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Jüdischer Friedhof (Hürth)

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Der ehemalige Hürther Jüdische Friedhof lag auf dem Streufenberg [1] im jetzt so genannten Ortsteil Alt-Hürth der heutigen Stadt Hürth im Rhein-Erft-Kreis, Nordrhein-Westfalen.

Der jüdische Friedhof lag an der ehemaligen Berrenrather Straße, heute Marienbornweg, und ersetzte einen kleinen Vorgängerfriedhof, der an derselben Straße und Gemarkung, nur näher zum Ortsausgang lag. Zur Belegung dieses älteren Friedhofs ist nichts bekannt. Das Grundstück des sehr kleinen Friedhofes wurde später, 1922, an die RWE verkauft, die dort direkt an der Straße Werkswohnungen errichteten. Das Gelände hinter diesen Häusern - dort lag vermutlich dieser Friedhof - blieb vorerst Gartengelände. Von der ursprünglichen Ausstattung sind keine Grabsteine (Mazewot) erhalten, aber das Gelände ist noch vorhanden. Das neue größere Grundstück hatte der reiche Hürther Kaufmann Cosmann Brünell[2]1878 erworben, der dies wie auch das Grundstück für die Synagoge, etwa 1882 der Kultusgemeinde bereitstellte. Der Friedhof wurde von 1886 bis 1931 mit 35 Bestattungen belegt.

Nach Auflösung der Synagogengemeinde Hürth (1937) und Beginn der Drangsalierung der Juden wurde das Friedhofsgelände von der Roddergrube für deren anstehenden Braunkohle-Abbau gekauft. Die Gräber mussten im Frühsommer 1940 von den verbliebenen Hürther Juden exhumiert werden (etwa 11 Personen inklusiv von Alten und Kindern wohnten noch im Ortsteil (Alt-)Hürth). Die Überreste sollten auf den jüdischen Friedhof Köln-Bocklemünd umgebettet werden. Über den Verbleib ist dort aber nichts dokumentiert. [3] Auch von den Grabsteinen (Mazewot) ist nichts mehr vorhanden. Der Braunkohleabbau im Feld Theresia/Gotteshülfe kam aber erst 1965 wieder in Gang.[4]

→ Abschnitt zur Gemeindegeschichte bei Alt-Hürth

Weblinks

Einzelnachweise

  1. In der nicht Hürther-Literatur fälschlich mit Straufenberg bezeichnet
  2. Die Familie des Hürther Juden Heumann (Ben) Seeligmann hatte sich nach dem Decret Napoleons vom 28. Juli 1808 für einen Familiennamen zu entscheiden und diesen vor dem Maire (Bürgermeister) zu erklären. Heumann entschied sich für (Christophe) Brunel, ebenso seine Frau und Kinder, und die Familie passte sich so als einzige den Verhältnissen der Franzosenzeit an. Siehe Eric Barthelemy: Die Namenswahl der Juden aus Hürth von 1808 in Hürther Beiträge Bd. 90 (2011), S. 61 bis 66
  3. Manfred Faust: Zur Geschichte der Hürther Juden, in: Hürther Heimat, Nr 69/70 (1992), S.36 ff, und Lothar und Maria Sterck: Zur Geschichte eines Fachwerkhauses in Alt-Hürth, in Hürther Heimat, 63/64 (1989), s. 57 ff (mit Belegen)
  4. Walter Buschmann, Norbert Gilson, Barbara Rinn: Braunkohlenbergbau im Rheinland, hg. vom LVR und MBV-NRW, 2008, ISBN 978-3-88462-269-8, S. 276
50.8691426.856732
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