Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Pithos

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kretischer Pithos mit Schnurösen, 15. Jh. v. Chr., Knossos

Der Pithos (griechisch πίθος [f.] píthos), Plural Pithoi (πίθοι píthoi), ist ein großes Vorratsgefäß des Altertums beispielsweise für Wein, Öl oder Getreide, das im gesamten mediterranen Kulturraum vorkam, insbesondere aber in der Ägäis und in Kreta. Die Herstellung solcher bis zu mannshohen Vasen oder Krüge erforderte besonderes Können des Töpfers.

Der Pithos ist ein großes (gelegentlich sogar übermannshohes), dickwandiges, bauchiges Vorratsgefäß aus Ton ähnlich einer Amphore, jedoch meist mit flachem Boden, das häufig Transportösen in der Oberhälfte hat. Durch sie wurden Seile gezogen, mit denen der Pithos bewegt werden konnte. Seine Oberfläche kann glatt oder durch Bandmuster farblich und strukturell gestaltet sein. Farblich gibt es Pithoi von beige, sandfarben, braun bis rotocker. Die bemalten Pithoi des minoischen Kamares-Stils zeigen Fische.

Pithoi wurden auch zur Bestattung verwendet (Kinderskelett von Kritsa), aber primär wurde in ihnen Olivenöl, Wasser, Honig, Salz und Getreide aufbewahrt. 47 Pithoi für Wein fand man z. B. in einem Keller in Zagora eingegraben. In acht Fällen wurden neben den Pithoi flache Dachziegel (Solene) entdeckt, die vermutlich als Deckel benutzt wurden. Zwei von ihnen wiesen Spuren einer Tonmasse auf, auf der Stempelabdrücke zu erkennen waren. Auf dem Stempel muss die Darstellung eines Löwen gewesen sein. Daraus ist zu schließen, dass man die Pithoi auch versiegelt hat.

Ähnliche Gefäße heißen Dolium (römisch, Mehrzahl Dolia) und Tinaja (spanisch). Der Philosoph Diogenes soll der Legende nach zeitweise in einem Pithos gelebt haben.

Siehe auch

Literatur

  • Beatrice McLoughlin: The pithos makers at Zagora. Ceramic technology and function in an agricultural settlement context. In: Alexander Mazarakis Ainian (Hrsg.): The „Dark Ages“ Revisited. Acts of an international symposium in memory of William D. E. Coulson. University of Thessaly, Volos, 14-17 June 2007. University of Thessaly Press, Volos 2011, Bd. II, S. 869-884 (online).
  • Kostandinos S. Christakis: Cretan Bronze Age Pithoi. Traditions and Trends in the Production and Consumption of Storage Containers in Bronze Age Crete. Vol. 18, INSTAP Academic Press, Philadelphia PA 2005, ISBN 1-931534-15-2.

Weblinks

 Commons: Pithoi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Pithos aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.