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Riesenwuchs
Klassifikation nach ICD-10 | ||
---|---|---|
E22.0 | Akromegalie und hypophysärer Hochwuchs | |
E34.4 | Konstitutioneller Hochwuchs | |
ICD-10 online (WHO-Version 2013) |
Riesenwuchs, Hypersomie oder Gigantismus bezeichnet in der Regel einen ausgeprägten, proportionierten Hochwuchs des Menschen, der nach ICD-10 in einen konstitutionellen Riesenwuchs (E34.4) und einen hypophysären Riesenwuchs (E22.0) unterteilt wird. Letzterer ist durch eine vermehrte Produktion von Somatotropin (einem Wachstumshormon) während der Wachstumsphase bedingt.
Als riesenwüchsig gelten Menschen im obersten Perzentil der Körpergröße. Diese Perzentilangaben beziehen sich jeweils auf die statistische Größenverteilungskurve von Personen gleichen Alters, Geschlechts und ethnischer Herkunft. Riesenwuchs tritt auch bei Nutz- und Zierpflanzen auf und ist hier auf Polyploidie zurückzuführen.
Ein vorwiegend die Gliedmaßen betreffender Riesenwuchs wird auch als Makromelie, ein auf innere Organe beschränkter Riesenwuchs als Viszeromegalie und der alleinige Riesenwuchs der Körperendteile (Akren) wird als Akromegalie bezeichnet.
Bei einem zu geringen Wachstum spricht man hingegen von Nanosomie (Zwergwuchs), Mikrosomie (Kleinwuchs) oder (allgemeiner) Hyposomie (Kümmerwuchs).
Sultan Kösen (* 10. Dezember 1982 in Mardin, Türkei) gilt nach der Anerkennung durch die Guinness World Records als größter lebender Mensch. Am 8. Februar 2011 wurde er mit seinen 251 cm Körperlänge in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen.[2]
Im Rahmen von Syndromen
Bei einer Reihe von Syndromen tritt ein Riesenwuchs auf:[3]
- Kongenitale kontrakturelle Arachnodaktylie
- Homozystinurie Typ I
- Mikrodeletionssyndrom Xp22.3 (Ichthyosis und männlicher Hypogonadismus)[4]
- Klinefelter-Syndrom
- Progressive Lipodystrophie
- McCune-Albright-Syndrom
- Pasqualini-Syndrom (Leydig cell hypoplasia due to LHB deficiency)[5]
- Simpson-Golabi-Behmel-Syndrom
- Weaver-Syndrom
- Beckwith-Wiedemann-Syndrom
- XYY-Syndrom
Weitere Formen
- Fetaler Riesenwuchs, s. Makrosomie
- eunuchoider Riesenwuchs, disproportioniert mit Betonung der Oberlänge
- partieller Riesenwuchs wie bei angiektatischem Riesenwuchs, einem sporadisch auftretenden Fehlbildungssyndrom; Halbseitenriesenwuchs (Hemihypertrophie); Dolichostenomelie; Elephantiasis congenita hereditaria; Marfan-Syndrom, Proteus-Syndrom
- lokaler Riesenwuchs wie bei Makrodaktylie
Siehe auch
- Robert Wadlow, er war mit 2,72 m der höchstgewachsene Mensch der Neuzeit
- Daniel Cajanus, im 18. Jahrhundert als schwedischer Riese vermarktet
- Sotos-Syndrom
- Liste der größten Personen
Einzelnachweise
- ↑ W. W. de Herder: Acromegaly and gigantism in the medical literature. Case descriptions in the era before and the early years after the initial publication of Pierre Marie (1886). In: Pituitary. Band 12, Nummer 3, 2009, S. 236–244, ISSN 1573-7403. doi:10.1007/s11102-008-0138-y. PMID 18683056. PMC 2712620 (freier Volltext). (Review).
- ↑ Der größte lebende Mann im Guinness-Buch der Rekorde
- ↑ Bernfried Leiber (Begründer): Die klinischen Syndrome. Syndrome, Sequenzen und Symptomenkomplexe. 7., völlig neu bearb. Auflage. Band 2: Symptome, Urban & Schwarzenberg, München u. a., ISBN 3-541-01727-9.
- ↑ Mikrodeletiionssyndrom Xp22.3. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
- ↑ Leydig cell hypoplasia due to LHB deficiency. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
Weblinks
- grosswuchs.de „Wachstum und Großwuchs“, verschiedene Ursachen von Großwuchs und das Bestimmen der Endgröße von Kindern.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Riesenwuchs aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |