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Hymenaios
Hymenaios (altgriechisch Ὑμέναιος, lateinisch Hymenaeus) war in der griechischen Mythologie der Gott der Hochzeit. Sein Name entstand als Personifikation des bei Eheschließungen im Rahmen des Epithalamiums traditionellen Lieds beziehungsweise Zurufs Hymen o Hymenai, Hymen.
Mythos
Als Personifikation des Hochzeitsliedes erscheint Hymenaios erstmals bei Pindar[1] und Euripides.[2] Obwohl er mythologisch nur wenig entwickelt wurde, bestehen zahlreiche Varianten zu seiner Herkunft: Er gilt als
- Sohn des Apollon und einer Muse (entweder Urania oder Kalliope)
- ein athenischer Jüngling, der einst einer geliebten Jungfrau, deren Eltern sie ihm verweigerten, in Mädchenkleidung nach Eleusis zum Demeterfest folgte. Dort aber wurde er mitsamt den dort versammelten Jungfrauen von Räubern entführt. Hymenaios allerdings tötete diese, als sie betrunken an der Küste schliefen, wodurch die Mädchen gerettet wurden
- Sohn der Bia und des Kratos
- Sohn des Dionysos und der Aphrodite
- ein argivischer Schiffer, der attische Jungfrauen vor dem Überfall von Seeräubern schützte.
Darstellung
In bildlichen Darstellungen wird Hymenaios normalerweise als geflügelter Jüngling gezeigt, der eine Hochzeitsfackel, einen safrangelben Schleier und einen Kranz aus Blumen, speziell Rosen, oder auch Majoran trägt.
Quellen
- Ovid: Metamorphosen Buch 10 1-7
Literatur
- Pascale Linant de Bellefonds: Hymenaios. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band IV, Zürich/München 1988, S. 583–585.
- Pascale Linant de Bellefonds: Hyménaios: une iconographie contestée. In: Mélanges de l'Ecole française de Rome. Antiquité 103 (1991), S. 197–212.
- Jan N. Bremmer: Hymenaios (1). In: Der Neue Pauly (DNP). Band 5, Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01475-4, Sp. 784 f.
- André Jolles: Hymen, Hymenaios. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IX,1, Stuttgart 1914, Sp. 126–130.
- Bruno Sauer: Hymenaios. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2, Leipzig 1890, Sp. 2800–2804 (Digitalisat).
Weblinks
- Hymenaios im Theoi Project (englisch)
Einzelnachweise
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hymenaios aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |