Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Jüdische Gemeinde Ober-Seemen
Die Jüdische Gemeinde in Ober-Seemen, einem Stadtteil von Gedern im Wetteraukreis in Hessen, entstand im 17. Jahrhundert und existierte bis 1938.
Geschichte
Die jüdische Gemeinde in Ober-Seemen besaß eine Synagoge, eine Religionsschule (bis 1923 Israelitische Elementarschule), ein rituelles Bad (Mikwe) und einen Friedhof. Es war lange Zeit ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Die jüdische Gemeinde Ober-Seemen gehörte zum orthodoxen Provinzialrabbinat Oberhessen mit Sitz in Gießen. Mitte des 19. Jahrhunderts waren zwei Drittel der jüdischen Gewerbetreibenden Kaufleute, die übrigen Viehhändler und Handwerker.
Nationalsozialistische Verfolgung
Nach 1933 ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert, vor allem in die USA, nach Südafrika und nach Palästina. Im Oktober 1937 beschloss die noch aus 15 Mitgliedern bestehende Gemeinde ihre Auflösung. Anfang 1938 wurde durch den letzten Gemeindevorsteher Simon Frank die Auflösung vollzogen und die Synagoge verkauft. Beim Novemberpogrom 1938 kam es in Ober-Seemen zu Ausschreitungen gegen die profanierte Synagoge und die noch am Ort lebenden jüdischen Einwohner.
Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet 33 in Ober-Seemen geborene jüdische Bürger, die dem Völkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen.[1]
Gemeindeentwicklung
Jahr | Gemeindemitglieder | in % der Gesamteinwohnerschaft |
---|---|---|
1828 | 141 | |
1861 | 151 | 17,1 % von 882 Einwohnern |
1880 | 115 | 13,7 % von 839 Einwohnern |
1895 | 93 | 10,6 % von 879 Einwohnern |
1910 | 94 | 9,8 % von 962 Einwohnern |
1924 | 87 | 8,6 % von 1008 Einwohnern |
1933 | 73 | 6,8 % von 1071 Einwohnern |
1939 | 2 |
Siehe auch
Literatur
- Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 2: Großbock – Ochtendung. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08078-9 (Online-Version).
Weblinks
- Jüdische Gemeinde Ober-Seemen bei Alemannia Judaica (mit vielen Fotos)
Einzelnachweise
- ↑ Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 - 1945. Abgerufen am 20. Dezember 2012.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jüdische Gemeinde Ober-Seemen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Reinhardhauke. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 11.107 Artikel (davon 0 in Jewiki angelegt und 11.107 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik. |