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Halsschmerzen
Halsschmerzen sind ein häufig auftretendes Symptom bei krankhaften Veränderungen im Hals-, Mund- und Rachenraum. Bis zu 5 % der Patienten beim Kinderarzt klagen über Halsschmerzen. In einer allgemeinmedizinischen Praxis werden im Durchschnitt zwei Patienten pro Woche aufgrund von Halsschmerzen behandelt. [1]
Der wichtigste Schritt ist die Unterscheidung zwischen einer mit Antibiotika zu behandelnden bakteriellen Ursache von Halsschmerzen und anderen, zum Beispiel viralen Ursachen. Die Streptokokkenangina findet sich vor allem bei Kindern zwischen 5 und 15 Jahren, die Infektion erfolgt über eine Tröpfcheninfektion. Nach der Inkubationszeit von 2 bis 4 Tagen entstehen Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, meist in Kombination mit Fieber über 38 °C und einer Schwellung der Halslymphknoten. Bei Husten, Schnupfen und Heiserkeit muss eher von einer viralen Ursache ausgegangen werden. [2]
Halsschmerzen ohne Pharyngitis
Oft ist die Ursache von Halsschmerzen ein entzündeter Rachen (Pharyngitis). Dies muss aber nicht immer sein.
Im Kopf-/Hals-Bereich können auch Otitis, Sinusitis, Speicheldrüseninfektionen, Zahnaffektionen, Thyreoiditis, Nackenmyalgien, Glossopharyngeusneuralgie, Retropharyngealer Abszess oder Epiglottitis Ursache der Beschwerden sein.
Auch mediastinale Erkrankungen können Halsschmerzen auslösen. Dazu gehört: Akuter Herzinfarkt, Angina pectoris, Aortenaneurysma, Mediastinitis, Pneumomediastinum und Ösophagitis.
Auch systemische Erkrankungen wie Leukämie, Agranulozytose, Röteln, Mykoplasmen-Pneumonie und virale Hepatitis können Halsschmerzen verursachen.
Ursachen für eine Pharyngitis
Die Pharingitis kann durch Bakterien, Viren, physikalischen Noxen oder anderen Erregern ausgelöst werden. Im Folgenden sind wichtige Ursachen und die entsprechenden Begleitsymtpome in Klammer aufgelistet. Häufige Ursachen sind Streptokokken Gruppe A, Epstein-Barr-Virus und Tabak). [3]
Bakterien:
- Streptokokken Gruppe A (Tonsillitis, Scharlach)
- Streptokokken Gruppe C, G (Tonsillitis, Exanthem)
- Neisseria gonorrhoea (Tonsillitis Adenovirus Konjunktivitis)
- Verschiedene Anaerobier (Vincent’s Angina)
- Arcanobacterium haemolyticum (Exanthem Parainfluenza-Virus)
- Haemophilus influenzae (Bronchitis)
- Corynebacterium diphtheriae (Diphtherie)
- Treponema pallidum (Syphilis)
- Yersinia enterocolitica (Enterocolitis)
- Yersinia pestis (Pest)
- Francisella tularensis (OropharyngealeTularämie)
Viren:
- Coronavirus (Erkältung)
- Rhinovirus (Erkältung)
- Adenovirus (Konjunktivitis)
- Coxsackie-A-Virus (Herpangina)
- Parainfluenza-Virus (Erkältung, Krupp)
- Epstein-Barr-Virus (Infektiöse Mononukleose)
- Zytomegalovirus (Zytomegalie-Mononukleose)
- Herpes-simplex-Virus Typ 1,2 (Stomatitis)
- HIV (Primäre HIV-Infektion)
- Influenza-A und -B-Virus (Influenza)
Physikalische Noxen:
- Alkohol
- Tabak
- Hitze
- Dehydratation
Andere Erreger
- Chlamydia psittaci (Pneumonie)
- Clamydia pneumoniae (Pneumonie)
- Mycoplasma pneumoniae (Pneumonie, Bronchitis)
- Candida albicans (Soor)
Sonstige Bedeutungen
Wenn ein Offizier der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg sich unbedingt das (um den Hals getragene) Ritterkreuz verdienen wollte und daher auf Kosten der von ihm geführten Truppe besonders riskante Unternehmen befahl, litt er im Soldatenjargon unter „Halsschmerzen“.[4]
Siehe auch
- Pharyngitis (Rachenschleimhautentzündung)
- Laryngitis (Kehlkopfentzündung)
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Duale Reihe: Allgemeinmedizin und Familienmedizin (2006) S. 290
- ↑ Duale Reihe: Allgemeinmedizin und Familienmedizin (2006) S. 290
- ↑ Duale Reihe: Allgemeinmedizin und Familienmedizin (2006) S. 291
- ↑ Christian Hartmann: Wehrmacht im Ostkrieg : Front und militärisches Hinterland 1941/42. 2. Auflage. Oldenbourg, München 2010, ISBN 978-3-486-70225-5, S. 178–180.
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