Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Guttus

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Apulischer Guttus in Form einer Muschel, 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr.

Als Guttus (Plural Gutti, von gutta = Tropfen) bezeichnet man in der Klassischen Archäologie eine Form der griechischen Keramik.

Zwei Schwarzgefirniste-Gutti, um 400/350 v. Chr.

Ein Guttus war im antiken Griechenland ein Gefäß zum tropfenweisen Ausgießen von Flüssigkeiten. Es wurde aus verschiedenen Materialien hergestellt und diente als Opferkanne bei Flüssigkeitsspenden und zum Ausgießen geringer Mengen Öls oder Wassers. Die genauen Formen und das Aussehen des mit dem lateinischen Begriff benannten Gefäße sind nicht überliefert, doch wird in der modernen Archäologie mit dem Begriff eine kleine dosenförmige Kanne mit halben Tragehenkel und einem kleinen, am oberen Rand befestigten kurzen rohrförmigen Ausguss verbunden. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um hellenistisch-unteritalische enghalsige Spendenkannen benutzt, in denen wohl Öl aufbewahrt wurde. Sie haben auf dem Rücken einen Ringhenkel und sind in der Mitte des Rückens häufig mit einem Reliefbild verziert. Die Ausgusstülle hat im Allgemeinen eine trompetenförmige Mündung. Es sind auch figürliche Formen bekannt.

Bei Gutti soll es sich auch um frühe Saugflaschen für die künstliche Säuglingsernährung handeln. Die ältesten vorhandenen Gutti befinden sich heute im Muzeul de Istorie Nationala si Arheologie Constanta an der Piazza Ovid. In Heinrich Brüning Buch zur Geschichte der Künstlichen Säuglingsernährung sind Gutti beschrieben, aber keine so alten wie die aus dem Museum von Konstanza, die möglicherweise die ältesten Exemplare sind. Sie stammen aus dem 1. bis 3. Jahrhundert nach Christus.

Literatur

  • Heinrich Brüning: Geschichte der Methodik der künstlichen Säuglingsernährung. Nach medizin-, kultur- und kunstgeschichtlichen Studien. Enke, Stuttgart 1908.
  • Walter Hatto Groß: Guttus. In: Der Kleine Pauly. Band 2: Dicta Catonis bis Iuno. Druckenmüller, Stuttgart 1967, Sp. 884.
  • Wolfgang Schiering: Die griechischen Tongefässe. Gestalt, Bestimmung und Formenwandel (= Gebr.-Mann-Studio-Reihe). 2., wesentlich veränderte und ergänzte Auflage. Mann, Berlin 1983, ISBN 3-7861-1325-4, S. 143f.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Guttus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.