Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Liste jüdischer Feste

Aus Jewiki
(Weitergeleitet von Jüdische Festtage)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Festlich geschmückte Sukka zum Laubhüttenfest (Sukkot) in der Emanu-El-Synagoge in Manhattan, New York

Diese Aufzählung der Feste in einer Liste gibt eine Übersicht über Jüdische Feste, gegliedert nach den Festen im Jahreskreis und Tagesteilung der jüdischen Zeitrechnung, den neueren staatlich-israelischen Feiertagen sowie den sonstigen Feier- und Fasttagen des Judentums.

Biblische Feste im Jahreskreis

Jeder Festtag beginnt am Vorabend, denn im jüdischen Kalender dauert der Tag vom Vorabend bis zum Abend des Tages – nicht von 0 bis 24 Uhr. Dies ist abgeleitet aus dem 1. Buch Mose, hebräisch בְּרֵאשִׁית Bereschit, altgriechisch Γένεσις Génesis genannt: „und es war Abend und es war Morgen, ein Tag“. Beispielsweise beginnt Rosch ha-Schana (26. – 27. September 2022), das Neujahrsfest, am 25. September abends (am Ende des 29. Elul abends). Der abendliche Beginn wird mit dem Wort Erev (hebräisch ערב Abend) bezeichnet, damit ist die Bezeichnung für den Vorabend im genannten Beispiel: Erev Rosch ha-Schana.

Der jüdische Kalender orientiert sich bei der Monatszählung am Mond (Mondkalender), und da zwölf Monde kürzer sind als ein Sonnenjahr, wird dieses durch einen zusätzlichen Schaltmonat (Adar II) ausgeglichen. Aus diesem Grund fallen die jüdischen Feiertage immer wieder auf andere Kalendertage im (weltlichen) gregorianischen Kalender. Die Zulässigkeit der Verwendung des gregorianischen Kalenders ist in orthodoxen jüdischen Kreisen umstritten. Aus pragmatischen Gründen wird, wenn es doch nötig sein sollte, die Schreibweise verändert. Die Jahreszahl wird nicht ausgeschrieben, sondern nur die letzten beiden Ziffern verwendet. Dadurch verlöre diese Zahl ihre Bedeutung, nämlich der Zählung seit dem Geburtsjahr von Jesus. Der Monat wird als Zahl geschrieben, weil die Namen der nichtjüdischen Monate hauptsächlich auf römischen Göttern basieren. So soll beispielsweise der 1. Januar 2022 als 01/01/22 geschrieben werden.[1]

Beginn jeweils am Vorabend
Name des Festes hebräisch Übersetzung Bedeutung Tag im Monat 2022
(5782*)
2022
(5783*)
Rosch ha-Schana רֹאֹשׁ הַשָּׁנָה Haupt des Jahres,
Anfang des Jahres
Neujahrsfest
Tag der Erschaffung des Menschen (Adams)
1.–2. Tischri   26. bis 27. September 2022
Jom Kippur יוֹם כִּפּוּר Tag der Sühne Versöhnungstag
Befreiung von Sünden
10. Tischri   5. Oktober 2022
Sukkot סֻכּוֹת Laubhütten Laubhüttenfest 15.–23. Tischri   10. – 17. Oktober 2022
Hoschana Rabba הושענא רבה „So hilf doch!“ der siebte Festtag von Sukkot
Palmfest
21. Tischri   16. Oktober 2022
Schmini Azeret שְּׁמִינִי עֲצֶרֶת Schlussfest
der achte Festtag...
… von Sukkot 22. Tischri   17. Oktober 2022
Simchat Tora שִׂמְחַת תּוֹרָה Torafreude Lesung des letzten Abschnitts des fünften Buches Mose und
Neubeginn der Lesung des ersten Abschnitts des ersten Buches Mose
23. Tischri   18. Oktober 2022
Sigd (Mehlella) סיגד Fußfall, Bittgebet
Feiertag der äthiopischen Juden (Beta Israel)
Datum, an dem Gott sich Mose offenbarte
(50 Tage nach Jom Kippur)
29. Cheschwan   23. November 2022
Chanukka חֲנֻכָּה Einweihung Lichterfest
Wiedereinweihung des zweiten Tempels
25. Kislew – 2. Tevet   19. bis 26. Dezember 2022
Tu biSchevat ט״ו בשבט
ראש השנה לאילנות
der 15. Schevat
Rosch ha-Schana La'illanot
Neujahrsfest der Bäume und Sträucher. 15. Schevat 17. Januar 2022  
Purim פורים Schicksal Errettung aus Persien
Freudenfest („jüdischer Fasching“)
14. oder 15. Adar 17. März 2022  
Pessach פֶּסַח Überschreitung Auszug aus Ägypten 15.–22. Nisan,
in Israel bis zum 21. Nisan[2]
16. bis 23. April 2022  
Lag baOmer ל"ג בעומר 33. [Tag] der Omer[zeit] Bar-Kochba-Aufstand gegen die Römer 18. Ijjar 19. Mai 2022  
Schawuot שבועות Wochenfest neuerlicher Empfang der Zehn Gebote
Erntedankfest
6.–7. Siwan 5. bis 6. Juni 2022  
Tischa beAv תשעה באב der 9. Aw Trauertag wegen Zerstörung
des Jerusalemer Tempels
9. Aw 6. August 2022  
Tu B’Av ט"ו באב der 15. Aw Sieg der Pharisäer über die Sadduzäer 15. Aw 12. August 2022  

* Jüdisches Jahr

Neuere israelische Gedenk- und Feiertage

Beginn jeweils am Vorabend
Name des Tages hebräisch Bedeutung Tag im Monat 2022 2023 2024
Jom haScho’a יום השואה Holocaustgedenktag 27. Nisan 28. April 2022 18. April 2023 5. Mai 2024
Jom haZikaron יום הזיכרון Gedenktag für gefallene israelische Soldaten 4. Ijjar 5. Mai 2022 25. April 2023 12. Mai 2024
Jom haAtzma’ut יום העצמאות Israelischer Unabhängigkeitstag 5. Ijjar 6. Mai 2022 26. April 2023 13. Mai 2024
Jom Jeruschalajim יום ירושלים Feier zur Wiedervereinigung Jerusalems nach dem Sechstagekrieg 1967 28. Ijjar 29. Juni 2022 18. Mai 2023* 5. Juni 2024

* Jom Jeruschalajim wird am 18. Mai 2023 statt am 19. Mai 2023 begangen.

Sonstige Festtage

  • Schabbat (שבת wöchentlicher Ruhetag)
  • Brit Mila (ברית מילה Beschneidung)
  • Bar Mizwa ((בר מיצוה für 13-jährige Jungen) bzw. Bat Mizwa (בת מיצוה für 12-jährige Mädchen) Religionsmündigkeit)
  • Rosch Chodesch (ראש חודש monatlicher Tag der erscheinenden Mondsichel)
  • Nachala (נחלה Jahrzeit)

Fastentage

Fasten bedeutet im Judentum am Fasttag vom Vorabend bis zum Abend des Tages (etwa 25 Stunden, aber nicht länger) nichts zu essen und nichts zu trinken. Auch Rauchen ist untersagt. Als diese „langen“ Fasttage gelten Tischa beAv und Jom Kippur. Es gibt aber auch „kurze“ Fasttage. An ihnen beginnt das Fasten nicht schon am Vorabend, sondern erst mit der Morgenröte, und dauert dann bis zum Einbruch der Nacht. Schwangere und Stillende müssen nicht fasten. Kranke fragen einen Rabbiner, ob Fasten mit ihrer Krankheit vereinbar ist. Fasten sollen Mädchen ab 12 Jahren und Knaben ab 13 Jahren.[3] Aber auch jüngere Kinder sollen an das Fasten herangeführt werden, beispielsweise indem sie sich nicht unbedingt „satt“ essen und auf Süßigkeiten verzichten.

Fastentage
Name des Tages Hebräisch Tag im Monat 2021/2022 2023 2023/2024
Assara beTevet עשרה בטבת 10. Tevet 14. Dezember 2021 3. Januar 2023 22. Dezember 2023
Ta’anit Esther
Esther-Fasten
תַּעֲנִית אֶסְתֵּר 13. Adar 16. März 2022 6. März 2023 22. Februar 2024
Fasten der Erstgeborenen
Ta'anit Bechorot
תענית בכורות 14. Nissan 15. April 2022 5. April 2023 22. April 2024
Schiwa Assar beTammus שבעה עשר בתמוז 17. Tammus 16. Juli 2022 6. Juli 2023 23. Juli 2024
Tischa beAv תשעה באב 9. Aw 6. August 2022 27. Juli 2023 13. August 2024
Zom Gedalja
Fasten Gedalja
צוֹם גְּדַלְיָה 3. Tischri 28. September 2022 9. September 2023 6. Oktober 2024*
Jom Kippur יוֹם כִּפּוּר 10. Tischri 5. Oktober 2022 16. September 2023 12. Oktober 2024
Sigd (Beta Israel) סיגד 29. Cheschwan 23. November 2022 13. November 2023 30. November 2024

* Jom Kippur ist der einzige Fasttag, der auch an einem Schabbat begangen wird – die anderen Fasttage werden verschoben, sollten sie auf einen Schabbat fallen.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jüdisch oder gregorianisch?, Jüdische Allgemeine, 11. März 2021. Abgerufen am 3. Juni 2021.
  2. Pessach (Memento vom 16. Januar 2013 im Internet Archive) Zentralrat der Juden in Deutschland; abgerufen am 9. Dezember 2012.
  3. Fasttage (Memento vom 28. Januar 2020 im Internet Archive), Chabad. Abgerufen am 7. Januar 2020.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Liste jüdischer Feste aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.