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Heinrich Magirius

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Heinrich Magirius (* 1. Februar 1934 in Dresden; † 13. Juni 2021[1]) war ein deutscher Kunsthistoriker in den Bereichen Baugeschichte und Denkmalpflege sowie sächsischer Landeskonservator.

Leben

Nach dem Abitur in Dresden 1952 studierte Magirius Kunstgeschichte, Klassische und Christliche Archäologie in Greifswald und Leipzig. Nach der Promotion 1958 wurde er Mitarbeiter im Institut für Denkmalpflege in der Außenstelle Dresden.

1989 erhielt er eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, wo er bereits ab 1980 gelehrt hatte. 1991 habilitierte er sich über die Geschichte der Denkmalpflege in Sachsen.

Ab 1991 war er Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig; er war mehrere Jahre Vorsitzender der Kommission für Kunstgeschichte Mitteldeutschlands der Akademie. Von 1994 bis 1999 war er Landeskonservator im Landesamt für Denkmalpflege Sachsen. 1996 war Magirius Gründungsmitglied der Sächsischen Akademie der Künste.

Heinrich Magirius lebte zuletzt in Radebeul. Er starb im Juni 2021 im Alter von 87 Jahren.

Werk

Magirius war als Denkmalpfleger mitverantwortlich für den Wiederaufbau der Wolfgangskirche in Schneeberg, der Dresdner Semperoper, des Dresdner Schlosses und der Frauenkirche sowie für die Restaurierungen des Freiberger Doms, der Annenkirche in Annaberg-Buchholz, des Meißner Doms und der Gemäldegalerie Dresden. Zu seinen Projekten zählten auch das Kloster St. Marienstern, das Schloss Pillnitz, die Thomaskirche Leipzig und die Nikolaikirche Leipzig.

Außerdem widmete Heinrich Magirius sich archäologischen Arbeiten am Kloster Altzella, am Freiberger Dom, am Lettner des Wechselburger Klosters, am Meißner Dom, an der Marienkirche Torgau sowie an der Thomaskirche und Nikolaikirche in Leipzig.

Er gehörte 1990 zu den Autoren der Aktion Ruf aus Dresden für den Wiederaufbau der Frauenkirche und engagierte sich für die Baukultur durch seine Mitgliedschaft im verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul. Außerdem nahm er an Jurysitzungen für den Radebeuler Bauherrenpreis teil.

Er war Autor zahlreicher Schriften zu Themen der Denkmalpflege, Baugeschichte, Kunstgeschichte und Archäologie.

Positionen

Magirius beklagte das Fehlen von Fingerspitzengefühl und Verantwortung im Umgang mit historischen Bauten. Statt Einfühlung und behutsamer Annäherung an die Vergangenheit sei gegenwärtig eher „Auffallen durch Kontraste“ gefragt.[2]

Auszeichnungen

Heinrich Magirius wurde 1985 mit dem Nationalpreis der DDR II. Klasse für Kunst und Literatur ausgezeichnet. 1995 erhielt er das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland,[3] 2004 wurde er mit dem Sächsischen Verdienstorden ausgezeichnet.

Im Jahr 2007 erhielt er den Andreas-Möller-Geschichtspreis der Stiftung für Kunst und Kultur (Kreissparkasse Freiberg), im Jahr 2010 den Kunstpreis der Großen Kreisstadt Radebeul.

Schriften

  • Der Dom zu Freiberg. Union Verlag, Berlin 1977.
  • Bezirk Dresden (außer Stadtkreis Dresden), Bezirk Karl-Marx-Stadt. In: Schicksale Deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg. Eine Dokumentation der Schäden und Totalverluste auf dem Gebiet der DDR (Hrsg. Götz Eckardt). Henschelverlag, Berlin 1978. Band 2
  • zusammen mit Volkmar Billeb: Die Hoflößnitz (= Große Baudenkmäler. Heft 506), 1. Auflage, Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1996.
  • Die Semperoper zu Dresden. 2. Auflage. Edition Leipzig, Leipzig 2000, ISBN 3-361-00515-9.
  • als Herausgeber: 600 Jahre Hoflößnitz. Historische Weingutanlage. Sandstein Verlag, Dresden 2001, ISBN 3-930382-60-1.
  • Die Dresdner Frauenkirche. Jahrbuch in 15 Bänden. 1995–2011.
  • Die Dresdner Frauenkirche von George Bähr. Entstehung und Bedeutung. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 2005, ISBN 3-87157-211-X.
  • Der Dom zu Freiberg. Große Kunstführer Verlag Josef Fink, 2013, ISBN 978-3-89870-823-4.
  • zusammen mit Albrecht Koch: Der Dom zu Freiberg. Kleine Kunst- und Kulturführer Verlag Josef Fink, 2015.

Literatur

  • Ute Reupert, Thomas Trajkovits, Winfried Werner (Hrsg.): Denkmalkunde und Denkmalpflege. Wissen und Wirken. Festschrift für Heinrich Magirius. Dresden 1995.
  • Elisabeth Hütter, Gerhard Glaser: Heinrich Magirius zum 65. Geburtstag, in: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Hg.): Denkmalpflege in Sachsen. Mitteilungen des Landesamtes für Denkmalpflege 1999, fliegenkopf-Verlag, Halle/S. 1999, S. 5–9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Heinrich Magirius ist gestern Abend verstorben. 14. Juni 2021, abgerufen am 15. Juni 2021.
  2. Heinrich Magirius über das Japanische Palais (Memento vom 27. Januar 2013 im Webarchiv archive.is) vom 15. Juni 2011.
  3. Heinrich Magirius. In: Sächsische Akademie der Künste.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Heinrich Magirius aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.