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Höhlenmalerei
Speichermedium Höhlenmalerei
| |
Höhlenmalerei aus Altamira, Alt-Magdalénien | |
Allgemeines | |
---|---|
Lebensdauer | bei richtiger Behandlung tausende Jahre |
Größe | wenige Zentimeter bis viele Meter |
Ursprung | |
Vorgänger | / |
Nachfolger | Tontafel |
Die Höhlenmalerei ist ein Genre der Felsbilder, die an Wänden von Höhlen oder Abris aufgebracht wurden. Solche Felsbilder in Höhlen gehören zur Parietalkunst (frz. art pariétal „zur Wand gehörige Kunst“, von lat. paries „Wand“), ebenso wie Felsbilder außerhalb von Höhlen. Die europäischen Höhlenmalereien stammen aus dem Jungpaläolithikum, von anatomisch modernen Menschen (Cro-Magnon-Mensch).
Die weltweit ältesten Höhlenmalereien finden sich in der spanischen El-Castillo-Höhle (ca. 40.000 BP, frühes Aurignacien) und dem eingestürzten Abri Castanet in Frankreich (Département Dordogne).[1] Die Malereien aus der Chauvet-Höhle (Département Ardèche) werden auf etwa 32.000 BP datiert, die Petroglyphen aus der Grotte von Pair-non-Pair (Département Gironde) auf etwa 30.000 BP.
Den Höhepunkt der Verbreitung erlebte die Höhlenmalerei im Gravettien, Solutréen und Magdalénien in Mittel- und Südfrankreich sowie Nordspanien (siehe frankokantabrische Höhlenkunst). In einigen Teilen der Erde, zum Beispiel in Südafrika und Australien, ist die Ausmalung von Höhlen bis in die Gegenwart belegt (siehe Fundortliste).
Altersbestimmung
Die Höhlenmalerei kann auf verschiedene Weisen datiert werden. Bei allen Datierungsmethoden muss jedoch mit einer gewissen Unsicherheit gerechnet werden, so dass eine Bilderhöhle nie exakt datiert werden kann.
Absolute Datierung (direkte Datierung): Man versucht unter anderem mit Hilfe von Farbpigmenten wie Holzkohle, ein absolutes Datum zu benennen. Das Alter von Höhlenmalereien kann mit einer Variante der Radiokohlenstoffdatierung (AMS-Datierung) ermittelt werden, wobei nur wenige Milligramm Holzkohlen oder organischen Farbauftrags gebraucht werden.
Relative Datierung (indirekte Datierung): Man kann zum Beispiel die Malereien mit den archäologischen Horizonten und den ergrabenen Funden in Beziehung setzen. Diese Methode ist jedoch unzuverlässig, da eine Wandmalerei auch früher oder später entstanden sein kann als eine Bodenschicht oder darin gefundene Objekte.
Andere Methoden der relativen Datierung sind:
- die Stilanalyse (siehe Kunststile von André Leroi-Gourhan),
- die Erstellung einer chronologischen Reihenfolge anhand der Überlagerungen von Linien,
- die Analyse der räumlichen Anordnung der Malereien, aus der sich gegebenenfalls eine zeitliche Reihenfolge ableiten lässt.
Deutung
In der Forschung haben sich verschiedene Deutungsansätze entwickelt (hier nur in einer Auswahl vorgestellt). Die Deutungen sind rein spekulativ und miteinander kombinierbar, daher ist eine endgültige Interpretation nicht möglich.
- Religion
Der Felsbildforscher Jean Clottes meint: „Die Menschen haben damals aufgrund ihres Glaubens in Höhlen gemalt und graviert. Höchstwahrscheinlich glaubten sie einfach, dass die unterirdische Welt eine übernatürliche Welt ist. In den Grotten glaubten sie Geistern, Göttern, ihren Vorfahren, Verstorbenen zu begegnen. Die Bilder sollten als Mittler zwischen der hiesigen und der jenseitigen Welt dienen.“[2] Nach Clottes ist die prähistorische Kunst Teil einer schamanistischen Religion.[3] Vermutlich waren die Höhlen auch ein Ort für Initiationsriten und Jagdmagie.
- Zweckloses Malen
Die Höhlenkunst kann als natürliche Reaktion auf die Umwelt verstanden werden. Die eiszeitlichen Menschen könnten das Erlebte, ihre Träume und Wünsche in den Bildern verarbeitet haben. Vielleicht wollten sie einfach darstellen, was sie gesehen hatten.
- Praktische Zwecke
Die Malereien dienten möglicherweise als Symbolsprache, um Erfahrungen mit Jagdwild, Jagdtechniken oder Wanderrouten von Tieren festzuhalten. Sie könnten auch als Demonstration gedient haben, dass man sich in dieser Höhle befunden hat.
- Künstlerischer Ausdruck
Teilweise werden Höhlenmalereien als Kunst in einem dem heutigen Kunstbegriff nahen Sinne verstanden. Diese Deutung ist umstritten. Steven Mithen verweist darauf, dass einige der heutigen Naturvölker Felsmalerei betreiben, ohne ein Wort für „Kunst“ in ihrem Wortschatz zu besitzen.[4]
Paläolithische Kunststile nach Leroi-Gourhan
Einen ethnologischen bzw. kunsthistorischen Ansatz verfolgte André Leroi-Gourhan (1911–1986) mit der Unterteilung in paläolithische Kunststile I-IV (vom Aurignacien bis zum Magdalénien).[5][6][7] Wechsel im Malstil fallen nicht mit dem Wechsel der archäologischen Kulturen zusammen. Geographisch bezog sich Leroi-Gourhan auf folgende Regionen, die zugleich das Hauptverbreitungsgebiet darstellen: Asturien, Kantabrien, das französische und spanische Baskenland, die Pyrenäen, das rechte Rhôneufer und die Beckenlandschaften der Loire und der Garonne. Eine besondere Stellung nimmt die franko-kantabrische Region ein, die mit ihren noch heute erhaltenen Bilderhöhlen den größten Teil der prähistorischen Kunst stellt. Die Kunst aus Italien und Russland, besonders hier im Ural, wurden von ihm als isolierte Kunstformen angesehen, stellten jedoch um 20.000 v. Chr. eine Einheit mit Mittel- und Westeuropa dar.
Neben der Höhlenmalerei liegt der Stilunterteilung auch die erhaltene jungpaläolithische Kleinkunst zugrunde.
Stil I
Diese Phase[8] ist durch wenige Ritzzeichnungen aus dem Périgord charakterisiert. Dargestellt wurden Tiere wie das Pferd oder das Mammut, die jedoch meist nur durch Rückenlinien oder durch Kopfdarstellungen angedeutet werden. Umrahmt werden diese meist von Strichen oder Punkten. Teilweise lassen sich auch vulvenartige Figuren erkennen. Eine genaue Datierung kann nicht getroffen werden, jedoch gehören die wenigen Exemplare wie die eingravierten Vulven aus La Ferrassie oder die Darstellungen eines „Pflanzenfressers“ aus Belcayre (beide Fundstellen in der Dordogne) in die Kulturstufe des Châtelperronien und des Aurignacien.
Stil II
Der zweite Stil[9] beginnt während des Gravettien bzw. Périgordien und erstreckt sich bis zum Solutréen, wobei sich die beiden Phasen II und III kaum voneinander unterscheiden. Leroi-Gourhan nimmt an, dass in dieser Zeit die ersten Heiligtümer mit Malereien und Gravierungen entstanden sind. Meist sind die Darstellungen noch auf Platten, in den Eingangszonen oder an den Abriwänden. Laut Leroi-Gourhan werden diese noch selten in den „Dunkelzonen“ der Höhlen wie in Gargas angebracht, was dann in der folgenden Phase immer häufiger vorkommen wird. Abhängig von der Periode I entwickelt sich nun ein festes Darstellungsschema: die geschweifte Hals-Rückenlinie. Meist sind die abgebildeten Tiere wie Pferd, Bison und Mammut mit einem übermäßig gekrümmten Vorderteil versehen. Ein bekanntes Beispiel wäre die Höhle Pair-non-Pair, die zahlreiche Gravierungen von Pferden und Mammuts enthält. Auch bei den weiblichen Statuetten lässt sich in dem Gebiet von Spanien bis Russland eine einheitliche Ausführung erkennen. Die Figuren sind alle stilisiert: das Gesicht und die Arme werden nur angedeutet; die Füße fehlen zum Teil ganz. Besonders detailreich sind Hüften, Bauch, Brüste und Rumpf, die bei allen erhaltenen Figuren ob als Plastik wie bei der "Venus von Dolní Věstonice" oder als Relief wie in die Venus von Laussel betont werden. Zudem werden auch die ersten Handabdrücke gefertigt, wie z.B. in Gargas oder in Labatut.
Stil III
Diese Phase[10] stellt laut dem Wissenschaftler den Höhepunkt der technischen "Kunstfertigkeiten" dar. Die Linien sind feiner ausgeführt worden und man versuchte die Bewegtheit der Tiere darzustellen. Besonders betont wurden die sehr kurzen Beine und der Körper, die im Verhältnis zum Kopf zu groß erscheinen. Auch ist die markante Rückenlinie, die im Stil II konsequent bei jeder Tierart eingehalten wurde, nun abgeschwächt und individuell umgesetzt worden. Die Geweihe und Hörner sind zu ca. 75 % in der „halbverdrehten“ Perspektive wiedergegeben. Zu den häufigsten Abbildungen zählen der Bison und das Pferd, die meist in Kombination auftreten. Begleitet werden sie von weiteren „Nebentieren“: in Lascaux von einem Hirsch und in Pech Merle von einem Mammut. Die Zeichen, die immer bei den Tiergruppen erscheinen, sind meist tektiform wie in La Mouthe oder in Lascaux (hier sind auch die schachbrettförmigen Zeichen zu nennen, die mit verschiedenen Farben ausgemalt wurden). In dieser Phase stehen auch die Menschenabbildungen immer in einem engen Bezug zu den abgebildeten Tieren und anderen Zeichen. Die Schachtszene in Lascaux, mit dem verwundeten Bison und der menschlichen Gestalt ist ein Beispiel für diese Tradition. Weitergeführt werden auch die Handnegative und –positive, wie in Pech Merle, El Castillo und Rocamdour. Datiert wird die Stilphase aufgrund der beiden Fundstellen Roc-de Sers und Bourdeilles in das Solutréen und das frühe Magdalénien. Leroi-Gourhan unterteil diese Phase in vier regionale Gruppen, die sich in einigen Elementen der Darstellungsweisen unterscheiden: im Périgord, im Lot, in Kantabrien und im Ardèche-Tal.
Stil IV
Der vierte Stil[11] stellt den größten Teil der erhaltenen Kunstwerke dar (ca. 78 %), wobei die mobilen Gegenstände diese Phase besonders prägen und eine Unterteilung in eine frühe und späte Phase erlauben. Leroi-Gourhan datiert den frühen Stil in das mittlere Magdalénien III und IV, die spätere Phase in das Magdalénien V und VI, doch erwähnt er in seiner Monographie, dass es ebenfalls Abweichungen dieser Unterteilung gibt wie in der Drei-Brüder-Höhle oder in Les Combarelles. Die Umrisslinien zeigen das abgebildete Tier nun in einer sehr realistischen Weise, sodass die Haltung und Bewegung des Tieres deutlich hervorgehoben wird. Hörner und Geweihe werden in ihrem natürlichen Aussehen wiedergegeben. Pferdedarstellungen besitzen eine sehr geschwungene Bauchpartie und zwei Linien auf den Schultern. Bisons, meist mit einem behaarten Kopf, weisen ein „Dreieck“ an den Lenden auf. Diese Details lassen sich auf einem Gebiet von Arcy-sur-Cure bis nach Kantabrien antreffen. Begleitet werden diese Tiere von verschiedenen Zeichen, die Leroi-Gourhan den zwei Unterphasen zuweist, aber auch betont, dass es regionale Unterschiede gibt. Zunächst entwickeln sich aus den rechteckigen Zeichen (meist mit weiblichen Symbolen) „echte“ tektiforme Zeichen. Zur selben Zeit treten die Wundzeichen auf wie in Niaux, doch entwickeln sich aus diesen ovale Symbole zum Beispiel in der Drei-Brüder-Höhle.
Maltechniken
Die Menschen der ausgehenden Altsteinzeit konnten „schon perspektivisch zeichnen, kannten verschiedene Maltechniken und vermochten das Verhalten von Tieren naturgetreu wiederzugeben“.[12]
Als Anstrichmittel wurden Eisenoxide für rote und Manganoxide oder Holzkohle für schwarze Farben verwendet. Durch unterschiedlich erhitzten Ocker konnte die Farbpalette vergrößert werden, doch wird im Allgemeinen angenommen, dass auch diverse Gesteine, Erze und Feldspat sowie Blut, Kalkstein, Pflanzenharz, Milch und Pflanzensäfte zur Farbherstellung benutzt wurden. Das aus diesen Rohstoffen gewonnene Material, vermutlich in Puderform, wurde mit Wasser, Speichel oder Fetten vermischt und anschließend mit verschiedenen Techniken auf die Wandfläche aufgetragen. Neben Pinseln aus angekauten Zweigen, Stempel und den eigenen Fingern, wurde die Farbe mit Hilfe des Mundes oder eines Röhrchens auf die Fläche gesprüht. Bei diesem Vorgang wurden teilweise Schablonen oder auch die Hände so eingesetzt, dass „saubere Kanten“ beim Auftragen entstanden sind. In der Chauvet-Höhle wurde die Verwischtechnik angewandt. Flachreliefs entstanden durch das Abmeißeln der umliegenden Fläche. Die Höhlenmaler bezogen teilweise die dreidimensionale Wirkung von Rissen und Vorsprüngen des Felsuntergrunds in das Bild mit ein (z. B. in Font-de-Gaume, Altamira). Auffallend häufig treten Überschneidungen auf, die in der Forschung verschieden ausgelegt werden.
Zu den weiteren Hilfsmitteln zählen Steinlampen, die u.a. mit Tierfett und einem Wacholderzweigdocht Licht in die dunkle Höhle brachten, und Feuersteingeräte wie Kratzer, Sticheln oder auch Klingen, mit denen die Gravierungen ausgeführt wurden. In Lascaux haben sich Spuren von Gerüsten und Seilen erhalten, doch könnten auch weitere Personen dem Maler geholfen haben die höher gelegenen Stellen zu bemalen.
Elektronenrastermikroskopie und Mikrosondentechnik dienen zur Analyse der chemischen Bestandteile von Farbaufträgen.
Handnegative
Meist wird die Hand als Schablone auf die Wand gelegt, und mit der oben beschriebenen Versprühtechnik wird Farbe aus Holzkohle, Rötel oder Ocker, mit Wasser angerührt, auf die Wand gesprüht.
Sämtliche nach der Radiokarbonmethode datierte Handnegative stammen aus dem Gravettien. Eine davon abweichende Datierung der Handnegative aus der Chauvet-Höhle in die vorangehende Epoche des Aurignacien wurde durch eine Nachuntersuchung revidiert.[13] Die bekanntesten Fundstellen sind die Chauvet-Höhle, die Höhle Pech Merle, die Henry-Cosquer-Höhle und die Höhle von Gargas.[14] Handnegative, die durch scheinbar fehlende Fingerglieder auffallen, lassen sich mit einer Modifikation der „Schablone Hand“ durch Beugen der betreffenden Fingergelenke, zum Beispiel im Sinne einer Zeichensprache, oder durch einen Zustand nach ritueller oder medizinisch indizierter Finger(teil)amputation erklären – wie in der französischen Höhle von Gargas (Region Südpyrenäen) oder in der spanischen Maltravieso-Höhle (autonome Gemeinschaft Extremadura). Der Fund mehrerer isolierter Fingerglieder in Gravettien-Schichten der polnischen Obłazowa-Höhle (Westkarpaten) wird als Hinweis auf rituelle Verstümmelungen an diesem Ort diskutiert.[15]
Die Handnegative der Cueva de las Manos in Argentinien sind wesentlich jünger als ihre europäischen Pendants (7.000 bis 1.000 v. Chr.).
Liste der Fundorte mit Höhlenmalerei
Fundorte in Europa
Vorlage:Navigationsleiste Frankokantabrische Höhlen
Von den zahlreichen Bilderhöhlen in Frankreich (ca. 150) und Nordspanien (ca. 125) werden nachfolgend nur die wichtigsten genannt. Eine ausführliche Darstellung siehe Frankokantabrische Höhlenkunst.
Frankreich
Stil | Höhle | Region | Koordinaten | Beschreibung | Epoche/Alter | Zugänglichkeit |
---|---|---|---|---|---|---|
Stil I | Abri Cellier und Le Ruth | Dordogne | 44° 59′ 38″ N, 1° 3′ 36″ O44.9938888888891.06 | gravierte Platten | im untersten Aurigancien-Horizont | |
Stil I | Abri Castanet | Dordogne | 44° 59′ 57″ N, 1° 6′ 5″ O44.999221.101418 | gravierte Platten | Aurignacien I und II, 35.000–37.000 v. Chr. | |
Stil I | Abri de Belcayre | Dordogne | eine gravierte Platte | |||
Stil I | La Ferrassie | Dordogne | 44° 57′ 6,5″ N, 0° 56′ 17″ O44.9518055555560.93805555555556 | gravierte Platten | aus dem Aurignacien IV | |
Stil II | Laussel | Dordogne | 44° 56′ 50″ N, 1° 6′ 25″ O44.9472222222221.1069444444445 | vier Reliefs weiblicher Figuren und einer männlichen Figur, ein steinerner Phallus und die Plastik einer ithyphallischen Person | Venus von Laussel (Venus à la corne) ist ca. 25.000 Jahre alt | |
Stil II | Pair-non-Pair | Gironde | 45° 2′ 20″ N, 0° 30′ 6″ W45.038978-0.50178 | mehrere Felsgravierungen | vor 33.000 bis 26.000 Jahren | |
Stil II | La Grèze | Dordogne | 44° 57′ N, 1° 8′ O44.9436111.133889 (Marquay) | Gravierungen und eine jüngere Bisondarstellung | ||
Stil II | La Mouthe | Dordogne | vier Rinder und ein Pferd (Gravierungen) | |||
Stil II | Gorge d’Enfer | Dordogne | Gravierungen schlecht erhalten, Fisch in Hochrelief (1,05 m) | |||
Stil II | Höhle von Gargas | Hautes-Pyrénées | 43° 3′ 19″ N, 0° 32′ 10″ O43.0552780.53611100000001 | Handnegative, gravierte Steinplatten, Ausgestaltung der Zonen "Mäander" und ein Teil des "Divertikels", gravierte Zeichen und die "Muschel"; (Entdeckung von Höhlengemälden 1902) | Datierung etwa 25.000 BP | |
Stil II | Cussac | Dordogne | (Entdeckung 2000) | etwa 28.000 Jahre alt | ||
Stil III | Roc-de-Sers | Charent | 45° 34′ 30″ N, 0° 19′ 46″ O45.5750.329444 | Werkzeuge, Parietalkunst | Aurignacien, Solutréen | |
Stil III | Bourdeilles bzw. Fourneau du Diable | Dordogne | 45° 20′ 4″ N, 0° 35′ 39″ O45.3345830.594167 | |||
Stil III | Höhle von Lascaux | Dordogne | 45° 3′ 14″ N, 1° 10′ 15″ O45.0538061.170833 | Alter zwischen 17.000 und 10.000 Jahre, Entdeckung 1940 | nicht öffentlich zugänglich, Nachbildung Lascaux II | |
Stil III | Le Gabillou | Dordogne | ||||
Stil III | Villars-Höhle | Dordogne | 45° 26′ 32″ N, 0° 47′ 7″ O45.442260.78518 | |||
Stil III | La Mouthe | Dordogne | ||||
Stil III | Saint-Cirq | Dordogne | 44° 55′ 34″ N, 0° 58′ 3″ O44.9261110.9675 | |||
Stil III | Pech Merle | Lot | 44° 30′ 29″ N, 1° 38′ 40″ O44.5080561.644444 | (Entdeckung 1922) | etwa 20.000 Jahre alt | |
Stil III | Cougnac | Lot | ||||
Stil III | Le Portel | Ariège | ||||
Stil III | Höhle von Isturitz | Basses-Pyrénées | 43° 21′ 10″ N, 1° 12′ 22″ W43.352778-1.206111 | |||
Stil IV | Bernifal | Dordogne | 44° 55′ 52″ N, 1° 4′ 3″ O44.9311111.0675 | |||
Stil IV | Limeuil (Fundstätte) | Dordogne | 44° 53′ 0″ N, 0° 53′ 18″ O44.8833330.88833299999999 | |||
Stil IV | Höhle von Teyjat | Dordogne | 45° 35′ 10″ N, 0° 34′ 17″ O45.5861110.57138900000001 | |||
Stil IV | Saut du Perron | Loire | ||||
Stil IV | La Colombière | Ain | ||||
Stil IV | Angles-sur-l’Anglin | Vienne | ||||
Stil IV | La Chaire à Calvin | Charente | ||||
Stil IV | Saint-Germain-la-Rivière | Gironde | ||||
Stil IV | Le Cap Blanc (Abri) | Dordogne | 44° 56′ 44″ N, 1° 5′ 49″ O44.9455561.096944 | öffentlich zugänglich | ||
Stil IV | Commarque | Dordogne | ||||
Stil IV | Abri Reverdit | Dordogne | 44° 59′ 53″ N, 1° 6′ 4″ O44.9980561.101111 | |||
Stil IV | La Magdelaine | Tarn | ||||
Stil IV | Les Combarelles | Dordogne | 44° 56′ 37″ N, 1° 2′ 32″ O44.9436111.042222 | |||
Stil IV | Font-de-Gaume | Dordogne | 44° 56′ 5″ N, 1° 1′ 44″ O44.9347221.028889 | |||
Stil IV | La Mouthe | Dordogne | ||||
Stil IV | Höhle von Rouffignac | Dordogne | 45° 0′ 31″ N, 0° 59′ 16″ O45.0086110.98777799999999 | |||
Stil IV | Arcy-sur-Cure | Yonne | Tierdarstellungen (Entdeckung der Malereien 1990) | |||
Stil IV | Pergouset | Lot | ||||
Stil IV | Labastide | Hautes-Pyrénées | ||||
Stil IV | Le Portel | Ariège | ||||
Stil IV | Höhle von Niaux | Ariège | 42° 49′ 15″ N, 1° 35′ 37″ O42.8208331.593611 | Erforschung seit 1906 | Datierung etwa 14.000–13.000 BP, | |
Stil IV | Grotte Les Trois-Frères | Ariège | 43° 1′ 56″ N, 1° 12′ 42″ O43.0322221.211667 | |||
Stil IV | Höhle von Tuc d’Audoubert | Ariège | 43° 1′ 56″ N, 1° 12′ 8″ O43.0322221.202222 | |||
Stil IV | Höhle von Mas d’Azil | Ariège | 43° 4′ 10″ N, 1° 21′ 17″ O43.0694441.354722 | |||
Stil IV | Montespan | Haute-Garonne | ||||
La Marche | ||||||
Chauvet-Höhle | bei Vallon-Pont-d’Arc an der Ardèche | 44° 21′ 0″ N, 4° 29′ 24″ O44.354.49 | über 400 Einzelbilder, (Entdeckung 1994 durch Jean-Marie Chauvet) | Datierung der älteren Gruppe zwischen 33.000–30.000 BP, derjüngeren Gruppe 27.000–22.000 BP | ||
Henry-Cosquer-Höhle | bei Marseille | 43° 12′ 10″ N, 5° 26′ 57″ O43.2027785.449167 | der Eingang liegt 37 Meter unter dem Meeresspiegel; Zeichnungen von Seehunden, Fischen und großen Meeresvögeln (Entdeckung 1985 durch Henry Cosquer) | Datierung ca. 27.000 BP; | ||
Grotte d’Aurignac | Midi-Pyrénées | 43° 13′ 21″ N, 0° 51′ 55″ O43.22250.86527799999999 | ||||
La Madeleine | Dordogne | 44° 58′ 1″ N, 1° 2′ 11″ O44.9669441.036389 | Steppenwisent auf Elfenbein | Magdalénien | ||
Grotte de Gouy | Seine-Maritime | 49° 21′ 40″ N, 1° 7′ 49″ O49.3611111.130278 | Kreideschnitzereien | (12.050 ± 130 Jahre v. Chr.) | ||
Bayol-Höhle | Collias, Languedoc-Roussillon | 43° 57′ N, 4° 29′ O43.9547224.477778 | Malereien | fast 20000 Jahre alt | ||
Höhle von Enlène | Midi-Pyrénées | 43° 1′ 51″ N, 1° 13′ 2″ O43.0308331.217222 | sehr reich an Kleinkunstobjekten „art mobilier“/ Alltagskunst und gravierten Sandsteinplaketten (Bodenfliesen?, Schneidebrettchen?). | Magdalénien, Gravettien | ||
(Volp-Höhlen) | Ariège | 43° 1′ 56″ N, 1° 12′ 8″ O43.0322221.202222 | ||||
Höhle von Font-Bargeix, Puyrignac, La Grange aux Putes (Champeaux-et-la-Chapelle-Pommier) | Dordogne | 45° 28′ N, 0° 35′ O45.4741670.579444 | ||||
Höhle von Jovelle | Dordogne | 45° 21′ 37″ N, 0° 25′ 48″ O45.3602780.43000000000001 | Ritzzeichnungen eines Mammuts, eines Steinbocks und eines Pferdes | |||
Rochereil | Dordogne | 45° 18′ 8″ N, 0° 32′ 7″ O45.3023060.53513899999999 | 4000 Steinartefakt- und Knochenfunde, Grabstätte eines männlichen Erwachsenen | Magdalénien VI, Azilien | ||
Laugerie-Basse | Dordogne | 44° 57′ 3″ N, 0° 59′ 57″ O44.9509720.999167 | mehrere Kunstwerke | Magdalénien | öffentlich zugänglich | |
Höhle von Puymartin (bei Marquay) | Dordogne | 44° 57′ N, 1° 8′ O44.9436111.133889 (Marquay) | ||||
Gisement préhistorique moustérien de la Gane bei Groléjac | Dordogne | 44° 49′ N, 1° 18′ O44.8172221.295556 (Groléjac) | Prähistorischer Abri - Monument historique | Moustérien |
Nordspanien
Stil II
- Los Hornos (Kantabrien)
Stil III
- Las Chimeneas (Kantabrien)
- Höhle von Altamira (Kantabrien) – über 150 Wandbilder, die zwischen 14.000 und 16.000 Jahre alt sind; (Entdeckung 1868)
- La Pasiega (Kantabrien)
- El Castillo Covalanas (Kantabrien)
- Covolanas (Kantabrien)
- La Haza (Kantabrien)
Stil IV
- La Cullalvera (Kantabrien)
- Altamira (Kantabrien)
- El Pindal (Asturien)
- Las Monedas (Santander)
- Höhle von Ekain (Guipúzcoa, Baskenland)
- Höhle von Altxerri (bei San Sebastián, Baskenland)
Italien
- Grotta del Genovese auf Levanzo
- Addaura-Höhlen im Monte Pellegrino bei Palermo
Russland
- Höhle von Kapowa und Höhle von Ignatjewka, Ural – etwa 16.000 Jahre alt
Fundorte in Afrika
Die Felskunst der Sahara gehört nicht mehr zur Eiszeitkunst, da sie ausschließlich im Holozän entstand. Sie weist jedoch einige formale Parallelen vor allem zur mesolithischen und spätneolithischen Kunst Ostspaniens und Italiens auf und ist in ihrer späteren Phase neolithisch. Auch die Felskunst im übrigen Afrika, die wie die der Sahara fast nie Höhlenkunst ist, entstand nach der Eiszeit und ist nur der Kulturstufe nach paläolithisch.
Ägypten
- Oase Charga
- Region von Uweinat und im Gilf el-Kebir in der Sahara: Höhle der Bestien und Höhle der Schwimmer, letztere entdeckt durch Ladislaus Almásy, dargestellt sind Tiere und Menschen und diese sogar als Schwimmer.
Algerien
- Tassili n’Ajjer – über 15.000 Felsbilder, zwischen 12.000 und 8000 Jahre alt (Entdeckung 1933), UNESCO-Weltkulturerbe
- Oued de Lechou
- Hoggar
Libyen
- Tadrart Acacus (Weltkulturerbe)
- Messak Settafet (Entdeckung durch Heinrich Barth, 1850)
Somalia
Namibia
- The White Lady
- Brandberg mit über 40.000 Bildern
- Apollo-11-Höhle mit dem ältesten Felsbild Afrikas (25.000 Jahre)
- Phillips-Höhle
Südafrika
Fundorte in Amerika
Mexiko
- Sierra de San Francisco
- Sierra de Guadalupe nahe Mulegé
Brasilien
Argentinien
Fundorte in Asien, Australien und Ozeanien
- Ostkalimantan (Indonesien)
- Ile Kére Kére (Osttimor)
- Uluṟu (früher „Ayers Rock“) (Australien)
- Kakadu-Nationalpark (Australien)
- Fels Cave (Vanuatu, Ozeanien)
Museen
- Thoth, Departement Dordogne, Frankreich
- Ariège, Frankreich
- Oviedo, Spanien
- Ekainberri, Spanien
- Deutsches Museum, München – Nachbildung der Höhle von Altamira
- Museum für die Archäologie des Eiszeitalters, Schloss Monrepos, Neuwied – gravierte Schieferplatten des Fundplatzes Gönnersdorf
Siehe auch
Literatur
- André Leroi-Gourhan: Prähistorische Kunst. Breisgau. 1971.
- Ansel Adams: The Camera. Little, Brown and Company, Boston 1980.
- Norbert Aujoulat: Lascaux: Movement, Space, and Time [Trans. Martin Street]. Abrams, New York 2005.
- Emmanuel Anati: Art of Beginnings. In: Diogenes. No. 185, Vol. 47/1, 1999.
- Emmanuel Anati: Höhlenmalerei.. Albatross, Düsseldorf 2002, ISBN 3-491-96060-6.
- Paul G. Bahn: Prehistoric Art. Cambridge University Press, Cambridge 1998.
- Paul G. Bahn und Jean Vertut: Journey Through the Ice Age. University of California Press, Berkeley 1997.
- Paul G. Bahn: Pyrenean Prehistory: A Palaeoeconomic Survey of the French Sites. Aris & Phillips, Warminster 1985.
- Ditte Bandini-König: Die Felsbildstation Hodar. Materialien zur Archäologie der Nordgebiete Pakistans, Band 3. Hrsg. von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Philipp von Zabern, Mainz 1999, mit Beiträgen von G. Fussman, H. Hauptmann, O. von Hinüber, Th. O. Höllmann, R. Schmelzer und H. Völk. ISBN 3-8053-2560-6
- Geoffrey Batchen: Burning with Desire: The Conception of Photography. MIT Press, Cambridge 1997.
- Count Henri Bégouën: The Magic Origin of Prehistoric Art. In Antiquity. 1929.
- John Berger: Secrets of the Stone. In: Guardian. 16. November 1996.
- Gerhard Bosinski: Die Gravierungen des Magdalénien-Fundplatzes Andernach-Martinsberg. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums. 41, 1994, S. 19–58.
- Gerhard Bosinski: Die Ausgrabungen in Gönnersdorf 1968–1976 und die Siedlungsbefunde der Grabung 1968. Der Magdalénien-Fundplatz Gönnersdorf. Volume 3. Steiner, Wiesbaden 1978.
- Gerhard Bosinski und Gisela Fischer: Mammut- und Pferdedarstellungen von Gönnersdorf. Der Magdalénien-Fundplatz Gönnersdorf. Volume 5. Steiner, Wiesbaden 1980.
- Jean Clottes: Kunst im Morgenlicht der Menschheit. In: Reinhard Breuer u.a.: Moderne Archäologie. (Spektrum der Wissenschaft Spezial, Jg. 12, H. 2). Spektrum der Wissenschaft VG, Heidelberg 2003, S. 6–9.
- Michel Lorblanchet, Gerhard Bosinski: Höhlenmalerei. Ein Handbuch. Thorbecke, Stuttgart 2000, ISBN 3-7995-9025-0.
- Martin Meister: Höhlenkunst. In: Geo. 22. Jg., Juni 1997.
- Wolfgang Schürle und Nicholas J. Conard (Hrsg.): Zwei Weltalter. Eiszeitkunst und die Bildwelt Willi Baumeisters. Ostfildern-Ruit 2005.
- Rolf Schulte: Farbe und Maltechnik. In: Gerhard Rietschel u.a.: Lascaux. Höhle der Eiszeit. Zabern, Mainz 1982, ISBN 3-8053-0593-1, S. 60–63. (Ausstellungskatalog des Roemer- und Pelizaeus-Museums)
- Toni Hildebrandt: Bild, Geste und Hand. Leroi-Gourhans paläontologische Bildtheorie, IMAGE 14 (September 2011)."Bild, Geste und Hand. Leroi-Gourhans paläontologische Bildtheorie
Weblinks
- Kopien historischer Höhlenmalereien der Schillathöhle
- Ice Age Art - Arrival of the Modern Mind - Exhibition of the British Museum 2013 Eiszeitliche Skulpturen aus Elfenbein und Knochen (PDF-Datei: 874 kB)
Einzelnachweise
- ↑ Weltweit älteste Höhlenmalerei entdeckt welt.de, 14. Mai 2012
- ↑ Entdeckung der Eiszeit-Kultur: Höhlenmalereien zeugen von entwickelten Völkern Terra X, 31. August 2008
- ↑ Schamanen in der Höhlenwelt: Bildergeschichten und Gegenstände mit spiritueller Symbolkraft Terra X, 31. August 2008
- ↑ The prehistory of the mind: A search for the origins of art, religion, and science. London 1996, ISBN 0-500-05081-3.
- ↑ André Leroi-Gourhan: Treasures of Prehistoric Art. Abrams, New York 1967.
- ↑ André Leroi-Gourhan: Le Symbolisme des Grandes Signes dans l’art Parietal Paléolithiques. In: Bulletin de la Société Préhistorique Française. 55 (3), 1958, S. 307–321.
- ↑ Leroi-Gourhan 1971, S. 245ff.
- ↑ Leroi-Gourhan 1971, S. 248
- ↑ Leroi-Gourhan 1971, S. 248-250
- ↑ Leroi-Gourhan 1971, S. 250-253
- ↑ Leroi-Gourhan 1971, S. 382
- ↑ Jean Clottes: Kunst im Morgenlicht der Menschheit. In: Reinhard Breuer u.a.: Moderne Archäologie. (Spektrum der Wissenschaft Spezial, Jg. 12, H. 2). Spektrum der Wissenschaft VG, Heidelberg 2003, S. 6–9
- ↑ Combier, J., Jouve, G.: Chauvet cave’s art is not Aurignacian: a new examination of the archaeological evidence and dating procedures. Quartär, band 59, 2012, S. 131-152 DOI:10.7485/QU59_05
- ↑ Émile Cartailhac, Henri Breuil: Gargas, Cne D’Aventignan (Hautes-Pyrénées). L’Anthropologie XXI, 1910, S. 129-150
- ↑ Pawel Valde-Nowak: Obłazowa Cave: New light on Gargas-Hands? Hugo Obermaier-Gesellschaft für Erforschung des Eiszeitalters und der Steinzeit e.V. Proceedings of the 45th Annual Congress, Santander, 2003
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