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Jüdische Gemeinde Alsenz
Eine Jüdische Gemeinde in Alsenz, einer Ortsgemeinde im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz, bestand bereits seit dem 17. Jahrhundert.
Geschichte
1650 werden erstmals zwei jüdische Familien am Ort genannt. Es gab aber bereits vor dem Dreißigjährigen Krieg eine Judengasse, was auf eine jüdische Gemeinde bereits zuvor schließen lässt. Im 18. Jahrhundert lebten die jüdischen Familien überwiegend vom Vieh- und Getreidehandel oder waren Geldverleiher. 1861 wurde ein jüdischer Einwohner in den Gemeinderat gewählt.
Die jüdische Gemeinde Alsenz besaß eine Synagoge (das Gebäude steht heute noch), eine jüdische Schule, ein rituelles Bad (Mikwe) und einen Friedhof. Die jüdische Elementar- bzw. Konfessionsschule bestand von 1830 bis 1926. Die jüdische Gemeinde Alsenz gehörte zum Bezirksrabbinat Kaiserslautern.
Gemeindeentwicklung
Jahr | Gemeindemitglieder |
---|---|
1731 | 22 Familien |
1762 | 17 Familien |
1801 | 53 Personen, 5,3 % der Einwohner |
1825 | 97 Personen, 7,5 % der Einwohner |
1846 | 102 Personen |
1865 | 81 Personen |
1900 | 60 Personen |
1924 | 29 Personen, 1,6 % der Einwohner |
1933 | 9 Personen |
1939 | 5 Personen |
Zeit des Nationalsozialismus
Beim Novemberpogrom 1938 wurden die beiden von jüdischen Familien bewohnten Häuser verwüstet. Im Oktober 1940 wurden im Rahmen der sogenannten Wagner-Bürckel-Aktion die letzten fünf jüdischen Einwohner nach Gurs deportiert. Zwei von ihnen starben in Gurs und zwei wurden in Auschwitz ermordet.
Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet 12 in Alsenz geborene jüdische Bürger, die dem Völkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen.[1]
Literatur
- Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 1: Aach – Groß-Bieberau. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08077-2 (Online-Ausgabe).
- Stefan Fischbach, Ingrid Westerhoff: „… und dies ist die Pforte des Himmels“. Synagogen Rheinland-Pfalz und Saarland. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Staatliches Konservatoramt des Saarlandes, Synagogue Memorial Jerusalem. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2005, ISBN 3-8053-3313-7, (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland 2), S. 69–72.
Weblinks
- Zur Jüdischen Gemeinde Alsenz bei Alemannia Judaica (mit vielen Fotos der Synagoge)
- Geniza-Projekt Alsenz an der Uni Mainz
Einzelnachweise
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jüdische Gemeinde Alsenz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Reinhardhauke. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 10.504 Artikel (davon 0 in Jewiki angelegt und 10.504 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik. |