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Heinz Rotholz

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Heinz Rotholz (* 8. Mai 1919 in Berlin; † 4. März 1943 in der Strafanstalt Plötzensee, Berlin) war ein deutscher Arbeiter und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er wurde 1943 als Opfer der NS-Kriegsjustiz hingerichtet.

Leben und Tätigkeit

„Sein Vater war Handelsvertreter. Von 1927 bis 1938 besuchte Heinz Rotholz die Volks- und die Mittelschule. Im September 1938 nahm er seine Lehre als Mechaniker auf, die er Ende 1939 unterbrechen musste, weil sein Vater die Auswanderung nach Palästina vorbereitete. Doch alle Versuche, auszuwandern, scheiterten, und so traf Heinz Rotholz das schwere Los, für die Arbeit in der „Judenabteilung" des Elmo-Werkes der Siemens-Schuckert AG in Berlin-Spandau bestimmt zu werden. Hier schloss er im Jahre 1941 die Bekanntschaft mit Herbert Baum, der ihn als Kampfgefährten gewann. Er nahm an den illegalen marxistisch-leninistischen Schulungen der von Herbert Baum geleiteten antifaschistischen Widerstandsgruppe teil und versuchte, soweit die Bedingungen es zuließen, in der jüdischen Zwangsarbeiterabteilung Sabotageaktionen mitzuorganisieren. Vom Arbeitsplatz weg verhaftet, blieb er trotz furchtbarer Sonderverhöre und Folterungen bis zu seinem Tode ein standhafter Antifaschist.[1]

Hinrichtung

„Auf einem grellroten Plakat wurden Verurteilung und Hinrichtung dieser jungem Menschen, sie waren zwischen 20 und 23 Jahre alt, der Bevölkerung mitgeteilt. Ihr Namen waren mit den gesetzmäßigen vorgeschriebenen Zwangs-Zusatz-Vornamen Sara bzw. Israel versehen.“ [2]

Bekanntmachung

die am 10. Dezember 1942 vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat und landesverräterischer Feindbegünstigung zum Tode verurteilten

Heinz Israel Rotholz, 21 Jahre alt,
Heinz Israel Birnbaum, 22 Jahre alt,
Lothar Israel Salinger, 23 Jahre alt,
Helmuth Israel Neumann, 21 Jahre alt,
Siegbert Israel Rotholz 23 Jahre alt,
Hella Sara Hirsch, 21 Jahre alt,
Hanni Sara Mayer, 23 Jahre alt,
Marianna Sara Joachim, 21 Jahre alt und
Hildegard Sara Loewy, 20 Jahre alt,

sämtlich aus Berlin, sind heute hingerichtet worden.

Berlin, den 4. März 1943

Der Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof“[3]

mit dem Untertext

„Bekanntmachung über die Vollstreckung der Todessurteile an Heinz Rotholz und seine Gefährten“

Gedenksteine

Der Berliner Gedenkstein im Lustgarten

Heute erinnern zwei der Baum-Gruppe gewidmeter Gedenksteine in Berlin namentlich auch an Heinz Rotholz.

  1. Gedenktafel in Berlin auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee (Eingang: Markus-Reich-Platz) [4]
  2. Dieser von Bildhauer Jürgen Raue gestaltete Gedenkstein wurde 1981 im Auftrag des Magistrats von Berlin (Ost) ohne nähere Informationen über die Widerstandsaktion im Lustgarten aufgestellt[5]

Literatur

  • Christiane Hoss, Martin Schönfeld: Gedenktafeln in Berlin. Orte der Erinnerung an Verfolgte des Nationalsozialismus, 1991–2001 (= Schriftenreihe des Aktiven Museums Faschismus und Widerstand in Berlin e. V. Bd. 9, ZDB-ID 2215929-0). Verein Aktives Museum, Berlin 2002, S. 131.

Einzelnachweise

  1. Seite 151 bei Margot Pikarski: Jugend im Berliner Widerstand. Herbert Baum und Kampfgefährten. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1978,
  2. Die Berliner Gruppe Baum und der jüdische Widerstand Seite 9
  3. Foto bei Margot Pikarski: Jugend im Berliner Widerstand. Herbert Baum und Kampfgefährten. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1978.
  4. Widerstandsgruppe um Herbert Baum, „Gedenktafel in Berlin auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee (Eingang: Markus-Reich-Platz)"
  5. Widerstandsgruppe um Herbert Baum. „Dieser von Bildhauer Jürgen Raue gestaltete Gedenkstein wurde 1981 im Auftrag des Magistrats von Berlin (Ost) ohne nähere Informationen über die Widerstandsaktion im Lustgarten aufgestellt"
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Heinz Rotholz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.