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Helen Reddy

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Helen Reddy
Helen Reddy, 1976

Helen Maxine Reddy (geb. 25. Oktober 1941 in Melbourne, Australien; gest. 29. September 2020 in Los Angeles, Vereinigte Staaten) war eine australische Sängerin, Feministin und Filmschauspielerin, die seit 1974 auch einen US-amerikanischen Pass besaß. In den 1970er Jahren gehörte sie zu den erfolgreichsten Sängerinnen der Vereinigten Staaten mit zahlreichen großen Hits. Insgesamt soll sie rund 25 Millionen Platten verkauft haben.[1]

Karriere

Helen Reddy veröffentlichte ihre erste Single One Way Ticket im Jahre 1968.[2] Insgesamt stand Reddy, die im australischen Rundfunk bereits ein Kinderstar gewesen war und bis zu ihrem ersten Erfolg Mitte 1971 (I Don’t Know How To Love Him aus der Rock-Oper Jesus Christ Superstar) Parapsychologie an der University of California studiert hatte,[3] dreimal auf Platz eins der amerikanischen Single-Charts: die Feministen-Hymne I Am Woman (1972),[4] Delta Dawn (1973) und Angie Baby (1974).[5] Alle drei Hits und die Single Leave Me Alone (Ruby Red Dress) wurden mit je einer Goldenen Schallplatte für über eine Million verkaufter Einheiten ausgezeichnet.[6] I Am Woman erhielt außerdem einen Grammy für die beste weibliche Gesangsleistung. In den Jahren 1973 und 1974 war sie laut dem Guardian die weltweit erfolgreichste Sängerin.

Außerdem wurden zwischen 1971 und 1976 bis auf eine Ausnahme sämtliche Alben Reddys mit Gold oder Platin in den USA ausgezeichnet. Insgesamt erhielt sie dort zehn Gold- und drei Platin-Auszeichnungen.[7] Auch in Großbritannien erhielt sie einmal Silber (Free And Easy) und einmal Gold (Best Of Helen Reddy).[7] Erst 1977 änderte sich das: Die beiden Werke Ear Candy (1977) und We’ll Sing in the Sunshine (1978) entstanden unter der Regie des Rock-Produzenten und -Musikers Kim Fowley. Mit diesen Veröffentlichungen bemühte sich Reddy um eine vielseitigere musikalische Ausrichtung, konnte aber nicht mehr an die vorherigen Erfolge anknüpfen. In der Folge nahm sie mit Ready or Not (1978) und Make Love to Me (1979) auch Lieder im damals populären Disco-Stil auf, landete damit aber nur noch kleinere Hits in den amerikanischen Single-Charts. Mit der Ballade I Can’t Say Goodbye to You wurde Reddy dort 1981 letztmals auf Platz 88 notiert.

International bis 1980 bei Capitol Records unter Vertrag, wurden Reddys zahlreiche Veröffentlichungen auch auf dem deutschsprachigen Markt (Vertrieb: EMI) veröffentlicht. Jedoch konnte sie hier nie richtig Fuß fassen. Allerdings liefen zwei ihrer bekanntesten Filme erfolgreich in den heimischen Kinos: Giganten am Himmel (1974) und Elliot, das Schmunzelmonster (1977). Für erstgenannten Film erhielt sie eine Nominierung für den Golden Globe Award als Beste Nachwuchsdarstellerin.

Im Jahre 2002 beendete Reddy ihre Karriere im Showgeschäft, verließ die Vereinigten Staaten und zog sich für einige Jahre auf die australische Norfolkinsel zurück. Später lebte sie in Sydney und arbeitete zeitweise als Schlaftherapeutin. 2006 veröffentlichte Reddy ihre Autobiografie The Woman I Am. Im selben Jahr wurde sie mit der Aufnahme in die ARIA Hall of Fame geehrt.[8] Ein musikalisches Comeback schloss sie zunächst zwar aus,[9] gab aber ab 2012 wieder Konzerte.

Seit dem Frühsommer 2015 lebte Reddy im Motion Picture & Television Country House and Hospital, einem Seniorenheim für Schauspieler und andere Künstlerpersönlichkeiten in Los Angeles. Medienberichte, sie leide an Demenz, wurden von ihrem Sohn bestätigt, allerdings auf Reddys offizieller Website dementiert.[10]

Im September 2019 feierte das australische Biopic I Am Woman auf dem Toronto International Film Festival Premiere. Reddy wird von Tilda Cobham-Hervey dargestellt. Ihren Exmann Jeff Wald spielt Evan Peters.[11]

Privat

Mitte der 1970er Jahre wurde bei Helen Reddy eine Unterfunktion der Nebennierenrinde (Addison-Krankheit), diagnostiziert, die kontinuierlich behandelt werden muss. Sie wurde Schirmherrin der gemeinnützigen Gesellschaft Australian Addison’s Disease Association, die sich um mehr Aufmerksamkeit bezüglich der Krankheit in der Öffentlichkeit bemüht.[12][13] Zuletzt lebte sie in Los Angeles, um nahe bei ihren Kindern zu sein. Ihre abschließenden Jahre verbrachte sie aufgrund voranschreitender Demenz in einem Heim.[14]

Die australische Filmemacherin Unjoo Moon veröffentlichte 2019 den Film I am Woman über das Leben von Helen Reddy.[15]

Diskografie

Alben

Jahr Titel Chartplatzierungen[16][17] Anmerkungen
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich UK Vereinigte StaatenVereinigte Staaten US
1971 I Don’t Know How to Love Him 100
(37 Wo.)
Helen Reddy 167
(7 Wo.)
1972 I Am Woman 14
(62 Wo.)
1973 Long Hard Climb 8
(43 Wo.)
1974 Love Song For Jeffrey 11
(35 Wo.)
Free and Easy 17
(9 Wo.)
8
(28 Wo.)
1975 No Way To Treat a Lady 11
(34 Wo.)
Helen Reddy’s Greatest Hits 5
(51 Wo.)
1976 The Best of Helen Reddy 5
(18 Wo.)
Music, Music 16
(13 Wo.)
1977 Ear Candy 75
(19 Wo.)

Weitere Alben

  • 1978: We’ll Sing in the Sunshine
  • 1979: Live in London
  • 1979: Reddy
  • 1980: Take What You Find
  • 1981: Play Me Out
  • 1983: Imagination
  • 1990: Feel So Young
  • 1998: Center Stage
  • 2000: The Best Christmas Ever

Singles

Jahr Titel
Album
Chartplatzierungen[16][17] Anmerkungen
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich UK Vereinigte StaatenVereinigte Staaten US
1971 I Don’t Know How To Love Him
I Don’t Know How To Love Him
13
(20 Wo.)
Crazy Love
I Don’t Know How To Love Him
51
(9 Wo.)
No Sad Song
Helen Reddy
62
(8 Wo.)
1972 I Am Woman
I Am Woman
1
(22 Wo.)
1973 Peaceful
I Am Woman
12
(17 Wo.)
Delta Dawn
Long Hard Climb
1
(20 Wo.)
Leave Me Alone (Ruby Red Dress)
Long Hard Climb
3
(16 Wo.)
1974 Keep On Singing
Love Song For Jeffrey
15
(13 Wo.)
You And Me Against The World
Love Song For Jeffrey
9
(20 Wo.)
Angie Baby
Free and Easy
5
(10 Wo.)
1
(17 Wo.)
1975 Emotion
Free and Easy
22
(9 Wo.)
Bluebird
No Way To Treat a Lady
35
(6 Wo.)
Ain’t No Way To Treat A Lady
No Way To Treat a Lady
8
(16 Wo.)
Somewhere In The Night
No Way To Treat a Lady
19
(14 Wo.)
1976 Music Is My Life
Music, Music
29
(6 Wo.)
I Can’t Hear You No More
Music, Music
29
(9 Wo.)
1977 You’re My World
Ear Candy
18
(22 Wo.)
The Happy Girls
Ear Candy
57
(7 Wo.)
1978 Ready Or Not
We’ll Sing In The Sunshine
73
(5 Wo.)
1979 Make Love To Me
Reddy
60
(10 Wo.)
1981 I Can’t Say Goodbye To You 43
(8 Wo.)
88
(3 Wo.)

Filmografie (Auswahl)

Weblinks

 Commons: Helen Reddy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Einzelnachweise

  1. Caroline Sullivan: Cult heroes: Helen Reddy, the 'queen of housewife pop' with a secret dark side., The Guardian, 2. Februar 2016 (englisch). Abgerufen am 30. September 2020.
  2. One Way Ticket - HELEN REDDY (1968) - Pop Archives - Sources of Australian Pop Records from the 50s, 60s and 70s. Abgerufen am 3. Dezember 2019.
  3. Siegfried Schmidt-Joos, Barry Graves (1975/78), S. 292.
  4. Nähere Informationen zu diesem Titel In: Fred Bronson: The Billboard Book of Number One Hits. 3. überarbeitete und erweiterte Aufl. Billboard Publications, New York City (New York) 1992, S. 324.
  5. Joel Whitburn: Top Pop Singles 1955–1993. Record Research Ltd., Menomonee Falls, Wisconsin 1994, S. 490f.
  6. Adam White: The Billboard Book Of Gold And Platinum Records. 2. überarbeitete Auflage, Omnibus Press, London 1990, S. 191.
  7. 7,0 7,1 Auszeichnungen für Musikverkäufe: US UK
  8. ARIA Hall of Fame. Australian Recording Industry Association, abgerufen am 6. August 2017 (englisch).
  9. „Singer Helen Reddy is now a writer and a speaker“, USA Today, 16. April 2008
  10. Update: Helen Reddy Family Publicly Confirms Singer Moved Into Nursing Home, But Denies Dementia | Lead Stories. Abgerufen am 3. Dezember 2019 (english).
  11. 'I Am Woman,' The Rise & Fall of Helen Reddy & The Women's Movement with Tilda Cobham-Hervey | TIFF. Abgerufen am 25. November 2019 (deutsch).
  12. Judy Adamson: A rare but deadly disease, Sydney Morning Herald, 12. Juni 2003 (via archive.org)
  13. Helen Reddy, Patron, Australian Addison’s Disease Association, (per 2016, via archive.org)
  14. Helen Reddy, Australian singer of hit song I Am Woman, dies aged 78 in Los Angeles, Australian Broadcasting Corporation, 30. September 2020
  15. I am Woman in der Internet Movie Database (englisch)Vorlage:IMDb/Wartung/Verschiedene Kenner in Wikipedia und WikidataVorlage:IMDb/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom gesetzten Namen verschiedenVorlage:IMDb/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom Seitennamen verschiedenVorlage:IMDb/Wartung/Beschreibung ist zu lang
  16. 16,0 16,1 Chartquellen: UK US
  17. 17,0 17,1 Auszeichnungen für Musikverkäufe: UK US
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Helen Reddy aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.