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Hawila
Hawila (auch Havila oder Havilah) sind mehrere Personen und eine Gegend im Alten Testament.
Erwähnung
Hawila wird im Buch Genesis (Gen 2,11 EU) zuerst erwähnt als Land im Garten Eden. Hawila soll demnach für seinen Reichtum an Gold, Bdellium und Karneolsteinen[1] berühmt sein und vom Strom Pischon, einem der vier Flüsse des Paradieses, umflossen werden. Neben Hawila wird auch Saba im heutigen Jemen in der Bibel als Goldland gerühmt. Nach Gen 25,18 EU lebten die Ismailiten von Hawila bis Schur an der östlichen Grenze von Ägypten, mit dem Paradies selbst in Eridu gelegen. Eine weitere Erwähnung findet sich in 1 Sam 15,7 EU
Lokalisierung
Die Lage des biblischen Hawila ist umstritten. Flavius Josephus setzte Hawila mit der Gangesebene in Indien gleich.[2] Beda Venerabilis lokalisierte Hawila ebenfalls in Indien und leitete den Namen von Hawila, dem Sohn des Joktan ab. Andere Identifikationen:
- Äthiopien (nach Out-of-Africa-Theorie um 40.000 v.Chr.)
- Syrien
- Arabien
Auf der Weltkarte von Abraham Ortelius von 1601 (Geographia sacra) liegt Hawila (Evilath) in Arabien, zwischen dem Toten Meer und den Bergen von Horeb und Sinai.[3] Charles Gordon (1886) sah Hawila in dem goldreichen Land Godjam am blauen Nil.[4] William Willcox (1919) lokalisierte Hawila östlich des Euphrat, zwischen Kerbela und Kufa. Nach A Curtis (1905) war das Paradies selbst im Indischen Ozean untergegangen, Hawila überlebte als Australien.[5] Manfried Dietrich sieht Hawila jenseits des Karun, den er als den biblischen Pischon identifiziert. Der britische Archäologe David Rohl vermutet hingegen im biblischen Fluss Pischon den Qezel Uzan, der von den Höhen Kurdistans bis in den kaspischen Raum fließt, was eine Lage von Hawila im Bereich des heutigen Iran nahelegen würde.
Personen
Nach Gen 10,7 EU ein Sohn von Kusch und Enkel Hams, der Afrika erbte. Nach Gen 10,29 EU und 1 Chr 1,23 EU ist Hawila der Sohn von Joktan und Enkel von Eber (Ort in Südarabien).
Literatur
- Alessandro Scafi: Mapping Paradise, A history of Heaven on earth. British Library, London, 2006, ISBN 0712348778.
- Manfred Dietrich: Das biblische Paradies und der babylonische Tempelgarten: Überlegungen zur Lage des Gartens Eden. In: Bernd Janowski, Beate Ego, Annette Krüger (Hrsg.): Das biblische Weltbild und seine altorientalischen Kontexte (= Forschungen zum Alten Testament 32). Mohr (Siebeck), Tübingen 2001, ISBN 3-16-147540-2, S. 280–323.
- William Willcox: From the Garden of Eden to the Crossing of the Jordan. French Institute of Oriental Archæology, Kairo 1918.
- Friedrich Delitzsch: Wo lag das Paradies? Eine biblisch-assyriologische Studie, mit zahlreichen assyriologischen Beiträgen zur biblischen Länder- und Völkerkunde … J. C. Hinrichs’sche Buchhandlung, Leipzig 1881.
- A. P. Curtis: The Land of Eden and Havilah. A. P. Curtis, Kennington (London) 1905.
Weblinks
- Detlef Jericke: Hawila. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff.
Einzelnachweise
- ↑ fraglich: Lapislazuli steht in en:, Onyx in der Lutherbibel von 1545, Schoham-Stein in der Elberfelder Bibel laut http://www.biblegateway.com, Karneolsteine laut Einheitsübersetzung
- ↑ Alessandro Scafi, Mapping Paradise, A history of Heaven on earth (London, British Library 2006), 35
- ↑ Alessandro Scafi, Mapping Paradise, A history of Heaven on earth (London, British Library 2006), Taf. 16
- ↑ Alessandro Scafi, Mapping Paradise, A history of Heaven on earth (London, British Library 2006), 355
- ↑ Alessandro Scafi, Mapping Paradise, A history of Heaven on earth (London, British Library 2006), 357
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hawila aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |