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Hochwuchs
Hochwuchs oder Großwuchs (Makrosomie) ist (ebenso wie Riesenwuchs) eine Bezeichnung für
- die Tatsache, dass der Körper eines Menschen vergleichsweise lang ist (Hochwuchs als Einteilungskriterium).
- Hochwuchs (1), der durch eine Krankheit verursacht wurde (Hochwuchs als Symptom).
- eine Krankheit, die Hochwuchs (1) zur Folge hat oder haben kann (Hochwuchs als Krankheit).
Hochwuchs bezeichnet nicht die Zunahme der durchschnittlichen Körpergröße einer Bevölkerung.
Eine gebräuchliche Definition für Hochwuchs (1) ist, dass – getrennt nach Geschlecht – die 3 % der Bevölkerung mit der größten Körperlänge hochwüchsig sind.[1] Eine Teilmenge des Hochwuchses ist der Riesenwuchs. Eine entsprechende Bezeichnung für vergleichsweise geringe Körperlängen ist der Kleinwuchs.
Definition
Die Begriffe Hochwuchs (2) und Hochwuchs (3) basieren auf der Definition für Hochwuchs (1). Dieser wird generell für die Tatsache verwendet, dass ein Mensch innerhalb seines Geschlechts und der aktuellen Bevölkerung zu den 3 % mit der größten Körperlänge gehört (vgl. 97%-Perzentil). Für Mitteleuropa sind das (Stand: 2003) Frauen ab einer Körperlänge von 180 cm und Männer ab einer Körperlänge von 192 cm.[2] Häufig wird der Begriff zusätzlich auf Menschen gleichen Alters eingeschränkt. Durch den Bezug auf die aktuelle Bevölkerung sind die absoluten Grenzen für den Hochwuchs veränderlich und zwischen den Ethnien verschieden.
In der Literatur ist auch die falsche Definition „verstärktes Längenwachstum“[3] anzutreffen. Der Hochwuchs (1) definiert sich jedoch nicht über das Wachstum (also die Zunahme der Körperlänge pro Zeit), sondern über die Körperlänge.
Gesellschaftliche Bedeutung
Barrierefreiheit
Zahlreiche Maße von Gegenständen und Bauwerken berücksichtigen lediglich die mittlere Körpergröße der Bevölkerung, nicht aber die von Hochwüchsigen. Besonders problematisch können z. B.
- Sitze in Sitzreihen und Fahrzeugen
- Kleidung
- Möbel, Hotelbetten
- Durchgänge
- Münztelefone, Bank- und Fahrkartenautomaten
- Schilder, Lampen, Gerüste
- Werkzeuge und Arbeitsplätze
sein. Hier herrscht häufig noch keine Barrierefreiheit. Ein Zusammenschluss Hochwüchsiger, der sich unter anderem dieser Problematik annimmt, ist der Klub langer Menschen.
Diskriminierung
Der Begriff Hochwuchs ist so definiert, dass er von Natur aus eine Besonderheit (Anomalie, Abnormität, Normabweichung, Unregelmäßigkeiten) darstellt. Sachlich richtig sind daher Ausdrücke wie besonders lang, besonders groß, unnormal oder abnorm, aber nur sofern sie im Sachzusammenhang gebraucht werden. Diskriminierend, weil negativ wertend oder gar beschuldigend, sind aber Ausdrücke, wie zu lang, zu groß, überlang oder übergroß, außer wenn eine passende Erläuterung mitgeliefert wird. Vor allem die Umkehr der Kausalität wirkt hier diskriminierend, z. B. wenn ein Mensch als zu lang für ein Bett bezeichnet wird, während in Wirklichkeit das Bett zu kurz für den Menschen ist.
Darüber hinaus ist die Annahme falsch, dass Hochwuchs (1) generell etwas Negatives sei. Auch seine Darstellung als Krankheit trifft nicht zu. Davon zu unterscheiden ist der krankheitsbedingte Hochwuchs (2) und insbesondere der Hochwuchs als Krankheit (3). Zu Verwirrung und Fehleinschätzungen kann es kommen, wenn diese Begrifflichkeiten nicht klar getrennt werden. Beispielsweise ist die Behandlung von Hochwuchs diskriminierend, wenn von Hochwuchs als Körpermerkmal die Rede ist, während sie vollkommen angebracht ist, sofern Hochwuchs als Krankheit oder deren Symptom gemeint ist.
Ätiologie
Die unterschiedlichen Formen von Hochwuchs sind:[4]
- primordialer (ursprünglicher) Hochwuchs: Körperproportionen normal, Wachstum nicht krankhaft
- neuraler und hormoneller (neurohormonaler) Hochwuchs: durch gestörte Funktion bestimmter Organe und in deren Folge auch des Hormonhaushalts: Hypothalamus (Sotos-Syndrom), Hypophysenvorderlappens (Akromegalie, Berardinelli-Syndrom), Nebennieren, Schilddrüse (Hyperthyreotischer Großwuchs) oder Keimdrüsen (Eunuchoidismus).
- Hochwuchs bei Chromosomen-Veränderungen
- ätiologisch unklare Fehlbildungssyndrome
- Partieller Riesenwuchs: Vergrößerung bestimmter Körperabschnitte (z. B. bei Klippel-Trenaunay-Syndrom, Halbseitenriesenwuchs, Elefantitis, Marfan-Syndrom)
Der primordiale Hochwuchs entspricht dem Hochwuchs (1), die übrigen Hochwüchse dem Hochwuchs (2,3).
Die größten Menschen
- Siehe auch: Liste der größten Personen
- Der bislang größte Mensch war der Amerikaner Robert Wadlow. Er starb im Juni 1940 im Alter von 22 Jahren mit 2,72 m[5] und wäre vermutlich noch 2,88 m geworden.
- Die größte Frau war Marianne Wedde. Sie starb 1885 mit 2,55 m Körpergröße.[6]
- Die Chinesin Zeng Lin Yian war mit 2,48 m die zweitgrößte Frau. Sie verstarb 1982 im Alter von 17 Jahren. Laut Guinness-Buch der Rekorde 2000 ist sie die größte Frau, die je gelebt hat.[5]
Die größten noch lebenden Menschen
- Siehe auch: Liste der größten Personen
- Sultan Kösen (* 1982) misst 2,51 m.[7]
- Der Algerier Mounir Fourar war mit 20 Jahren 2,44 m groß.
Weblinks
- Wachstum und Großwuchs, verschiedene Ursachen von Großwuchs, bestimmen der Endgröße von Kindern
- Klein- und Grosswuchs in der Pädiatrischen Praxis
Einzelnachweise
- ↑ Roche Lexikon Medizin. Elsevier, München 2003. - 5. Aufl. - ISBN 3-437-15150-9
- ↑ Roche Lexikon Medizin. Elsevier, München 2003. - 5. Aufl. - ISBN 3-437-15150-9
- ↑ Roche Lexikon Medizin. Elsevier, München 2003. - 5. Aufl. - ISBN 3-437-15150-9
- ↑ Roche Lexikon Medizin. Elsevier, München 2003. - 5. Aufl. - ISBN 3-437-15150-9
- ↑ 5,0 5,1 Guinness-Buch der Rekorde 2000, ISBN 3-89681-003-0, S. 122
- ↑ Der „Barthsche Riese“ und andere Hünen (Narrenturm 42) – Bericht bei www.aerztewoche.at von 2006
- ↑ guinnessworldrecords.com (englisch)
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