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Jüdischer Friedhof (Pasewalk)

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Jüdischer Friedhof Pasewalk 1880 - Mitte unten - Signatur L ohne Schrift Begr.Pl.

Der Jüdische Friedhof Pasewalk ist ein jüdischer Friedhof in Pasewalk im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Er ist ein geschütztes Baudenkmal.

Beschreibung

Der Friedhof befindet sich östlich der Löcknitzer Straße am südöstlichen Ende des ehemaligen alten christlichen Friedhofes, aber abgegrenzt von diesem. Heute ist der alte Friedhof von der Straße von der B 109 zur Stadt durchschnitten . Er war aufgelassen worden und als Park gestaltet. Der Begräbnisplatz ist von einer Backsteinmauer umgeben. Jüdische Friedhöfe wurden in den amtlichen Karten als Begräbnisplatz bezeichnet und mit einem L statt einem † signiert. Hier ist in der MTB 1880 nur eine deutliche Signatur mit L und keine Beschriftung vorhanden. Meistens wurden die Plätze weit außerhalb der Städte angelegt, überwiegend an den Scheunenvierteln oder ähnlichen abgelegenen Orten. Hier in Pasewalk ist die Lage zwischen dem christlichen Friedhof und den Kasernen ein seltener Ort.[1]

Geschichte

Jüdischer Friedhof, Eingangstor

Der jüdische Friedhof in Pasewalk wurde vermutlich Anfang des 19. Jahrhunderts angelegt. Eine Friedhofshalle wurde auf dem Grundstück erstellt. Der Friedhof wurde bis 1938 belegt. In den folgenden Jahren wurde der Friedhof völlig zerstört und abgeräumt, die Friedhofshalle niedergebrannt.

Nach 1933 lebten etwa 40 Juden in Pasewalk. Ihre 1859 errichtete Synagoge im Stadtzentrum wurde im November 1938 zerstört wie auch der Friedhof und jüdische Geschäfte. Am 8. November 1988, anlässlich des 50. Jahrestags des Pogroms, ließ die Stadt Pasewalk an der Marktstraße eine Tafel aufstellen, die einen siebenarmigen Leuchter und einen Davidstern zeigt und die Inschrift trägt:

„Am 9. November 1938 in der sogenannten Reichskristallnacht wurde auch in Pasewalk die Synagoge 40 Meter von hier durch Brand zerstört“

Am in der Pogromnacht von 1938 zerstörten jüdischen Friedhof östlich der Löcknitzer Straße befinden sich nur noch einige in die Wand eingelassene Grabplatten links vom 1988 geschaffenen Eingangstor. Bis 1938 hatten hier noch Begräbnisse stattgefunden. Durch die Jüdische Landesgemeinde Mecklenburg wurde um 1950 ein großer Gedenkstein gegenüber dem Eingang aufgestellt, der zum Teil aus Spenden Pasewalker Juden finanziert wurde, die ins Ausland entkommen waren.

In hebräischer Sprache steht dort:

„Zur Erinnerung an die Toten an diesem Ort diesen Stein zur Erinnerung“

und in deutscher Sprache:

„Zur Erinnerung an den jüdischen Friedhof“ [2]

Literatur

  • Michael Brocke, Eckehard Ruthenberg, Kai Uwe Schulenburg: Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue Bundesländer/DDR und Berlin). Institut Kirche und Judentum Berlin 1994, ISBN 3-923095-19-8. (Diese Quelle enthält zahlreiche Ungenauigkeiten und Fehler, ist daher wissenschaftlich-historisch nur sehr bedingt geeignet.)
  • „Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus“, Band II, Bonn 2000
  • Martin Kaule: Ostseeküste 1933–1945. Ch. Links 2011, ISBN 9783861536116.
  • Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. 3 Bände. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08035-2. (nicht ausgewertet)

Einzelnachweise

  1. Text: Forschungsprojekt „Jüdische Friedhöfe“ der Fachhochschule Neubrandenburg, veröffentlicht in: www.kleks-online.de
  2. Text: Forschungsprojekt „Jüdische Friedhöfe“ der Fachhochschule Neubrandenburg, veröffentlicht in: www.kleks-online.de

Weblinks

53.4990213.98691
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