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Będzin
Będzin | ||||
| ||||
Basisdaten | ||||
---|---|---|---|---|
Staat: | Polen | |||
Woiwodschaft: | Schlesien | |||
Landkreis: | Będzin | |||
Fläche: | 37,2 km² | |||
Geographische Lage: | 50° 19′ N, 19° 8′ O50.31666666666719.133333333333Koordinaten: 50° 19′ 0″ N, 19° 8′ 0″ O | |||
Einwohner: |
58.297 | |||
Postleitzahl: | 42-500 | |||
Telefonvorwahl: | (+48) 32 | |||
Kfz-Kennzeichen: | SBE | |||
Wirtschaft und Verkehr | ||||
Straße: | Kattowitz–Warschau | |||
Breslau–Krakau | ||||
Nächster int. Flughafen: | Kattowitz | |||
Gemeinde | ||||
Gemeindeart: | Stadtgemeinde | |||
Fläche: | 37,2 km² | |||
Einwohner: |
58.297 | |||
Bevölkerungsdichte: | 1567 Einw./km² | |||
Gemeindenummer (GUS): | 2401011 | |||
Verwaltung (Stand: 2007) | ||||
Stadtpräsident: | Radosław Baran | |||
Adresse: | ul. 11 Listopada 20 42-500 Będzin | |||
Webpräsenz: | www.bedzin.pl |
Będzin [ˈbɛɲʥin], (deutsch Bendzin, 1939–45 Bendsburg) ist eine Stadt an der Schwarzen Przemsa in Polen in der Woiwodschaft Schlesien.
Geografie
Geografische Lage
Będzin liegt etwa 65 km nordwestlich von Krakau und 10 km nordöstlich von Kattowitz im nordöstlichen Teil des Oberschlesischen Industriegebiets.
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Będzin besteht aus folgenden Stadtteilen:
- Śródmieście; die Innenstadt von Będzin
- Małobądz; Stadtteil seit 1915
- Gzichów; seit 1915
- Warpie
- Ksawera; seit 1923
- Łagisza; seit 1973
- Grodziec; seit 1975
Geschichte
Erste Ansiedlungen gab es an der Stelle des heutigen Będzin bereits im 9. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde auf einem Hügel eine Burg errichtet, in deren Schutz eine Siedlung entstand. Der Ort samt Burg wurde 1241 (evtl. auch erst 1259) von den Tataren zerstört. Spätestens im Jahr 1349 erhielt der Ort das Stadtrecht nach polnischem Recht. Am 5. August 1358 erhielt die Stadt von König Kasimir III. dem Großen das Stadtrecht nach Magdeburger Recht. Im selben Jahr begann der Bau einer steinernen Burg.
Infolge der Dritten Teilung Polens wurde Będzin Teil Preußens, die Burg und die Güter der Stadt wurden Eigentum der Hohenzollern. 1807 wurde der Ort Teil des Warschauer Großherzogtums und 1815 durch die Bestimmungen des Wiener Kongresses Stadt im Königreich Polen, dessen König der jeweilige Zar Russlands war.
Ende des 18. Jahrhunderts bzw. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde in der Gegend um Będzin Steinkohle entdeckt. Damit änderte sich das Bild der Stadt und wurde nun vom Bergbau geprägt. Die Zugverbindung Warschau–Wien bescherte dem Ort 1859 Anschluss an das Schienennetz. Es gibt zwei Haltestellen, Będzin und Nowy-Będzin. Um 1860 wurde die erste öffentliche Schule eingeweiht. Sieben Jahre später entstand der Powiat Będziński und Będzin wurde Kreisstadt.
Am 4. September 1939 wurde Będzin von der deutschen Wehrmacht besetzt und in das Deutsche Reich eingegliedert. Es wurde Sitz eines deutschen Landrates und wenig später in Bendsburg umbenannt.
Die Stadt hatte damals eine der größten jüdischen Gemeinden Kleinpolens mit (1940) 24.495 Mitgliedern[3]. Am 8. September 1939 wurden zahlreiche jüdische Bewohner der Stadt durch eine SS/SD-Einsatzgruppe in die Große Stadtsynagoge getrieben, die dann mit ihnen in Brand gesteckt wurde. Dabei starben über 40 Menschen. Von Juli bis August 1943 wurde das Ghetto durch die deutschen Besatzer geräumt und die jüdischen Bewohner ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort waren später in der Vorbereitung und Durchführung des Aufstandes des Sonderkommandos gegen die SS-Bewacher auch die Bewohner Będzins wie Rózia Robota, Ala Gertner, Regina Safirsztajn, Ester Wajcblum und mindestens sieben weitere namentlich bekannte Männer beteiligt.[4]
1956 wurde der Wiederaufbau des zerstörten Schlosses abgeschlossen.
Będzin gehörte historisch gesehen dem Gebiet Kleinpolen an, nach der Verwaltungsreform im modernen Polen 1999 wurde es Teil der Województwo śląskie (Woiwodschaft Schlesien). Um kleinpolnische Gebiete des Oberschlesischen Industriegebiets von schlesischen zu unterscheiden, wird die Gegend um Będzin gelegentlich auch als Zagłębie Dąbrowskie bezeichnet.
Verkehr
Im ÖPNV besteht eine Anbindung an das Netz der Oberschlesischen Straßenbahn.
Söhne und Töchter der Stadt
- Grzegorz Dolniak (1960–2010), polnischer Politiker und Opfer des Flugzeugabsturzes bei Smolensk
- Hermann Nunberg (1884–1970), polnischer Psychiater, Psychoanalytiker und Schüler Sigmund Freuds, der ab 1914 in Wien wirkte und 1933 in die Vereinigten Staaten emigrierte
Ehrenbürger
Verweise
Weblinks
- Offizielle Webseite der Stadt Będzin
- Links zum Thema Będzin im Wikipedia:de:Open Directory Project (polnisch)
- Będzin auf zobacz.slask.pl
- Buch über die untergegangene jüdische Gemeinde Będzin, im Original 430 Seiten
- ShtetLinks: Będzin - Historische Aufnahmen
- Stadtansicht im Reisealbum des Pfalzgrafen Ottheinrich 1536/37
Fußnoten
- ↑
Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2014. (pdf) GłównyUrząd Statystyczny (GUS), archiviert vom Original; abgerufen am 30. Dezember 2014.
- ↑
Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2014. (pdf) GłównyUrząd Statystyczny (GUS), archiviert vom Original; abgerufen am 30. Dezember 2014.
- ↑ Auschwitz-Jahrbuch 1996 zu Geschichte und Wirkung des Holocaust; Frankfurt/Main, New York, Campus, 1996, ISBN 3-593-35441-1; Seite 287
- ↑ www.jewishgen.org/Yizkor/bedzin (engl.)
Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Powiat Będziński
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