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Hausmannskost
Als Hausmannskost (Bildung aus dem 16. Jahrhundert zu mittelhochdeutsch hūsman, „Hausherr, Hausbewohner, Mietmann, Burgwart“) werden deftige, nahrhafte und traditionell zubereitete Gerichte bezeichnet. Im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm ist der Begriff bereits enthalten und wird definiert als „Nahrung wie sie ein Hausvater gewöhnlich für sich und die Seinigen bereiten läszt“. Der Hausvater war der männliche Vorstand eines (ländlichen) Haushalts im Sinne von Pater familias; die Bezeichnung bezog sich nicht auf seinen Familienstand. Auch Johann Christoph Adelung verwendet den Begriff 1793 in Bezug auf den ländlichen Haushalt. Die deutsche Hausväterliteratur enthielt auch Kochrezepte und war ein Vorläufer der bürgerlichen Kochbücher. Das Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit bezeichnet als Hausmannskost 1857 „einfache nährende Speisen, wie sie meist in Familien des Mittelstandes genossen werden“.
Noch bis ins 20. Jahrhundert war es allgemein üblich, dass der Hausherr bei der häuslichen Ernährung bevorzugt wurde und sein Essen mehr Fleisch, Fett, Speck, Eier, Hülsenfrüchte usw. enthielt als das der übrigen Familien- und Haushaltsmitglieder.
Heute steht der Begriff Hausmannskost allgemein für zwar meist schlichte, aber üppige Gerichte aus eher preiswerten Zutaten, deren Geschmack häufig von gepökeltem und geräuchertem Fleisch oder durch kräftiges Braten oder Schmoren und allgemein einen hohen Fettgehalt bestimmt wird und weniger durch Würzung, wie zum Beispiel Schinkenbrot, Strammer Max, Bauernfrühstück, Speckknödel, Eisbein mit Sauerkraut oder Schweinshaxe, Kasseler mit Sauerkraut, Gulasch, Schlachtplatte, Pfälzer Saumagen, Grünkohl mit Pinkel, Labskaus und Vergleichbares. Auch Innereien werden regional noch verwendet wie beispielsweise bei Beuschel (sauren Lüngerl) oder Kronfleisch.
Der Begriff gutbürgerliche Küche wird heute teilweise als Synonym für Hausmannskost angesehen, umfasst aber auch aufwändigere Gerichte sowie teurere Zutaten und Gewürze, die sich bis ins 20. Jahrhundert hinein die einfache Bevölkerung nicht leisten konnte.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hausmannskost aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |