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Guildo Horn

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Guildo Horn, 2004

Guildo Horn (* 15. Februar 1963 in Trier; bürgerlich Horst Köhler, nach Heirat zwischenzeitlich Horst Chabbi) [1][2] ist ein deutscher Schlagersänger, Moderator und Darsteller.

Privates

Horn absolvierte nach dem Abitur zunächst ein soziales Jahr in einer Lebenshilfe-Werkstatt für Menschen mit geistigen Behinderungen in Trier, studierte bis 1994 an der dortigen Universität Pädagogik und arbeitete nach dem Diplom als Musiktherapeut bei der Trierer Lebenshilfe.

Aus erster Ehe hat Guildo Horn seit 1995 einen Sohn. Nach dem Ende dieser Ehe lebte Horn bis Sommer 2005 mit der Stuntfrau Tanja de Wendt zusammen. 2013 heiratet Horn seine langjährige Freundin, mit der er seit 2012 eine gemeinsame Tochter hat. Horn lebt in Much im Bergischen Land.[3]

Musiker

Guildo Horn beim Stadtfest auf der Königstraße in Duisburg, 2003
Auftritt von Guildo Horn beim Altstadtfest in Trier, 2007

Guildo Horn begann 1991 in Trier als Schlagersänger. Von Oktober 1992 bis 1994 trat er fast jeden Sonntagabend mit ironisch gefärbten Schlagertexten im Kölner Musikclub Luxor auf. 1994 sang er zum ersten Mal in der ZDF-Hitparade, wo er den dritten Platz belegte. Er tourte durch Deutschland und trat auch auf dem Musikfestival Rock am Ring auf.

Erfolgreich war er mit seiner Gruppe Guildo Horn & die Orthopädischen Strümpfe. Mittels einer Public-Relations-Kampagne gelang es ihm, mit dem Titel Guildo hat euch lieb!, einer ironisch überzeichneten Interpretation deutscher Schlagerseligkeit, beim Eurovision Song Contest 1998 für Deutschland anzutreten. Geschrieben wurde der Song von Stefan Raab unter dem Pseudonym „Alf Igel“ - ein Verweis auf den Schlagerproduzenten Ralph Siegel, und Horn belegte den siebten Platz.

Bei Konzerten tritt er – stets außergewöhnlich kostümiert – mit dem Publikum in eine intensive Interaktion. Die Stilrichtung der „Strümpfe“-Konzerte lässt sich am ehesten als „Hard Rock“ mit deutschen Schlagertexten bezeichnen. Einige seiner Hits sind Coverversionen klassischer internationaler Hits überwiegend anderer Stilrichtungen. So wurde aus How Deep Is Your Love von den Bee Gees Ich mag Steffi Graf, aus I Love Rock’n’ Roll von Arrows Ich find Schlager toll. Krönung dieser Art von Songs war gewissermaßen Das schönste Lied kennt Guildo Horn nach Up Where We Belong von Joe Cocker und Jennifer Warnes.

Beim Sommerfest im Oberhausener Einkaufszentrum Centro, bei der Bierbörse Leverkusen-Opladen und beim Trierer Altstadtfest tritt er regelmäßig auf und ist fester Bestandteil des Programms. In der Trierer Europahalle veranstaltet er seit 1994 alljährlich am 23. Dezember ein Weihnachtskonzert.

Darsteller bei Bühne und Film

1997 spielte Guildo Horn in zwei Folgen der RTL-Daily Soap Unter uns mit. 1997 hatte Guildo Horn in dem Kinofilm Das erste Semester eine kleine Gastrolle. 1999 spielte er in Waschen, Schneiden, Legen die Hauptrolle des Frisörs „Toni Schatz“. Der Film erntete überwiegend schlechte Kritiken und fand mit 18.000 Zuschauern auch nur mäßigen Anklang. Im Fernsehen hatte er anschließend eine Gastrolle in der Gerichtsshow Streit um drei.

Weiterhin hatte Horn Engagements in Operetten (so etwa bei den Antikenfestspielen Trier) und Auftritte in Fernsehsendungen. Im Jahr 2003 spielte er am Theatro Centro in Oberhausen zur Vorweihnachtszeit in Aufführungen des Musicals Vom Geist der Weihnacht von Charles Dickens die Rolle des Geistes. In dem 2004 erschienenen Computerspiel Rayman 3: Hoodlum Havoc lieh er der Figur „Globox“ seine Stimme.

2005 spielte Guildo Horn am Essener Aalto-Theater im Musical Kiss Me, Kate mit. Im November 2005 erschien eine Maxi CD mit vier rockigen Weihnachtssongs mit dem Titel Die Rocky Horny Weihnachtsshow. 2006 übernahm Horn am Theater Trier die Hauptrolle in der Neuinszenierung des Musicals Paradise of Pain von Frank Nimsgern, die Premiere war am 6. Januar. Vom 4. März bis 9. April 2006 spielte Guildo Horn zusammen mit Obel und Tom Zahner am Capitol Theater Düsseldorf das Live-Comedy-Programm Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt). Im November 2007 in Singen und 2008 in Trier trat Horn in der an Mozarts Don Giovanni angelehnten Opernadaption Leporellos Tagebücher auf. Darin spielte und sang er die Titelrolle von Don Giovannis Diener Leporello, was von der Presse positiv aufgenommen wurde.[4]

Ebenfalls 2007 nahm Horn an der zweiten Staffel der RTL-Tanzshow Let’s Dance teil. Mit seiner Partnerin Motsi Mabuse belegte er dabei den sechsten Platz. In der Episode „Vier in einem Boot“ der ARD-Fernsehserie In aller Freundschaft vom 14. Dezember 2010 hatte er eine Nebenrolle als Lebemann und 2011 spielte er in der Episode „Playback“ der ZDF-Serie SOKO Köln einen Journalisten. Im Theater Hagen ist Guildo Horn 2012 und 2013 als Riff-Raff in Richard O'Brien's The Rocky Horror Show zu Gast. 2011 und 2012 präsentierten Guildo Horn & die Orthopädischen Strümpfe Die Weihnachtsshow auf der Hagener Bühne.

„Guildo und seine Gäste“

Ab dem 18. Juli 2006 moderierte Guildo Horn im SWR die Sendung Guildo und seine Gäste. Im Mittelpunkt dieses neuen Talkshowformats standen Menschen mit geistiger Behinderung, mit denen Horn locker, aber respektvoll und einfühlsam Gespräche über Themen der jeweils vergangenen Woche führte. Das Format wurde nach den ersten beiden Staffeln 2007 mit zehn weiteren Folgen fortgesetzt.

Für diese Talksendung wurden Horn und der Sender SWR im November 2006 mit dem BG Paralympic Media Award 2006 ausgezeichnet und waren dafür im Januar 2007 und 2009 auch für den Adolf-Grimme-Preis nominiert. Am 11. März 2007 wurde Horn auch mit dem Medienpreis der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger BehinderungBobby“, benannt nach dem Schauspieler Bobby Brederlow, ausgezeichnet - und mit ihm auch wieder der SWR wie auch die beteiligte Produktionsfirma Format.E TV Productions.

Trivia

Diskografie (Alben)

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles
Guildo hat euch lieb
  DE 4 16.03.1998 (16 Wo.)
  AT 37 31.05.1998 (1 Wo.)
  CH 17 24.05.1998 (4 Wo.)
Berlin
  DE 82 27.09.1999 (1 Wo.)
[5]
  • 1992: Rückkehr nach Mendocino
  • 1995: Sternstunden der Zärtlichkeit
  • 1997: Danke!
  • 1999: Schön!
  • 2002: Der König der Möwen
  • 2003: Guildo Horn Featuring Pomp & Brass
  • 2005: Essential
  • 2005: Die Rocky Horny Weihnachtsshow
  • 2008: Erhebet die Herzen
  • 2010: 20 Jahre Zärtlichkeit
  • 2012: Weihnachtsfestival der Liebe (Maxi-CD)

Veröffentlichungen

  • Doppelich. Die andere Seite des Horst Köhler. Autobiographie, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 3-579-06990-X.
  • Danke! Der Meister plaudert aus dem Nähkästchen. Guildo Horn mit Johannes Kram und Roland Schwinn. Econ-Taschenbuch-Verlag, München 1998. 181 S. ISBN 3-612-26421-4.

Literatur

  • Axel Schock/ Volker Ludewig: Wir Dich auch! Das Guildo Horn-Kult-Buch. Knaur Verlag 2001, ISBN 3-426-77415-1
  • A. Ringendahl: „Wunder gibt es immer wieder“. Mit religiösem Messias-Kult erreicht Guildo Horn Millionen. In: Paulinus, 22. Februar 1998.
  • Andreas Obst: Der siebte Sinn des Entertainers Guildo Horn. In: FAZ, 17. April 1998.
  • Michael Fritzen: Immer wieder, immer wieder, immer wieder. Der Meister Guildo Horn in Dichtung und Wahrheit. In: FAZ, 9. Mai 1998.
  • Stephan Lebert: Was ist nur mit dem Streber los? Das fragen sich die Engländer, denen ein zotteliger Mensch als neuer deutscher Held präsentiert wurde. In: Süddeutsche Zeitung, 11. Mai 1998.
  • Triumphgeheul in Ironesien. Zur Nominierung Guildo Horns für den Schlager-Grand-Prix. In: Der Spiegel, Nr. 10, 1998.

Weblinks

 Commons: Guildo Horn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Guildo Horn heißt Horst Köhler und wär gern Präsident, in: Bunte vom 18. September 2008.
  2. Biografie & Steckbrief auf Musicline.de, abgerufen am 25. September 2010.
  3. Süddeutsche: Guildo Horn hat wieder geheiratet, abgerufen am 11. Februar 2013.
  4. Der Westen, Guildo Horn und ein starkes Stück Oper, 18. November 2007 – Bericht über Horns Darstellung des Leporello in Fabian Doblers Leporellos Tagebücher
  5. Chartquellen: Deutschland
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Guildo Horn aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.