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Hymnologie
Die Hymnologie (von altgriechisch ὕμνος hýmnos „Tongefüge, Hymne“ und -logie) ist die Lehre von gesungenen Hymnen und Hymnendichtung. Der Wissenschaftler, der die Hymnologie vertritt und erforscht, heißt Hymnologe.
Gegenstand
Zentraler Forschungsgegenstand ist – nach Christoph Albrecht – das Kirchenlied mit seinen Textdichtern und Melodisten und in einem weiteren Sinn das Gesangbuch der verschiedenen Kirchen in der Kirchengeschichte und Gegenwart.[1] Albrecht definiert:
„Hymnologie ist die Lehre vom Kirchenlied. Weil sie es sowohl mit seiner textlichen als auch mit seiner melodischen Gestalt zu tun hat, ist sie einerseits ein Teilgebiet der theologischen Forschung, andererseits ein Stück Musikwissenschaft.“
Im theologischen Fächerkanon ist die Hymnologie eine Teildisziplin der Praktischen Theologie. Auch ökumenische Aspekte spielen hinein, weil Kirchenlieder oft die Konfessionsgrenzen überspringen und sprengen. Die Hymnologie ist ein wesentliches Fach bei jeder Kirchenmusikerausbildung und bei der Pastoren- bzw. Vikarsausbildung.
Neben liturgiewissenschaftlichen und kirchenhistorischen Elementen fließen in die Lehre und Forschung der Hymnologie auch Erkenntnisse der Ästhetik, der Poetik, der Germanistik und Philologie, der Musikwissenschaft und der Volkskunde ein. In letzter Zeit ist die lebensweltliche Ethnografie als neue Forschungsrichtung hinzugekommen. Dieser neue Zweig bedeutet, dass nicht nur historisch geforscht wird, sondern das aktive Singen einbezogen ist. Exemplarisch wird auf die "Erlebnisorientierte Liedanalyse" von Jochen Kaiser verwiesen.
Eine bedeutende wissenschaftliche Fachorganisation ist die Internationale Arbeitsgemeinschaft für Hymnologie, mit deren Hilfe internationale Gesangbücher wie zum Beispiel Unisono (1997) und Colours of Grace (2006) entwickelt wurden.
Hymnologen
Wichtige Hymnologen des 17. Jahrhunderts
Wichtige Hymnologen des 18. Jahrhunderts
- Georg Ludwig von Hardenberg
- David Gottfried Schöber (1696–1778), auch Bürgermeister in Gera
- Christoph Schütz
- Christoph Heinrich Zeibich
Wichtige Hymnologen des 19. Jahrhunderts
- Wilhelm Bäumker
- Hermann Albert Daniel
- Samuel Elsner
- Albert Fischer
- Albert Knapp
- Philipp Wackernagel
- Johannes Christoph Andreas Zahn
- Ludwig Schöberlein
- Joseph Hermann Mohr
Wichtige Hymnologinnen und Hymnologen des 20. und 21. Jahrhunderts
- Christoph Albrecht
- Konrad Ameln
- Philipp Harnoncourt
- Jürgen Henkys
- Markus Jenny
- Ada Kadelbach
- Gustav Adolf Krieg
- Bernhard Leube
- Christhard Mahrenholz
- Martin-Christian Mautner
- Otto Michaelis (Theologe)
- Dörte Maria Packeiser
- Christa Reich
- Martin Rößler
- Friedrich Smend
- Friedrich Spitta
- Alex Stock
- Sigvald Tveit
- Günter Balders, im Bereich Freikirchen und Pietismus
- Hermann Kurzke
Literatur
Jahrbücher
- Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie, begründet 1955 von Konrad Ameln, Christian Mahrenholz und Karl Ferdinand Müller, herausgegeben von der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Hymnologie / International Fellowship for Research in Hymnology, dem Interdisziplinären Arbeitskreis Gesangbuchforschung Mainz und dem Liturgiewissenschaftlichen Institut Leipzig; bis 1985 Johannes Stauda Verlag Kassel, ab 1986 (Bd. 30) Lutherisches Verlagshaus Hannover, seit 1996 (Bd. 36) Vandenhoeck & Ruprecht[3], ISSN 0075-2681 (erscheint jährlich).
Einzeldarstellungen
- Christoph Albrecht: Einführung in die Hymnologie. 4., überarbeitete und erweiterte Auflage. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1995, ISBN 3-525-57178-X.
- Konrad Klek: „Hymnologie“. In: Siegfried Bauer (Hrsg.): Probieren und Studieren. Lehrbuch zur Grundausbildung in der Evangelischen Kirchenmusik (= Edition 9024). Unter Mitarbeit von Ingo Bredenbach. Strube, München 1996, ISBN 3-921946-29-8, S. 233–265.
- Jochen Kaiser: Erlebnisorientiert Liedanalyse. In: Liturgie und Kultur. Zeitschrift der Liturgischen Konferenz für Gottesdienst, Musik und Kunst. Jg. 5, Nr. 1, 2014, ISSN 2190-1600, S. 51–56.
- Alex Stock: Lateinische Hymnen. Herausgegeben, kommentiert und übersetzt von Alex Stock, Berlin 2012
Einzelnachweise
- ↑ Christoph Albrecht: Einführung in die Hymnologie. 1995, Vorwort, S. 7.
- ↑ Christoph Albrecht: Einführung in die Hymnologie. 1995, S. 9.
- ↑ Vandenhoeck & Ruprecht, Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hymnologie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |