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Mecklenburg-Vorpommern
Land Mecklenburg-Vorpommern Mekelnborg-Vörpommern (niederdeutsch) | |
Flagge | |
Wappen | |
Wahlspruch: MV tut gut.[1] | |
Sprache: | Deutsch, Niederdeutsch[2] |
Landeshauptstadt: | Schwerin |
Fläche: | 23.180,14 km² |
Einwohnerzahl: | 1,597 Mio. (30. Juni 2013)[3] |
Bevölkerungsdichte: | 69 Einwohner pro km² |
Arbeitslosenquote: | 11,4 % (Mai 2013)[4] |
Gründung: | 3. Oktober 1990 |
Schulden: | 11,738 Mrd. EUR (31.12.2012)[5] |
ISO 3166-2: | DE-MV |
Kontakt: | |
Website: | www.mecklenburg-vorpommern.eu |
Politik: | |
Ministerpräsident: | Erwin Sellering (SPD) |
Regierende Parteien: | SPD und CDU |
Sitzverteilung im Landtag: | SPD 27 CDU 18 Linke 14 Grüne 7 NPD 5 |
Letzte Wahl: | 4. September 2011 |
Nächste Wahl: | planmäßig 2016 |
Parlamentarische Vertretung: | |
Stimmen im Bundesrat: | 3 |
Vorlage:Imagemap Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern [ˈmeːklənbʊrk] (niederdeutschMekelnborg-Vörpommern, [ˈmɛːkəlbɔɐ̯ç ˈfœɐ̯pɔmɛɐ̯n], Abkürzung MV) ist ein Land im Nordosten der Bundesrepublik Deutschland.
Es entstand 1945 als Zusammenschluss der Region Mecklenburg mit Vorpommern, dem nach dem Zweiten Weltkrieg bei Deutschland verbliebenen Teil der ehemaligen preußischen Provinz Pommern. Nach der Aufteilung in drei Bezirke in der DDR im Jahr 1952 wurde es 1990 neu gegründet und im Zuge der Wiedervereinigung ein Land der Bundesrepublik Deutschland. Es grenzt im Norden an die Ostsee, im Westen an Schleswig-Holstein und Niedersachsen, im Süden an Brandenburg sowie im Osten an die Republik Polen. Das Land gliedert sich in sechs Landkreise und zwei kreisfreie Städte. Die Landeshauptstadt ist Schwerin.
Mit einer Fläche von rund 23.180 Quadratkilometern ist Mecklenburg-Vorpommern unter den 16 Ländern in Deutschland das flächenmäßig sechstgrößte, nach der Einwohnerzahl das drittkleinste. Lediglich im Saarland und in Bremen leben weniger Menschen als in Mecklenburg-Vorpommern, das rund 1,6 Millionen Einwohner hat und damit die geringste Einwohnerdichte aller Bundesländer aufweist. Dementsprechend ist die Besiedlung rural geprägt und überwiegend durch Mittel- und Kleinstädte sowie Dörfer gekennzeichnet. Einzige Großstadt unter den 84 Städten des Landes ist die Regiopole Rostock. Die nächstgelegenen Metropolen sind Hamburg und Berlin.
Dominierende Industriezweige des Landes sind die Wind- und Solarenergiebranche, der Schiffs- und Yachtbau sowie die Fischerei, Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie, Biotechnologie und die Informationstechnologie. Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern und die Gesundheitswirtschaft tragen überdurchschnittlich zu seinem Bruttoinlandsprodukt bei. Mit den Universitäten Greifswald und Rostock befinden sich zwei der ältesten Hochschulen Europas im Land.
Zu Mecklenburg-Vorpommern gehören drei der 14 deutschen Nationalparks und damit mehr als zu jedem anderen deutschen Bundesland. Die zwei größten deutschen Inseln Rügen und Usedom befinden sich in der Ostsee in Vorpommern. Mecklenburg-Vorpommern ist als Teil des norddeutschen Tieflands überwiegend flach, bedingt durch die letzte Eiszeit gibt es aber in vielen Landesteilen Hügelketten wie zum Beispiel die Mecklenburgische Schweiz und Seenlandschaften wie die Mecklenburgische Seenplatte. Das Klima ist kontinental-warmgemäßigt und im Küstenbereich durch den maritimen Einfluss der Ostsee geprägt.
Name
Der Name des Landes und seine Aussprache
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Das Wort Mecklenburg wird in der Umgangssprache der meisten Regionen wie [meːklənbʊɐç] oder Meeklenburch ausgesprochen.
Das „e“ wird lang gesprochen (dies ist als deutschlandweite korrekte Aussprache des E zu verstehen; siehe: das CK im Norden) und das „g“ wie ein palatales „ch“. Die Veränderung des G im Auslaut ist ein Überrest niederdeutscher Phonologie. In den Mecklenburgisch-Vorpommerschen Dialekten gebraucht man hingegen den alten sächsischen Namen Mękelborg.
Im Altsächsischen bedeutete mikil „groß“, im 10./11. Jahrhundert war das Wort Mikilinborg („große Burg“) gebräuchlich. Der Name bezieht sich auf die Burg Mecklenburg bei Wismar. Im Mittelalter wurde daraus dann mittelniederdeutsch Mekelenborch, später dann deutsch Mecklenburg.
Der Name Pommern ist slawischer Herkunft: po more - „Land am Meer“.[7]
Als Abkürzungen für den Namen des Bundeslandes sind umgangssprachlich MV und MeckPomm gebräuchlich, gelegentlich auch „McPomm“.
Die Bewohner des Landes werden je nach Landesteil als Mecklenburger oder Vorpommern bzw. Pommern bezeichnet, die Bezeichnung als Mecklenburg-Vorpommern ist unüblich.
Entstehungsgeschichte
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Der Name Mecklenburg („Mikelenburg“) taucht erstmals in einer Urkunde auf, die Kaiser Otto III. auf der Mikelburg gezeichnet hat. Die Urkunde stammt aus dem Jahr 995. Im Altsächsischen bedeutete mikil „groß“, im 10./11. Jahrhundert war das Wort Mikilinborg („große Burg“) gebräuchlich. Der Name bezieht sich auf die Burg Mecklenburg. Im Mittelalter wurde daraus mittelniederdeutsch Mekelenborch, später dann Meklenburg und Mecklenburg.
Der Name Vorpommern entstand erst relativ spät (16./17. Jahrhundert) als Bezeichnung für die westlich der Oder liegenden Gebiete des Herzogtums Pommern. Der Name Pommern wiederum leitet sich von dem slawischen (kaschubischen) „po morje“ = am Meer ab (siehe auch Pommern). Dieser politisch-geographische Terminus ist in etwa ebenso alt wie der von Mecklenburg. Bereits 1046 wird der erste Pommernfürst Zemuzil erwähnt. Der Begriff Pommern wurde im weiteren Verlauf des Mittelalters zur tragenden Bezeichnung des Herrschaftsgebietes der Dynastie der Greifen.
Entstanden ist der Name „Mecklenburg-Vorpommern“ erstmals durch die Vereinigung des ehemaligen Freistaates Mecklenburg mit den westlich der Oder-Neiße-Linie gelegenen Gebieten (unter Ausgliederung von Stettin und Swinemünde) der früheren preußischen Provinz Pommern, auf Grund eines Befehls der Sowjetischen Militäradministration von Anfang Juli 1945. Anfangs kursierten verschiedene Bezeichnungen für das neue Verwaltungsgebilde, u. a. „Mecklenburg-Pommern“ und auch schon früh, unter Ignorierung der pommerschen Landesteile, einfach nur „Mecklenburg“. Letztere Bezeichnung wurde auf Anweisung der sowjetischen Besatzungsmacht ab 25. Februar 1947 verbindlich.
Erst mit der Neukonstituierung als Land in verändertem Gebietszuschnitt – Basis waren die drei DDR-Nordbezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg – im Herbst 1990, erhielt das Land wieder die Bezeichnung „Mecklenburg-Vorpommern“.
Geographie
Landesgebiet
Geografisch gesehen gehört Mecklenburg-Vorpommern zu Norddeutschland. Das Land entstand im Juli 1945 aus dem ehemaligen Freistaat Mecklenburg und dem westlichen Teil Pommerns und erneut 1990 nach der deutschen Wiedervereinigung aus den drei DDR-Bezirken Rostock, Schwerin und Neubrandenburg.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern umfasst das Gebiet Mecklenburgs, welches etwa zwei Drittel der Landesfläche ausmacht, sowie den nach 1945 bei Deutschland verbliebenen Teilen der ehemals preußischen Provinz Pommern (Vorpommern), kleine Teile der Prignitz und dem nördlichsten Zipfel der Uckermark (ehemals brandenburgisch).
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Landschaft
Küste und Wasserflächen
Mecklenburg-Vorpommern hat insgesamt eine Küstenlänge von etwa 2000 km und damit die längste Küste aller deutschen Bundesländer. Den Großteil davon nimmt die Vorpommersche Bodden- und Haffküste ein, denn die Küste im östlicheren Landesteil ist besonders stark durch Lagunen und Meerengen gegliedert. Die Außenküste ist etwa 350 km lang.
Die beiden größten Inseln Mecklenburg-Vorpommerns, Rügen und Usedom, sind zugleich Deutschlands größte Inseln. Weitere größere Inseln sind Poel, Ummanz und Hiddensee.[9] Die wichtigste Halbinsel ist Fischland-Darß-Zingst.
Mit dem Nationalpark Jasmund, dem Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und dem Müritz-Nationalpark liegen insgesamt drei der 14 deutschen Nationalparks in Mecklenburg-Vorpommern, das somit über mehr dieser besonderen Schutzgebiete verfügt als jedes andere deutsche Bundesland.
Das Land MV wird durch Flüsse und Kanäle mit einer Gesamtlänge von mehr als 26.000 km durchkreuzt. Mit seinen über 2028 Seen mit einer Gesamtfläche von 738 km² besitzt Mecklenburg-Vorpommern eine einzigartige Seen- und Wasserlandschaft. Die Müritz ist der größte, vollständig auf deutschem Territorium liegende See in Deutschland und ist ein Teil der weitläufigen Mecklenburgischen Seenplatte. Andere große Seen sind der Plauer See, der Schweriner See und der Schaalsee in Westmecklenburg, sowie der Malchiner See, Kummerower See und Tollensesee im östlichen Landesteil. Weitere seenreiche Gebiete sind die Feldberger- und die Sternberger Seenlandschaft. Im Zuge der Hochwasserkrise 2011 wurde ein neues Katastrophenschutz- Vorwarnsystem eingerichtet, um besser in Krisensituationen reagieren zu können.
Land
Die Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns im Norddeutschen Tiefland ist durch die Weichseleiszeit (Pleistozän) geprägt. Die Landschaftsformen südlich der Küstenlinie gliedern sich etwa von Nordost nach Südwest:[10]
- Das nordöstliche Flachland umfasst etwa das Vorpommersche Festland. Es hat überwiegend lehmige Böden und liegt insgesamt weniger als 50 m über NHN. Die Spiegel der meisten Gewässer liegen sogar weniger als 10 m über dem Meer.
- Der Baltische Landrücken mit der Mecklenburgischen Seenplatte zieht sich als Jungmoränenlandschaft von Nordwestmecklenburg bis in den Mecklenburger Südosten. Große Teile liegen deutlich mehr als 50 m, zahlreiche Hügelkuppen mehr als 100 m über NHN. Der Spiegel der Müritz liegt 62,1 m, der des Carwitzer Sees bei Feldberg nahe der Grenze zu Brandenburg gar 83,8 m über dem Meer.
- Das südwestliche Vorland der Seenplatte, also das Gebiet südwestlich der Landeshauptstadt Schwerin, wird zum Elbetal hin entwässert, an dem Mecklenburg seit der Abtretung des Amtes Neuhaus nur noch einen kleinen Anteil hält.
Das Land ist flach bis hügelig. Von den höchsten Erhebungen gehören einige zum Baltischen Landrücken, so die Helpter Berge (179 m), die Ruhner Berge (176,6 m) und die Brohmer Berge (153,1 m). Andere liegen nahe der Küste wie der Piekberg auf Rügen (161 m), die Kühlung (129,7 m) nordwestlich von Rostock und der Golm (69,1 m) auf Usedom. Ausgeprägte Tallandschaften weisen die Flüsse Warnow, Recknitz und Tollense auf, sowie kürzere Abschnitte von Peene, Trebel und Großem Landgraben.
Bevölkerung
Die Bevölkerung setzt sich aus Mecklenburgern und Pommern und zum kleinen Teil aus Brandenburgern zusammen. Hinzu kamen viele Heimatvertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg, überwiegend Pommern und Ostpreußen, sowie Zugezogene aus den anderen Regionen Deutschlands und ihre Nachkommen, geschichtlich bedingt hauptsächlich aus dem Gebiet der ehemaligen DDR, sowie nach der Wiedervereinigung russlanddeutsche Aussiedler bzw. Spätaussiedler. Vergleichsweise klein ist der Anteil an Bürgern ausländischer Herkunft, die größte Gruppe kommt aus Vietnam.
Der Bevölkerungsgipfel von über 2,1 Millionen 1945/46 – trotz kriegsbedingter Verluste – ist auf den starken Zustrom von Heimatvertriebenen zurückzuführen, die in der SBZ/DDR offiziell „Umsiedler“ hießen. Die darauf folgende Abnahme resultierte vor allem aus der Fluchtbewegung nach Westdeutschland. Der erhebliche Bevölkerungsverlust nach 1989 ist Folge von Westabwanderung und dramatischem Einbruch bei den Geburtenzahlen.
Mecklenburg-Vorpommern ist das am dünnsten besiedelte und am ländlichsten geprägte deutsche Bundesland. Die Mehrzahl der Bevölkerung wohnt entlang der Ostseeküste, während besonders der Süden des Landes schwach besiedelt ist. Die ehemaligen Landkreise Müritz und Mecklenburg-Strelitz waren die Landkreise mit der geringsten Bevölkerungsdichte in Deutschland. Die Hansestadt Rostock ist mit etwa 200.000 Einwohnern die einzige Großstadt im Land. Rostock ist ebenfalls das größte der vier Oberzentren des Landes, gefolgt von Stralsund und Greifswald (zusammengerechnet 112.000 Einwohner), der Landeshauptstadt Schwerin (ca. 96.000 Einwohner) und der Stadt Neubrandenburg. Alle anderen Städte haben weniger als 50.000 Einwohner, die bedeutendsten Städte dieser Gruppe sind die Hansestadt Wismar und Güstrow.
Die Studie Wegweiser Kommune der Bertelsmann-Stiftung vom Jahr 2011 kommt auf folgende Bevölkerungsprognose:
Datum | Einwohner |
---|---|
31. Dezember 2009 | 1.650.370 |
31. Dezember 2015 | 1.593.500 |
31. Dezember 2020 | 1.549.440 |
31. Dezember 2025 | 1.499.590 |
31. Dezember 2030 | 1.444.450 |
Klima
Das Klima wird in Mecklenburg-Vorpommern durch den Übergang vom maritimen Einfluss im Küstenbereich der Ostsee zu kontinentalgemäßigtem Klima im Binnenland geprägt. So nimmt die Niederschlagsneigung im Binnenland ab. Die Ostseeregion, vor allem die Inseln Rügen und Usedom, hat die deutschlandweit höchste Zahl an Sonnentagen.
Geschichte
Zur Geschichte der historischen Territorien bis 1945 – Siehe: Geschichte Mecklenburgs bzw. Geschichte Pommerns.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs am 9. Juli 1945 von der Sowjetischen Militäradministration aus dem ehemaligen Land Mecklenburg, dem bei Deutschland verbliebenen, also überwiegenden Teil Vorpommerns sowie dem ehemals hannoverschen Amt Neuhaus[12] gebildet. Schon im Jahre 1947 wurde der Landesteil Vorpommern aus dem Landesnamen entfernt und das Territorium bestand nunmehr als Land Mecklenburg bis 1952 fort.[13]
Bereits 1952 wurde im Rahmen der Verwaltungsreform in der DDR das Land aufgelöst und im Wesentlichen in die drei Bezirke Neubrandenburg (der Südosten), Rostock (die Küste) und Schwerin (der Südwesten) aufgeteilt.
Mit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 erfolgte die Neugründung des Landes Mecklenburg-Vorpommern in etwa in jener territorialen Ausdehnung, die Mecklenburg bei der Auflösung 1952 gehabt hatte. Schleswig-Holstein und die Freie und Hansestadt Hamburg waren während des Aufbaus der neuen Verwaltungsstrukturen Partnerländer von Mecklenburg-Vorpommern.
Seit der politischen Wende wurden im gesamten Land auch weite Teile zahlreicher Städte im Rahmen der Städtebauförderung umfassend saniert, so wurden z. B. die Historischen Altstädte Stralsund und Wismar 2002 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Mecklenburg-Vorpommern sieht sich seit der Wende nicht nur mit einem tiefgreifenden Struktur-, sondern auch mit einem erheblichen Demografiewandel konfrontiert. Bereits 1994 reagierte die Landesregierung daher mit einer umfassenden Kreisreform, welcher im Jahr 2011 eine zweite folgte.
Religion
Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist konfessionslos. 17,3 % der Bevölkerung von Mecklenburg-Vorpommern bekennen sich zur evangelischen Kirche und 3,3 % zur katholischen Kirche (laut Statistik der EKD, Stand: 2011).[14]
Evangelische Landeskirche
Die evangelischen Kirchgemeinden im Bundesland gehören zum „Kirchenkreis Mecklenburg“ oder zum „Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis“ innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (kurz: „Nordkirche“). Vor der Fusion zur Nordkirche im Jahr 2012 war Schwerin Bischofssitz der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs (ELLM) und Greifswald war Bischofssitz der Pommerschen Evangelischen Kirche, die mit der Reform als jeweils ein Kirchenkreis in der neuen Struktur aufgingen. In Mecklenburg gibt es etwa 193.000 Mitglieder (Stand: 2010)[14] und in Vorpommern etwa 94.000 Mitglieder (Stand: 2010).
Weitere christliche Kirchen
Die römisch-katholische Kirche spielt seit der Reformation in Mecklenburg-Vorpommern eine zahlenmäßig geringe Rolle. Sie ist gegenwärtig territorial zweigeteilt: Mecklenburgs 46.000 Katholiken (Stand: 2004) gehören zum Erzbistum Hamburg, während die 13.000 (Stand: 2004) Katholiken in Vorpommern dem Erzbistum Berlin angehören.
Neben der schon genannten norddeutschen Landeskirche besteht in Mecklenburg-Vorpommern auch eine Gemeinde der Evangelisch-reformierten Kirche, die als Landeskirche ebenfalls der Evangelischen Kirche in Deutschland angeschlossen ist. Darüber hinaus bestehen Gemeinden der altkonfessionell verfassten Selbständigen Evangelisch-Lutherische Kirche und der evangelischen Freikirchen wie den Baptisten, freien evangelischen Gemeinden, Methodisten, Mennoniten oder den Siebenten-Tags-Adventisten.
Daneben gibt es mehrere kleinere christliche Kirchen wie die Neuapostolische Kirche oder die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.[15]
Judentum
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es auch je eine jüdische Gemeinde in der Landeshauptstadt Schwerin (inklusive Wismar) sowie in Rostock. Beide Gemeinden sind im Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern organisiert, welcher Mitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland ist.
Über historische Synagogen informiert die Liste der Synagogen in Mecklenburg-Vorpommern.
Politik
Grundlage der mecklenburg-vorpommerschen Politik ist die Verfassung des Landes Mecklenburg-Vorpommern vom 23. Mai 1993, die am 15. November 1994 in Kraft trat.
Ministerpräsidenten
Die Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern (1945–1947) und des Landes Mecklenburg (1947–1952) waren Wilhelm Höcker (1945–1951, SPD/SED), Kurt Bürger (19. Juli – 28. Juli 1951, SED) und Bernhard Quandt (1951–1952, SED).
Von 1952 bis zur Deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 existierte Mecklenburg-Vorpommern nicht. Das Territorium bildete den Hauptteil der drei DDR-Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg.
Von 1990 bis 1992 war Alfred Gomolka (CDU) erster Ministerpräsident des wieder hergestellten Bundeslandes. Er wurde vom CDU-Politiker Berndt Seite (1992–1998) abgelöst, welcher 1992 bis 1994 unter einer Koalition der CDU mit der FDP und ab 1994 in einer Großen Koalition regierte. Harald Ringstorff (SPD) hatte, unter einer Koalition der SPD zusammen mit der PDS, von 1998 bis 2008 die bisher längste Amtsperiode. Seit dem 6. Oktober 2008 ist Erwin Sellering (SPD) der Ministerpräsident des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern in einer Großen Koalition aus SPD und CDU. Nach seiner Wahl trat Sellering am 25. Oktober 2011 seine zweite Amtszeit an.
Landesregierung
Die Regierungsgeschäfte in Mecklenburg-Vorpommern sind auf den Ministerpräsidenten und acht Minister verteilt. Dem Kabinett der Landesregierung gehören an:
Amt | Name | Partei |
---|---|---|
Ministerpräsident | Erwin Sellering | SPD |
Stellvertretender Ministerpräsident | Lorenz Caffier | CDU |
Inneres und Sport | Lorenz Caffier | CDU |
Justiz | Uta-Maria Kuder | CDU |
Finanzen | Heike Polzin | SPD |
Wirtschaft, Bau und Tourismus | Harry Glawe | CDU |
Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz | Till Backhaus | SPD |
Bildung, Wissenschaft und Kultur | Mathias Brodkorb | SPD |
Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung | Volker Schlotmann | SPD |
Arbeit, Gleichstellung und Soziales | Manuela Schwesig | SPD |
Anders als in vielen anderen deutschen Ländern mittlerweile üblich, verzichtet die Landesregierung auf einen Europaminister. Dieses Amt wird in Personalunion vom Ministerpräsidenten übernommen. Dieser vertritt das Land auch in der Europaministerkonferenz. Die Koordinierung der Europapolitik verantwortet die Staatskanzlei. In Brüssel wurde ein Informationsbüro des Landes Mecklenburg-Vorpommern bei der EU eingerichtet, welches der Staatskanzlei unterstellt ist.
Landtag
Siehe: Landtag Mecklenburg-Vorpommern, Ergebnisse der Landtagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland bzw. Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2011
Kreistage
Siehe: Kreistag (Mecklenburg-Vorpommern)
Wappen und Flaggen
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Großes Landeswappen | Kleines Landeswappen | Landesflagge | Landesdienstflagge (nur für behördliche Benutzung) |
Landesflagge Mecklenburgs (für nichtstaatliche Benutzung) |
Landesflagge Vorpommerns (für nichtstaatliche Benutzung) |
Verwaltungsgliederung
Landkreise und kreisfreie Städte
Seit der Kreisgebietsreform 2011 ist das Land in sechs Landkreise und zwei kreisfreie Städte gegliedert. Seitdem gehören fünf der Landkreise zu den flächengrößten Deutschlands.
Vorlage:Imagemap Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis oder kreisfreie Stadt | Landesteil | Kreissitz | Einwohner 31. Dezember 2014[16] |
Fläche km² |
Einwohner pro km² |
---|---|---|---|---|---|
Rostock | Mecklenburg | — | 204.167 | 181,4 | 1126 |
Schwerin | Mecklenburg | — | 92.138 | 130,5 | 706 |
Landkreis Ludwigslust-Parchim | Mecklenburg | Parchim | 212.631 | 4.750 | 45 |
Landkreis Mecklenburgische Seenplatte | Mecklenburg (teils Vorpommern) |
Neubrandenburg | 261.733 | 5.468 | 48 |
Landkreis Nordwestmecklenburg | Mecklenburg | Wismar | 155.424 | 2.117 | 73 |
Landkreis Rostock | Mecklenburg | Güstrow | 211.878 | 3.421 | 62 |
Landkreis Vorpommern-Greifswald | Vorpommern (teils Mecklenburg) |
Greifswald | 237.697 | 3.927 | 61 |
Landkreis Vorpommern-Rügen | Vorpommern (teils Mecklenburg) |
Stralsund | 223.470 | 3.188 | 70 |
Städte, Ämter und Gemeinden
Das Land Mecklenburg-Vorpommern besteht aus insgesamt 780 politisch selbständigen Städten und Gemeinden. Diese verteilen sich wie folgt: zwei kreisfreie Städte und 778 kreisangehörige Städte und Gemeinden. Von den kreisangehörigen Städten und Gemeinden sind 38 amtsfrei. Die 740 amtsangehörigen Städte und Gemeinden sind zur Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte zu 78 Ämtern zusammengeschlossen (Stand: 1. Januar 2013).
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Größte Städte und Gemeinden
Stadt/Gemeinde | Landkreis | Einwohner 31. Dezember 2000 |
Einwohner 31. Dezember 2010 |
Veränderung 2000–2010 |
---|---|---|---|---|
Rostock | kreisfreie Stadt | 200.506 | 202.735 | +1,10 % |
Schwerin | kreisfreie Stadt | 101.267 | 95.220 | −5,97 % |
Neubrandenburg | Mecklenburgische Seenplatte | 73.318 | 65.282 | −10,96 % |
Stralsund | Vorpommern-Rügen | 60.663 | 57.670 | −4,93 % |
Greifswald | Vorpommern-Greifswald | 54.236 | 54.610 | +0,69 % |
Wismar | Nordwestmecklenburg | 47.031 | 44.397 | −5,60 % |
Güstrow | Rostock (Landkreis) | 32.323 | 30.018 | −7,13 % |
Neustrelitz | Mecklenburgische Seenplatte | 23.333 | 21.207 | −9,11 % |
Waren (Müritz) | Mecklenburgische Seenplatte | 22.044 | 21.051 | −4,50 % |
Parchim | Ludwigslust-Parchim | 20.048 | 18.425 | −8,10 % |
Ribnitz-Damgarten | Vorpommern-Rügen | 17.200 | 16.038 | −6,76 % |
Bergen auf Rügen | Vorpommern-Rügen | 15.616 | 14.030 | −10,16 % |
Anklam | Vorpommern-Greifswald | 15.826 | 13.433 | −15,12 % |
Ludwigslust | Ludwigslust-Parchim | 12.506 | 12.319 | −1,50 % |
Wolgast | Vorpommern-Greifswald | 13.747 | 11.940 | −13,14 % |
Demmin | Mecklenburgische Seenplatte | 13.529 | 11.890 | −12,11 % |
Hagenow | Ludwigslust-Parchim | 12.272 | 11.745 | −4,29 % |
Bad Doberan | Rostock (Landkreis) | 11.515 | 11.325 | −1,65 % |
Pasewalk | Vorpommern-Greifswald | 12.873 | 11.319 | −12,07 % |
Boizenburg/Elbe | Ludwigslust-Parchim | 10.654 | 10.691 | +0,35 % |
Grevesmühlen | Nordwestmecklenburg | 11.080 | 10.654 | −3,84 % |
Grimmen | Vorpommern-Rügen | 11.565 | 10.399 | −10,08 % |
Sassnitz | Vorpommern-Rügen | 11.637 | 10.366 | −10,92 % |
Kultur
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Sprache
In weiten Teilen des Landes wird bis heute neben Hochdeutsch von der älteren Generation auch Niederdeutsch mindestens verstanden und oft auch gesprochen. Die Jüngeren beherrschen es aber praktisch nicht mehr. Heute bemüht man sich, mit vielfältigen Schulprojekten und Vereinsarbeit nachwachsenden Generationen die aussterbende Sprache ihrer Heimat nahezubringen. Nachhaltige Erfolge brachte das jedoch bisher nicht.
Der sogenannte mecklenburgisch-vorpommersche Sprachraum gehört zum Ostniederdeutschen und entspricht in etwa den heutigen Grenzen des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Dabei gibt es keine eindeutig festzumachenden Grenzen zwischen mecklenburgischem und vorpommerschem Niederdeutsch, sondern die dialektalen Unterschiede drücken sich, geographisch betrachtet, in einem West-Ost-Kontinuum aus. Es kommen also keine Isoglossenbündel vor.
Bedeutende niederdeutsche Schriftsteller sind unter anderem Fritz Reuter, John Brinckman und Rudolf Tarnow.
Theater und Museen
Die größten mit öffentlichen Mitteln geförderten Theater des Landes sind das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin, das Volkstheater Rostock, das Theater Vorpommern mit Spielstätten in Greifswald, Stralsund und Putbus und die Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz mit Spielstätten in Neubrandenburg und Neustrelitz. Alle vier Theater bieten sowohl Schauspiel als auch Musiktheater und Orchestermusik. Weitere wichtige Theater sind das Ernst-Barlach-Theater in Güstrow, das Mecklenburgische Landestheater Parchim, die Vorpommersche Landesbühne Anklam und das Theater Wismar. Zudem gibt es viele kleine Theater an der Ostseeküste und in einzelnen Künstlerdörfern und Kurorten.
Theater | Besucher 2007/2008[17] |
Besucher 2009/2010[18] |
Besucher 2010/2011[19] |
---|---|---|---|
Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin | 170.681 | 163.207 | 168.177 |
Vorpommersche Theater- und Sinfonieorchester GmbH Greifswald/Stralsund | 140.902 | 151.361 | 147.990 |
Theater und Orchester GmbH Neustrelitz/Neubrandenburg | 120.042 | 108.971 | 93.634 |
Volkstheater Rostock | 119.758 | 118.189 | 111.174 |
Vorpommersche Landesbühne Anklam | 71.825 | k.A. | 65.947 |
Mecklenburgisches Landestheater Parchim | 14.773 | 14.021 | 15.904 |
Die Störtebeker-Festspiele finden seit 1993 in Ralswiek auf der Insel Rügen statt. Sie sind Deutschlands erfolgreichste Freilichtbühne.
Bemerkenswerte Museen sind zum Beispiel das Staatliche Museum Schwerin und das Pommersche Landesmuseum in Greifswald. Das Deutsche Meeresmuseum mit dem Ozeaneum in Stralsund ist das meistbesuchte Museum in Norddeutschland. Weiterhin sind das Deutsche Bernsteinmuseum in Ribnitz-Damgarten, das Rostocker Kloster zum Heiligen Kreuz und die Kunsthalle Rostock von überregionaler Bedeutung. Das älteste Museum Mecklenburg-Vorpommerns ist das Stralsunder Kulturhistorische Museum, das kleinste das Bildhauermuseum Prof. Wandschneider in Plau am See.
Veranstaltungen
Die jährlich im Sommer stattfindenden „Festspiele Mecklenburg-Vorpommern“ sind ein Festival für klassische Musik. Die Festspielorte sind über das ganze Bundesland verteilt, häufig in Gutshäusern, Schlössern und auch in Parks. An der Ostseeküste und an den Seen gibt es kleinere Festspiel-Reihen, die mit Musik und Theater das kulturelle Angebot in den Urlaubsorten ergänzen, so z.B. das Usedomer Musikfestival.
In Greifswald findet jährlich die Greifswalder Bachwoche statt. Ebenfalls in Greifswald findet mit dem Festival Nordischer Klang (in Zusammenarbeit mit der Abteilung Nordistik der Universität Greifswald) ein Festival für nordeuropäische Kultur statt.
Eine Veranstaltung für junge Kunst ist das Fusion Festival auf dem Flugplatz Lärz südlich der Müritz. Es findet seit 1997 jährlich statt und ist ein Festival für Musik, Theater und Performance-Kunst.
Weitere überregional bedeutende Veranstaltungen in Mecklenburg-Vorpommern sind:
- Airbeat One: Festival für elektronische Tanzmusik in Neustadt-Glewe, das seit 2002 jährlich stattfindet.
- Darsser Naturfilmfestival: Filmfestival für Natur- und Umweltfilme auf der Halbinsel Darß, das seit 2005 jährlich im Herbst stattfindet. Während der Veranstaltung wird der Deutsche Naturfilmpreis vergeben.
- dokumentART: Filmfestival für Dokumentarfilme in Neubrandenburg, das seit 1992 jährlich im Herbst stattfindet. Gleichzeitig wird das Festival im polnischen Stettin ausgetragen.
- Eldenaer Jazz Evenings: Open-Air-Jazzfestival in Greifswald-Eldena, das 1981 erstmalig veranstaltet wurde. Seitdem gastieren in Eldena alljährlich im Juli Jazzmusiker aus der ganzen Welt.
- Festspiele im Schlossgarten Neustrelitz: Operettenfestspiele in Neustrelitz mit bis zu 30.000 Besuchern, die seit 2001 im Schlossgarten stattfinden.
- Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern: Filmfestival mit rund 17.000 Besuchern im Jahr in Schwerin, bei dem seit 2002 der Goldene Ochse für herausragende Beiträge zur deutschen Filmkultur verliehen wird.
- Force Attack: Punk-Festival, das seit 1997 an wechselnden Standorten in Mecklenburg stattfand. 2013 musste die Veranstaltung abgesagt werden.
- Immergut Festival: Indierock-Musikfestival in Neustrelitz, das seit 2000 jährlich Ende Mai stattfindet.
- Piraten-Open-Air: Freilichttheater in Grevesmühlen mit über 50.000 Besuchern jährlich, das seit 2005 jährlich im Sommer stattfindet.
- Schlossfestspiele Schwerin: Opernfestival in Schwerin, das seit 1993 jährlich vom Mecklenburgischen Staatstheater veranstaltet wird. Bis zu 70.000 Besucher besuchen die Festspiele jeden Sommer.
- Störtebeker-Festspiele: Freilichttheater in Ralswiek auf der Insel Rügen mit etwa 350.000 Besuchern jährlich, das seit 1993 alljährlich im Sommer stattfindet.
- Wallensteintage: Volksfest in Stralsund, bei dem jedes Jahr im Juli der Belagerung der Stadt durch Wallenstein im Jahr 1628 gedacht wird.
- Vineta-Festspiele: Freilichttheater in Zinnowitz auf der Insel Usedom, das seit 1997 jährlich im Sommer stattfindet.
- Zappanale: Musikfestival in Bad Doberan, das seit 1990 stattfindet. Es widmet sich mit verschiedensten Künstlern und Interpretationen dem Erbe des Komponisten und Musikers Frank Zappa.
Sonstiges
Seit 2006 erscheinen jährlich 2-€-Gedenkmünzen mit einem Motiv des Bundeslandes, welches den Präsidenten des Bundesrats stellt. 2007 war dies Mecklenburg-Vorpommern, somit wurden rund 30 Millionen 2-Euro-Münzen mit dem Schweriner Schloss als Motiv geprägt, die als offizielles Zahlungsmittel im Umlauf sind.
Bildung und Forschung
Schule
Nachdem Anfang der 1990er Jahre das dreigliedrige Schulsystem Bayerns als Vorbild für die Umstrukturierung des Schulsystems diente, wurden in den letzten Jahren einige Veränderungen vorgenommen. Im Sekundarbereich wurde das ehemals dreigliedrige Schulsystem (Hauptschule, Realschule, Gymnasium) reformiert, indem Haupt- und Realschulen zur Schulform Regionale Schule zusammengelegt wurden. Dies hatte zum einen das Ziel Kosten zu sparen, indem besonders im ländlichen Raum nun neben dem Gymnasium nur noch eine einzige, statt der vorher zwei verschiedenen Schulform angeboten werden muss. Zum anderen wurden im Rahmen der Reform auch die Kernfächer (Deutsch, Mathematik, Fremdsprache) gestärkt sowie durch den Unterricht auf Hauptschul- und Realschulniveau in einem Haus die Wechselmöglichkeit für Schüler und die Attraktivität der Schulform für Lehrerneueinstellungen gestärkt.
Von generellen strukturellen Reformen unberührt blieb das klassische Gymnasium, an dem jedoch ebenfalls die Hauptfächer gestärkt wurden und teilweise bis zum Abitur im Klassenverband (statt getrennt in Grund- und Leistungskursen) unterrichtet wird. Seit 2008 ist das Abitur nach zwölf Jahren, welches in der DDR und danach bis 2001 bereits die Regel war, wieder an allen Gymnasien eingeführt worden.
Darüber hinaus wurde und wird generell die Erhöhung der Selbstständigkeit und die Entscheidungsautonomie der einzelnen Schule kontinuierlich mit Modellversuchen und Reformen anvisiert. Schulen werden in Mecklenburg zunehmend von privaten gemeinnützigen Trägern betrieben, die zum Teil auch konfessionell gebunden sind, wie beispielsweise die katholische Bernostiftung.
Um eine spätere Schullaufbahnentscheidung und ein längeres gemeinsames Lernen zu ermöglichen, wechseln Schüler nach der Grundschule (Klasse 1–4) gemeinsam an eine Regionalschule. Nach der sechsten Klasse kann dann ein Wechsel auf ein Gymnasium und der Erwerb des Abiturs erfolgen oder an der Regionalschule die Berufsreife oder die mittlere Reife erlangt werden. Es existieren darüber hinaus auch einige wenige Gesamtschulen.
Die Schülerzahlen sind in den letzten zehn Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Im Jahre 2009 kamen in Mecklenburg-Vorpommern auf 100 Einwohner etwa acht Schüler. In den großen Städten wie Rostock, Schwerin, Greifswald, Stralsund und Wismar nimmt die Zahl der Schüler in den letzten Jahren stetig zu, was eine Folge steigender Geburtenraten ist.
Hochschulen
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es zwei Universitäten und mehrere weitere Hochschulen.
Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (gegr. 1456) und die Universität Rostock (gegr. 1419) sind die beiden ältesten Universitäten in Nordeuropa und gehören zu den ältesten Hochschulen der Welt. Es gibt zahlreiche außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, die sich hauptsächlich in und um Greifswald und Rostock konzentrieren und sich hauptsächlich mit Medizin, Biologie, Physik, Raumfahrt, Tiergesundheit und Agrarwissenschaften beschäftigen. Zu den bekanntesten Instituten zählen das Max-Planck-Institut für demografische Forschung und das Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere in Rostock, das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Greifswald und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit Zweigstellen in Neustrelitz. Mit dem Friedrich-Loeffler-Institut befindet sich auf der zu Greifswald gehörenden Insel Riems ein nationales Forschungsinstitut. Zu den bekannten Forschungsergebnissen gehören zum Beispiel die Erfindung des Wasserskalpells, auch bekannt als Helix-Hydro-Jet oder die erste künstliche Leber für Kinder.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Hochschulen, z. B. die Hochschule für Musik und Theater Rostock, die Hochschule Neubrandenburg, die praxisorientierte Fachhochschule Stralsund und die Hochschule Wismar, die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege in Güstrow sowie ebenfalls die Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (Sitz in Mannheim und Schwerin).
Das private Baltic College in Schwerin bietet Studiengänge im Marketing-, Management-, Gesundheits- und Tourismusbereich an.
Gerade die beiden Universitätsstädte Rostock und Greifswald profitieren von den teilweise sprunghaft angestiegenen Studentenzahlen. So wirbt das Land mit dem Slogan „Studieren mit Meerwert“[20] und die Universität Greifswald unter anderem mit: „Studieren, wo andere Urlaub machen“.[21]
Wirtschaft und Infrastruktur
Traditionell sind im Industriesektor die maritime Industrie, Maschinenbau und die Lebensmittelindustrie vorherrschend. Darüber hinaus spielen Landwirtschaft, Tourismus, der Gesundheitssektor, Hochtechnologie und Dienstleistungsbetriebe eine große Rolle.
Maritime Wirtschaft
Größere Unternehmen im maritimen Wirtschaftsbereich sind zum Beispiel die weltweit agierende Deutsche Seereederei, Scandlines, die MMG oder die Weiße Flotte. Entlang der Ostseeküste gibt es mehrere Werften, zum Beispiel in Stralsund (Volkswerft), Wismar und Rostock-Warnemünde (Nordic Yards), Wolgast (Peene-Werft) sowie die mittelständische Hanse Yachts AG in Greifswald. In Rostock produziert Liebherr maritime Kräne, Hafenmobilkräne, Schiffskräne, Offshorekräne und Reach-Stacker.[22]
Der maritime Sektor in MV bietet 28.000 Arbeitsplätze (2004).
Energiesektor
Mecklenburg-Vorpommern ist im Bereich der Erneuerbaren Energien unter den Spitzenreitern in Deutschland, sowohl was die Stromproduktion als auch die Fertigung von Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen angeht. In einem durchschnittlichen Windjahr können bereits ca. 46 % des Strombedarfs im Bundesland durch Windenergie gedeckt werden. In Mecklenburg-Vorpommern gab es Ende 2011 1.385 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 1.627 Megawatt.[23] Vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns sind zudem mehrere Offshore-Windparks in Planung, der Offshore-Windpark Baltic 1 befindet sich bereits in Betrieb. In Rostock befindet sich mit der Nordex SE ein Hersteller von Windenergieanlagen. Dezentrale Biogasanlagen und Photovoltaikanlage spielen ebenfalls eine große Rolle bei der umweltverträglichen Energiegewinnung. In Greifswald und Wismar gibt es Solarmodul-Fabriken.
In der Nähe von Greifswald landet die von einem russisch-deutschen-niederländischen Konsortium geplante Nord Stream Pipeline aus dem russischen Wyborg an, mit der Deutschland und Westeuropa mit russischem Gas versorgt werden. Derzeit ist eine Röhre in Betrieb, eine weitere wird errichtet. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es bisher nur wenige größere Kraftwerke. Zu nennen wären hier die Kraftwerke Rostock und Schwerin-Süd. Der ehemals größte Stromerzeuger auf dem Landesgebiet war das stillgelegte Kernkraftwerk Lubmin. Zwei ebenfalls in Lubmin geplante Kraftwerke, ein Kohlekraftwerk sowie ein Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk, wurden abgesagt.
Tourismus
Vor allem die Inseln Usedom, Rügen und Hiddensee im Landesteil Vorpommern sind Schwerpunkte des Tourismus in Deutschland, ebenso wie die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und die mecklenburgischen Seebäder wie z.B. Heiligendamm, Graal-Müritz oder Kühlungsborn mit ihrer Bäderarchitektur.
Zudem sind die historischen Hansestädte Stralsund, Greifswald, Rostock (mit Warnemünde) und Wismar mit ihren bedeutenden Altstädten sowie die mecklenburgischen Residenzstädte Güstrow, Ludwigslust und Schwerin mit ihren Schlössern wichtige Anziehungspunkte. Die historischen Altstädte von Stralsund und Wismar sind seit 2002 UNESCO-Welterbe.
Für Naturliebhaber, Angler und Wassersportler sind im Landesinneren die Mecklenburgische Seenplatte und der Nationalpark Müritz bedeutend. Entlang der Küste locken unter anderem der Nationalpark Jasmund mit der berühmten Kreideküste vor Rügen und der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft mit seinen Lagunen. Des Weiteren gibt es unzählige verschiedene Landschafts- und Naturschutzgebiete.
Neben den mehr als zweitausend Gutshäusern und Schlössern in Mecklenburg-Vorpommern (z.B. Jagdschloss Granitz, Schweriner Schloss, Schloss Basedow, Schloss Bothmer), in denen zahlreiche kulturelle Veranstaltungen stattfinden, gibt es im ländlichen Raum viele weitere Sehenswürdigkeiten, wie historische Dorfkerne, Kirchen, Windmühlen, Zeugnisse der Slawenbesiedlung, Denkmäler und Aussichtspunkte.
Rostocks Stadtteil Warnemünde ist mit über 350.000 Passagierbewegungen pro Jahr (Stand: Februar 2011) der größte Kreuzfahrthafen in Deutschland und liegt somit vor dem jahrelangen Spitzenreiter Kiel und Hamburg. Die jeden Sommer in Warnemünde stattfindende Warnemünder Woche und die Hanse Sail ziehen jährlich ungefähr eine Million Touristen nach Rostock. Daneben hat sich die Müritz Sail in Waren (Müritz) als Veranstaltung auf dem Binnengewässer etabliert.
Im Jahr 2012 hatte Mecklenburg-Vorpommern das größte Wachstum an internationalen Übernachtungsgästen in Deutschland.[24]
Kennzahlen der Wirtschaft
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner beträgt in Mecklenburg-Vorpommern 78,3 % des durchschnittlichen Wertes innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten (EU-27: 100; Deutschland: 115,2) (2005).[25] Im Jahr 2009 konnte ein Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 35,2 Milliarden Euro erwirtschaftet werden.
Seit dem Jahr 2006 nahm das Land Mecklenburg-Vorpommern keine neuen Schulden mehr auf und konnte in den Jahren 2007, 2008 und 2011 zusammen rund 440 Mio. Euro tilgen.[26][27][28]
Die Arbeitslosenquote im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern sank in den letzten Jahren infolge des allgemeinen Wirtschaftswachstums und lag im Oktober 2009 mit 11,8 % erstmals seit 1991 bei unter 12 %[29] (vgl. im September 2004 noch ca. 20 %). Sie stieg bis 2012 wieder leicht an, innerhalb des Bundeslandes gibt es aber weiterhin starke regionale Unterschiede hinsichtlich der Quote der Arbeitslosen. Diese Unterschiede zeigen sich insbesondere zwischen den westlichen Landkreisen Ludwigslust-Parchim (8,7 %), Rostock (9,5 %) und Nordwestmecklenburg (10,2 %) einerseits und den östlichen Landkreisen Vorpommern-Greifswald (14,3 %), Mecklenburgische Seenplatte (14,3 %) und Vorpommern-Rügen (15,1 %) andererseits (Stand: Dezember 2012).[30]
Die zehn wichtigsten Standorte sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung sind (Arbeitsortangaben)[31]:
Stadt | sozialvers. Beschäftigte 30.06.2012 |
Veränderung seit 30.06.2007 |
Pendlersaldo 30.06.2012 |
Arbeitsplatzdichte1 |
---|---|---|---|---|
Rostock | 80.934 | + 8,10 % | + 10.245 | 620 |
Schwerin | 47.197 | - 1,14 % | + 14.471 | 826 |
Neubrandenburg | 32.323 | - 4,13 % | + 8.972 | 770 |
Greifswald | 24.163 | + 9,28 % | + 5.047 | 628 |
Stralsund | 23.023 | - 0,54 % | + 4.647 | 653 |
Wismar | 15.713 | - 6,44 % | + 1.615 | 590 |
Güstrow | 12.000 | + 4,22 % | + 2.323 | 679 |
Waren | 9.798 | + 9,61 % | + 2.233 | 757 |
Neustrelitz | 8.488 | + 9,71 % | + 1.690 | 676 |
Parchim | 8.462 | - 6,97 % | + 2.587 | 783 |
Sonstiges
Als Zukunftsbranche gilt die Ansiedlung von Unternehmen der Biotechnologie und Medizintechnik um die Städte Greifswald und Rostock mit ihren alten Universitäten. Die beiden traditionsreichen Universitäten des Landes, die Universität Rostock (gegr. 1419) und die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (gegr. 1456), um die sich zahlreiche Forschungsinstitute angesiedelt haben, tragen zur wirtschaftlichen Entwicklung und zur Profilstärkung des Landes bei. Ein Beispiel aus der Lebensmittelindustrie ist die Kartoffelveredelung durch Pfanni.
Historisch betrachtet entstanden in Mecklenburg und Vorpommern die Mutterhäuser einiger großer Kaufhausketten wie Karstadt (gegründet 1871 in Wismar), Kaufhof (gegründet 1879 in Stralsund) und Wertheim.
Seit 2004 wirbt die Landesregierung mit dem Motto „MV tut gut.“ für Mecklenburg-Vorpommern als Wirtschaftsstandort und Lebensumfeld. Ziel der Landesmarketingkampagne ist es, die Stärken und Potenziale Mecklenburg-Vorpommerns bekannter zu machen und mit den traditionellen Kernbereichen Gesundheit, Ernährung, Tourismus, Kultur, Wissenschaft und Bildung zu verknüpfen.[33]
Verkehr
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Eisenbahn
Durch die südwestliche Peripherie Mecklenburg-Vorpommerns verläuft die Eisenbahn-Hauptstrecke von Hamburg nach Berlin. Daneben existieren Verbindungen von dieser Strecke über Schwerin und Bad Kleinen nach Wismar und Rostock–Stralsund–Rügen. Weitere Hauptstrecken verlaufen von Berlin über Neustrelitz nach Rostock/Neubrandenburg–Stralsund–Rügen und von Berlin über Pasewalk–Anklam–Greifswald nach Stralsund. Hinzu kommen verschiedene Nebenstrecken und die Bäderbahnen an der Ostseeküste.
In den letzten Jahren wurden aufgrund der dünnen Besiedelung, der Sparmaßnahmen des Landes und der stetig wachsenden Zahl an PKW eine erhebliche Zahl an Schienenstrecken und an Schieneninfrastruktur (vor allem viele Nebenbahnen und kleinere Bahnhöfe sowie Nebengleise) stillgelegt und meist abgebaut. Auch an größeren Bahnhöfen wurden und werden im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen viele Gleise zurückgebaut und der Betrieb stark vereinfacht. Erhebliche Personaleinsparungen wurden durch Automatisierung (u.a. von Bahnübergängen) durchgeführt. Es gibt mittlerweile Streckenabschnitte von über 20 km Länge ohne Zwischenhalt (z. B. beim RE 5), da dort nur noch langlaufende Regional-Express-Linien (RE) verkehren. Auf den verbliebenen Nebenstrecken wird der Schienenpersonennahverkehr mittlerweile vielfach von der Deutsche-Bahn-Tochter UBB und verschiedenen privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen wie der OLA und der ODEG durchgeführt.
Straße
Mecklenburg-Vorpommern wird durch die Bundesautobahn 20 von Lübeck über Wismar, Rostock und Neubrandenburg zum Dreieck Uckermark, die Bundesautobahn 24 von Hamburg nach Berlin mit Anschluss über die A 14 nach Wismar sowie die A 19 von Berlin nach Rostock und im äußersten Südosten von der A 11 erschlossen. Hinzu kommen verschiedene Bundesstraßen.
Schiffsverkehr
Wichtige Seehäfen sind in Rostock, Wismar, Stralsund, Sassnitz und Greifswald angesiedelt. Von Rostock-Überseehafen und von Mukran bei Sassnitz aus fahren Fähren nach Dänemark, Finnland, Schweden, Polen und ins Baltikum.
In vielen Küstenorten gibt es Segel- und Sportboot-Marinas. Die wichtigsten Sportboothäfen befinden sich neben den größeren Städten in Niendorf, Darß, Prerow, Born, Glowe, Neuhof, Lauterbach/Putbus, Kröslin, Karlshagen, Mönkebude und Ueckermünde. Die vielen Seen im Hinterland sind über die Warnow, die Recknitz, die Peene und verschiedene Kanäle für die Schifffahrt miteinander und mit der Ostsee verbunden. Gerade in der Mecklenburgischen Seenplatte gibt es eine Vielzahl von Sportboothäfen.
Flugverkehr
In Mecklenburg-Vorpommern befindet sich ein größerer Regionalflughafen, mehrere mittlere Flughäfen, auf denen auch Flugzeuge bis zur Größe von Airbus A320 landen können, sowie zahlreiche kleinere Flugplätze. Der mit Abstand größte und passagierreichste Flughafen ist in Laage bei Rostock.
Die kleineren Flughäfen befinden sich in Trollenhagen bei Neubrandenburg, in Garz bei Heringsdorf auf Usedom, in Parchim bei Schwerin und in Barth bei Stralsund. Sie sind aus ehemaligen Luftwaffenstützpunkten der NVA und der Luftstreitkräfte der Sowjetunion entstanden. Dazu gesellen sich zahlreiche kleinere Flugplätze zum Beispiel in Anklam, Güttin auf Rügen, Rechlin-Lärz bei Röbel, Peenemünde auf Usedom, Rerik, Flugplatz Wismar, Flugplatz Pasewalk, Flugplatz Vielist bei Waren, Flugplatz Purkshof bei Rostock, Flugplatz Schmoldow bei Greifswald, Flugplatz Pinnow bei Schwerin, Flugplatz Güstrow oder Flugplatz Neustadt-Glewe, auf denen vorrangig die Sportfliegerei betrieben wird.
Sport
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Der F.C. Hansa Rostock spielt in der Saison 2012/2013 in der 3. Liga im Profifußball.
Der Verein SV Post Schwerin spielte zu Beginn der Saison 2012 in der 2. Handball-Bundesliga, wegen Insolvenz wurden alle Spielergebnisse gestrichen und so spielt nur noch HC Empor Rostock in der 2. Handball-Bundesliga, der HSV Insel Usedom und der Stralsunder HV spielen in der 3. Liga Nord.
Die Volleyballmannschaft des Schweriner SC ist in der 1. Frauen-Bundesliga vertreten, der 1. VC Stralsund und der Schweriner SC II in der Zweiten Frauen-Bundesliga Nord.
Die Eishockeymannschaft des Rostocker EC spielt seit der Saison 2010/2011 in der Eishockey-Oberliga Nord (3. Liga).
An der Ostseeküste und den zahlreichen kleineren Gewässern wird Segeln und Rudersport betrieben. Ein großes jährliches Sportereignis um den Segelsport ist die Hanse Sail in Rostock.
Beim Stralsunder Sundschwimmen wird alljährlich von ca. 1000 Schwimmern der Strelasund durchschwommen. Der Rügenbrückenlauf mit Marathon führt die Teilnehmer alljährlich über die Rügenbrücke.
Die erste Mannschaft des Demminer Radballvereins spielt seit der Saison 2008/2009 in der 2. Radball-Bundesliga Nord.
Im Motorsport sind jährlich wiederkehrende Glanzlichter das Motorrad-Grasbahnrennen auf dem Bergring Teterow zu Pfingsten, mit dem abendlichen Speedwayrennen um den Auerhahn-Pokal auf der Bergring-Arena - sowie das internationale Speedwayrennen um den Pfingstpokal in Güstrow im Stadion an der Plauer Chaussee vor bis zu 10.000 Zuschauern.
Medien
Die Medienlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern deckt alle wesentlichen Gebiete von Medienformen ab. Die Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern ist das rechtsgültige Organ gemäß dem Landesrundfunkgesetz, welches zur Entwicklung von Funk und Fernsehen beiträgt und die Aktivitäten privater und offener Medienstationen überwacht sowie Rundfunklizenzen ausschreibt. Seit 2007 wird ein Medienkompetenzpreis verliehen, durch den bedeutende Leistungen von engagierten Bürgern und Kindern gewürdigt werden.
Printmedien/Zeitungen
Eine Landeszeitung für Mecklenburg-Vorpommern existiert nicht. Die auflagenstärksten regionalen Tageszeitungen sind die Ostsee-Zeitung, die Schweriner Volkszeitung mit ihrer Rostocker Lokalausgabe, die Norddeutschen Neuesten Nachrichten, und der Nordkurier. Keine der Zeitungen besitzt noch eine eigene Vollredaktion.[34] Daneben gibt es verschiedene regionale Anzeigenblätter.
Radio
Das Radio als Medium zur Verbreitung von Informationen steht zum analogen und digitalen Empfang zur Verfügung. Die Digitalisierung im Radiobereich ist derzeit noch nicht voll entwickelt. Der Bereich von offenen Radiostationen ist im Verhältnis zu anderen Bundesländern noch jung. Mit dem Begriff Offener Kanal verbreitet sich vielfach auch Bürgerfunk oder Bürgerrundfunk.
Auswahl öffentlich-rechtlicher Radiosender und deren Empfangsmöglichkeiten:
- NDR 1 Radio MV (UKW, ADR, DVB-S)
- NDR 2 (UKW, ADR, DVB-S)
- NDR Info (UKW, DAB, ADR, DVB-S)
- NDR Kultur (UKW, ADR, DVB-S)
- N-Joy (UKW, ADR, DVB-S)
- Deutschlandfunk (u. a. UKW)
- Deutschlandradio Kultur (u. a. UKW)
Private Radiosender:
- Antenne MV (UKW)
- Ostseewelle (UKW)
- 103.3 – Ihr Lokalradio (UKW)
Offene Radiosender:
- LOHRO (UKW)
- NB-Radiotreff 88,0 (UKW)
- radio 98eins (UKW)
- Welle Kummerower See (UKW)
- Radio MSP (UKW)
Internetradio
Reine Internetradios aus Mecklenburg-Vorpommern sind wenig verbreitet. Zu den seit längerer Zeit beständig täglich rund um die Uhr sendenden Webradios bzw. Internetradios aus Mecklenburg-Vorpommern zählen in alphabetischer Reihenfolge: Ostseemelodie aus Schwerin, Radio Hagenow, Radio MSP aus Neustrelitz, Radio Nordland aus Leopoldshagen und Webradio Powerplay aus Rostock. Daneben verfügen die meisten terrestrisch verbreiteten Radiostationen über Streams, welche auf den jeweiligen Internetpräsenzen übertragen und empfangen werden können.
Fernsehen
Es können alle öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsender über Kabel und Satellit empfangen werden. Einige öffentlich-rechtliche Sender werden zudem terrestrisch über DVB-T ausgestrahlt. Das NDR Fernsehen ist der überregionale TV-Sender des Norddeutschen Rundfunks, der neben Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen auch Mecklenburg-Vorpommern mit regionalen Informationen versorgt. Das Landesprogramm des NDR Fernsehens ist das Nordmagazin. Im September 2012 ging mit MV1 das erste landesweite Privatfernsehen auf Sendung.
Es gibt einzelne Fernsehsender, die lokal oder regional auf ein bestimmtes Gebiet beschränkt senden können. Das lokale Angebot wird von privaten und offenen TV-Stationen betrieben. Folgende lokale, offene und private TV-Sender können derzeit über Kabel und teilweise über Internet im Stream als Internet TV empfangen werden.
- Anklam TV Kanal 3 – Anklam und Ostvorpommern
- aveo – Mein Fernsehen – Schwerin und Umgebung
- FAS – Fernsehen am Strelasund – Stralsund
- FiSCH-TV – Schwerin
- Greifswald TV – Greifswald
- Güstrow TV
- neu eins – Neubrandenburg und Umgebung
- Peene TV – Demmin und Umgebung
- rok-tv – Rostock
- Tv.rostock – Rostock
- Rügen Campus – Rügen
- Wismar TV
- Wolgast TV – Wolgast und teilweise Insel Usedom
- Grimmen TV – Grimmen
Film
Mecklenburg-Vorpommern ist ein beliebtes Panorama für kommerzielle und öffentlich-rechtliche Filmproduktionen. Die Fernsehserie Ein Bayer auf Rügen machte das Land in ganz Deutschland bekannt. Das Land Mecklenburg-Vorpommern fördert durch die Verleihung des Medienkompetenzpreises unter anderem den Bereich von Filmproduktionen im Non-Profit-Segment.
Im Sat.1-Fernsehfilm Die Grenze spaltet sich Mecklenburg-Vorpommern, inzwischen von radikalen Linken regiert, von der Bundesrepublik Deutschland ab und existiert als „Demokratische Sozialistische Republik Mecklenburg-Vorpommern“ als unabhängiger Staat weiter.
Bekannte Schauspieler aus Mecklenburg-Vorpommern sind u.a. Nadja Uhl (gebürtige Stralsunderin), Matthias Schweighöfer (Anklamer), Katrin Sass (Schwerinerin), David C. Bunners (Neubrandenburger) Tim Wilde, Jule Böwe, Devid Striesow (Rüganer) und Hinnerk Schönemann (Rostocker).
Feiertage
Neben den bundesweit gültigen Feiertagen Neujahr, Karfreitag, Ostern, Tag der Arbeit, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Tag der Deutschen Einheit und Weihnachten ist in Mecklenburg-Vorpommern der Reformationstag ein gesetzlicher Feiertag. Seit dem 8. März 2002 ist der 8. Mai im Land Mecklenburg-Vorpommern staatlicher Gedenktag als Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des Zweiten Weltkrieges.
Siehe auch
Portal:Mecklenburg-Vorpommern – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Mecklenburg-Vorpommern
- Persönlichkeiten (Mecklenburg-Vorpommern)
- Mecklenburgische Küche und Pommersche Küche
- Polizei Mecklenburg-Vorpommern
Literatur
Um eine vollständige Übersicht landeskundlicher Literatur bemüht sich die Landesbibliographie MV.
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Mecklenburg-Vorpommern. München 2000, ISBN 3-422-03081-6.
- Ernst Eichler; Werner Mühlmer: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Rostock 2002, ISBN 3-935319-23-1.
- Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon. Bremen 1995, ISBN 3-86108-282-9.
- Gerhard Heitz; Henning Rischer: Geschichte in Daten. Mecklenburg-Vorpommern. München u. a. 1995, ISBN 3-7338-0195-4.
- Wolf Karge; Reno Stutz: Illustrierte Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns. Rostock 2008, ISBN 978-3-356-01284-2.
- Landeskundlich-historisches Lexikon Mecklenburg-Vorpommern. Hrsg.: Geschichtswerkstatt Rostock und Landesheimatverband Mecklenburg-Vorpommern. Red.: Thomas Gallien. Rostock 2007, ISBN 978-3-356-01092-3.
- Michael North: Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns. München 2008, ISBN 978-3-406-57767-3.
Weblinks
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- Landesportal Mecklenburg-Vorpommern
- Landesbibliographie Mecklenburg-Vorpommern
- Literatur von Mecklenburg-Vorpommern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Landesportal Mecklenburg-Vorpommern, Landessignet und Slogan „MV tut gut.“, abgerufen am 22. Januar 2013
- ↑ Nach der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen
- ↑ Bevölkerungsbewegung im Zeitraum 1.1 bis 30.6.2013. (PDF) Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern, 24. Oktober 2013, abgerufen am 25. Oktober 2013.
- ↑ Arbeitslosenquoten im Mai 2013 – Länder und Kreise. In: arbeitsagentur.de. Bundesagentur für Arbeit, abgerufen Format invalid.
- ↑ Destatis: Schulden der öffentlichen Haushalte am 31.12.2012
- ↑ Landesportal Mecklenburg-Vorpommern, Landessignet „MV tut gut.“, abgerufen am 22. Januar 2013
- ↑ Der Name Pommern (po more) ist slawischer Herkunft und bedeutet so viel wie „Land am Meer“. (Pommersches Landesmuseum)
- ↑ Landesamt für Geoinformation, Vermessung und Katasterwesen: Topographische Übersichtskarte 1:250:000
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 2009, S.25
- ↑ Naturräumliche Gliederung: Landschaftszonen und Großlandschaften, IKZM-D Lernen, (PDF – 2,7 MB), 10/2002, abgerufen am 22. Januar 2013
- ↑ Quelle: Bertelsmann Stiftung
- ↑ Wolfgang Benz: Potsdam 1945: Besatzungsherrschaft und Neuaufbau im Vier-Zonen-Deutschland, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1986, (dtv Reihe Deutsche Geschichte der neuesten Zeit vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart; Bd. 4522), S. 270. ISBN 3-423-04522-1.
- ↑ Chronik Mecklenburg-Vorpommerns auf dem M.-V.-Landesportal
- ↑ 14,0 14,1 Evangelische Kirche in Deutschland: Kirchenmitgliederzahlen am 31. Dezember 2010. EKD, 2011, (PDF; 0,45 MB)
- ↑ http://www.mecklenburg-vorpommern.eu/cms2/Landesportal_prod/Landesportal/content/de/Land_und_Regierung/Unser_Land/Kirchen_und_Konfessionen/index.jsp
- ↑ Statistisches Landesamt M-V – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2014 (XLS-Datei) (Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ [1] (PDF; 12,4 MB) Besucherzahlen öffentlicher Theater in MV
- ↑ Statistisches Jahrbuch 2012
- ↑ Statistisches Jahrbuch 2013
- ↑ Studieren mit Meerwert - Studieren in MV.
- ↑ http://www.dental.uni-greifswald.de/fachschaft/?s=52
- ↑ Liebherr in Rostock
- ↑ Status der Windenergienutzung in Deutschland (Stand: 31. Dezember 2011) (PDF; 2,4 MB). DEWI GmbH, abgerufen am 8. Juni 2012
- ↑ Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus MV - „Von Januar bis September 2012 begrüßte der Nordosten mit knapp 280.000 ausländischen Gästen 13,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum – damit ist MV in diesem Jahr Primus in Deutschland. Mit rund 372.000 Übernachtungen allein in den Sommermonaten Juli und August registrierte das Statistische Amt zudem die bisher erfolgreichste Hauptsaison im internationalen Tourismus.“
- ↑ Eurostat News Release 23/2007: Regional GDP per inhabitant in the EU 27 ([2])
- ↑ Statistisches Bundesamt: Schulden der öffentlichen Haushalte 2006, Pressemitteilung vom 21. Februar 2007. ([3])
- ↑ Ostsee-Zeitung, 2. Februar 2010: Mecklenburg-Vorpommern mit Überschuss im Krisenjahr
- ↑ Webseite des Finanzministeriums von Mecklenburg-Vorpommern (aufgerufen am 13. Mai 2012)
- ↑ Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Abruf Oktober 2009
- ↑ Interaktive Karte mit grafischer Darstellung der Arbeitslosenquoten nach Landkreis
- ↑ Statistik der Bundesagentur für Arbeit
- ↑ Zensusdatenbank
- ↑ MV tut gut.
- ↑ Günter Herkel: Einfalt statt Vielfalt. In: M – Menschen Machen Medien, Ausgabe 8/9 2009, S. 15–16.
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