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Herbert Weidlich
Herbert Weidlich (geb. 10. März 1910; gest. 1991) war ein deutscher kommunistischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, Häftling im KZ Buchenwald, Jurist, Hochschullehrer und Mitarbeiter des DDR-Innenministeriums.
Leben
Weidlich trat in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ein und engagierte sich gegen den aufkommenden Nationalsozialismus. Weidlich hielt sich bis 1938 in der Tschechoslowakei auf und wurde danach verhaftet. 1939 wurde er in das KZ Buchenwald deportiert und dem Kommando Arbeitsstatistik zugeteilt. Wegen seiner fachlichen Bildung wurde er zum stellvertretenden Kapo unter Willi Seifert ernannt.[1] Er schloss sich dem kommunistischen Lagerwiderstand an und wirkte dabei mit, weitere Leitungsfunktionen durch kommunistische Häftlinge zu besetzen. Er kümmerte sich auch darum, dass jüdische Häftlinge in ein besseres Arbeitskommando geschickt wurden.[2]
Als die NS-Herrschaft beseitigt war, wirkte er beim Aufbau neuer Polizei- und Ordnungsorgane in der SBZ bzw. DDR mit und wurde Kommissar der Kriminalpolizei. Er trat in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) ein, studierte Rechtswissenschaften und wurde zum Doktor der Rechte promoviert. Er habilitierte sich des weiteren zum Hochschullehrer und lehrte an der Hochschule der Volkspolizei.[1] Weidlich fertigte für die erinnerungspolitische Arbeit der überlebenden Häftlinge mehrere Berichte über seine KZ-Erfahrungen an. In einem Bericht über das „Kleine Lager“ 1947 schilderte Weidlich, dass Pfleger des Häftlingskrankenbaus, Häftlinge in der Desinfektion, der Gerätekammer, der Küche und andere versuchten, die katastrophalen Lebensbedingungen dort zu verbessern.[3] 1978 gab er den Bericht „Der Kampf um Häftlingsfunktionen – Teil des Kampfes gegen das SS-Terrorregime“.[4] Weidlich verfasste einen weiteren Bericht 1979 über „Häftlinge in Lagerorganen – Stütze der illegalen Widerstandsorganisation“.[5] 1980 berichtete er über die Widerstandstätigkeit in seinem eigenen Arbeitsbereich: „Der Beitrag der Häftlinge im Kommando Arbeitsstatistik zur illegalen Arbeit“.[6]
Veröffentlichungen
- Die Prüfung der Anzeige und die Entscheidung, Berlin : Ministerium d. Innern, Publ.-Abt., 1969, 1. Aufl.
- Häftlinge in Lagerorganen - Stützen der illegalen Widerstandsorganisation, Weimar-Buchenwald : NMG Buchenwald, 1983, 2., überarb. Aufl.
- Häftlinge in Lagerorganen, Buchenwald : Nationale Mahn- u. Gedenkstätte, 1977
- Das Sonderkommando und weitere gefährliche Aktionen der SS, Buchenwald : NMG-Buchenwald, 1979
- Die Einleitung des Ermittlungsverfahrens, eine Einheit strafrechtlicher, strafprozessualer und kriminalistischer Elemente, Berlin, 1965
Literatur und Medien
- ID FBW000956, Documentary, German Democratic Republic, 1974: UND JEDER HATTE EINEN NAMEN. ETTERSBERG (BUCHENWALD) [AT], Directed by Gerhard Jentsch, Produced by DEFA-Studio für Kurzfilme, Potsdam-Babelsberg; for Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald, Weimar
- Emil Carlebach, Willy Schmidt, Ulrich Schneider (Hrsg.): Buchenwald ein Konzentrationslager. Berichte – Bilder – Dokumente. Bonn 2000, ISBN 3-89144-271-8.
- Autorenkollektiv: Buchenwald. Mahnung und Verpflichtung. Dokumente und Berichte. Berlin 1983, S. 758
- Klaus Trostorff: Die politische Abteilung im Terrorsystem des KZ Buchenwald,Weimar-Buchenwald : NMG, 1984, 1. Aufl., 1. - 3. Tsd.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Peter Hochmuth, Gerhard Hoffmann (Hrsg.): Buchenwald, ich kann dich nicht vergessen. Lebensbilder. In: Rosa-Luxemburg-Stiftung, Texte 35, Karl-Dietz-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-320-02100-9, S. 242
- ↑ Kommunisten und Antisemitismus. Bürgerliche Medien, aber auch andere Quellen, berichten über antisemitische Äußerungen führender Kommunisten in Rußland auf www.dkp-hessen.de
- ↑ Autorenkollektiv: Buchenwald. Mahnung und Verpflichtung. Dokumente und Berichte. Berlin 1983, S. 79
- ↑ Autorenkollektiv: Buchenwald. Mahnung und Verpflichtung. Dokumente und Berichte. Berlin 1983, S. 113
- ↑ Autorenkollektiv: Buchenwald. Mahnung und Verpflichtung. Dokumente und Berichte. Berlin 1983, S. 396
- ↑ Autorenkollektiv: Buchenwald. Mahnung und Verpflichtung. Dokumente und Berichte. Berlin 1983, S. 401
Personendaten | |
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NAME | Weidlich, Herbert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Widerstandskämpfer (KPD), Jurist und Hochschullehrer (SED) |
GEBURTSDATUM | 10. März 1910 |
STERBEDATUM | 1991 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Herbert Weidlich aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |