Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Hans Lewy
Hans Lewy (geb. 20. Oktober 1904 in Breslau; gest. 23. August 1988 in Berkeley, Kalifornien) war ein deutschstämmiger Mathematiker, der nach seiner Emigration in den USA arbeitete. Lewy beschäftigte sich zeitlebens mit Analysis von partiellen Differentialgleichungen, und erhielt für sein Werk mehrere hohe Auszeichnungen.
Leben und Werk
Lewy studierte in Göttingen und promovierte dort bei Richard Courant 1926 Über einen Ansatz zur numerischen Lösung von Randwertproblem. 1927 erhielt er dort eine Stelle als Privatdozent und veröffentlichte 1928 mit Courant und Friedrichs die Arbeit Über die partiellen Differenzengleichungen der mathematischen Physik[1], in der die nach den dreien benannte CFL-Bedingung, ein grundlegendes Stabilitätskriterium in der Numerik zeitabhängiger partieller Differentialgleichungen eingeführt wurde.
Nach der Machtübergabe an die NSDAP 1933 wurde Lewy entlassen. Er emigrierte über Frankreich in die Vereinigten Staaten und wurde 1935 Professor in Berkeley.
Lewy beschäftigte sich mit der Theorie der Wasserwellen und gab 1957 in einer einflussreichen Arbeit ein Beispiel einer einfachen partiellen Differentialgleichung ohne Lösung[2], was damals die Mathematiker überraschte. Dieses Beispiel, auch bekannt als Lewys Beispiel, zeigt, dass der Satz von Malgrange und Ehrenpreis über die Existenz einer Lösung bei konstanten Koeffizienten nicht auf Polynome als Koeffizienten ausgedehnt werden kann.
Für sein Werk wurde er 1979 mit dem Leroy P. Steele Prize der American Mathematical Society und 1985 mit dem Wolf-Preis ausgezeichnet. 1950 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress (ICM) in Cambridge (Massachusetts) (Developments at the confluence of analytic boundary conditions).
Zu seinen Doktoranden gehört David Kinderlehrer.[3]
Literatur
- Constance Reid: Hans Lewy - 1904-1988. In: Michael Atiyah u.a.: Miscellanea Mathematica, Springer Verlag, 1991.
- D. Kinderlehrer (Hrsg.): Selecta Hans Lewy, 2 Bände, Birkhäuser, Boston, Massachusetts 2001 (mit Beiträgen von Francois Treves, Louis Nirenberg, Jean Leray, dem Beitrag von Constance Reid und von Hans Lewy selbst)
- Donald J. Albers, G. L. Alexanderson, Constance Reid: More Mathematical People - Contemporary Conversations, Academic Press, 1994.
Weblinks
- Literatur von und über Hans Lewy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hans Lewy. In: MacTutor History of Mathematics archive (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Mathematische Annalen, Band 100, 1928, S. 32–74, Online
- ↑ Hans Lewy: An example of a smooth linear partial differential equation without solution. In: The Annals of Mathematics. Jg. 66, Nr. 1 (Juli 1957), S. 155–158.
- ↑ Hans Lewy im Mathematics Genealogy Project (englisch)
1978: Israel Moissejewitsch Gelfand, Carl Ludwig Siegel | 1979: Jean Leray, André Weil | 1980: Henri Cartan, Andrei Nikolajewitsch Kolmogorow | 1981: Lars Valerian Ahlfors, Oscar Zariski | 1982: Hassler Whitney, Mark Grigorjewitsch Krein | 1983/4: Shiing-Shen Chern, Paul Erdős | 1984/5: Kodaira Kunihiko, Hans Lewy | 1986: Samuel Eilenberg, Atle Selberg | 1987: Itō Kiyoshi, Peter Lax | 1988: Friedrich Hirzebruch, Lars Hörmander | 1989: Alberto Calderón, John Willard Milnor | 1990: Ennio de Giorgi, Ilja Pjatetskij-Shapiro | 1991: Nicht vergeben | 1992: Lennart Carleson, John Griggs Thompson | 1993: Michail Leonidowitsch Gromow, Jacques Tits | 1994/5: Jürgen Moser | 1995/6: Robert Langlands, Andrew Wiles | 1996/7: Joseph B. Keller, Jakow Grigorjewitsch Sinai | 1998: Nicht vergeben | 1999: László Lovász, Elias Stein | 2000: Raoul Bott, Jean-Pierre Serre | 2001: Wladimir Igorewitsch Arnold, Saharon Shelah | 2002/3: Mikio Satō, John T. Tate | 2004: Nicht vergeben | 2005: Grigori Alexandrowitsch Margulis, Sergei Petrowitsch Nowikow | 2006/7: Stephen Smale, Hillel Fürstenberg | 2008: Pierre Deligne, Phillip Griffiths, David Bryant Mumford | 2009: Nicht vergeben | 2010: Shing-Tung Yau, Dennis Sullivan | 2011: Nicht vergeben | 2012: Michael Aschbacher, Luis Caffarelli | 2013: George Mostow, Michael Artin
Personendaten | |
---|---|
NAME | Lewy, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutschstämmiger Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 20. Oktober 1904 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 23. August 1988 |
STERBEORT | Berkeley, Kalifornien, USA |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hans Lewy aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |