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Jüdischer Nationalfonds

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JNF-Hauptquartier in Jerusalem
Eschtaol-Wald, gepflanzt von der JNF
Hulda-Wald

Der Jüdische Nationalfonds (hebräisch קרן קימת לישראל, Keren Kayemeth LeIsrael wörtlich: Ewiger Fonds für Israel) (abgekürzt JNF oder KKL) in Jerusalem versteht sich als Teil der zionistischen Bewegung, die jüdischen Menschen das Leben in Palästina ermöglichen soll. Er fördert Umweltprojekte in Israel und ist landesweit tätig in der Forstwirtschaft.[1]

Geschichte

JNF-Briefmarke, ca 1915
Baumpflanzungen in Gilboa, ca 1960

Der Jüdische Nationalfonds wurde 1901 in Basel von Johann Kremenezky im Auftrag und auf Initiative Theodor Herzls als Wegbereiter eines jüdischen Staates gegründet. Bis 1948 betrieb er vor allem den Landerwerb für jüdische Siedler im britischen Mandatsgebiet Palästina, gestützt auf finanzielle Hilfe durch die jüdischen Gemeinden weltweit.

Seit Gründung des Staates Israel engagiert sich der Jüdische Nationalfonds bei der Kultivierung des Landes, u.a. durch die Anpflanzung von (bis heute) 260 Millionen Bäumen. Seit einem Abkommen mit der israelischen Regierung im Jahre 1961 ist die Organisation für Aufforstung und Forstwirtschaft zuständig.[1]

Der Schwerpunkt seiner Aktivitäten liegt seit zehn Jahren in der Bewirtschaftung und Vermehrung der knappen Wasserressourcen des Landes.

Vereinstätigkeit in Deutschland

Der deutsche Zweig des JNF wurde als eingetragener Verein 1953 in Düsseldorf gegründet. Der Hauptsitz der gemeinnützigen Organisation ist Düsseldorf, Büros sind in München, Frankfurt am Main, Berlin und Düsseldorf.

Rund 16.000 Spender in Deutschland unterstützen den Jüdischen Nationalfonds regelmäßig bei seinen Projekten zur Begrünung Israels. In Veranstaltungen, Vorträgen, Ausstellungen und Pflanzreisen klärt der Jüdische Nationalfonds über die Notwendigkeit der Wiederaufforstung Israels auf. Für besondere Verdienste um die Arbeit des JNF wird einmal im Jahr der Goldene Olivenzweig als höchste Auszeichnung verliehen.

Die wichtigsten Projekte sind die Wiederbegrünung der Wüste Negev und der Bau von langfristig lebensnotwendigen Wasserreservoiren.

Die Aktionen und Projekte des JNF sollen ein Zeichen der Solidarität mit Israel setzen.

Der Fonds ist mit Deutschland in besonderer Weise über das Projekt Wald der deutschen Länder bei Be’er Scheva verbunden. Durch die vielen Spenden aus Deutschland konnten bereits 420.000 Bäume im „Wald der deutschen Länder“ in Israel gepflanzt werden.

Weiterhin initiierte der JNF den Wald der Nationen, in dem im Namen von Staats- und Regierungschefs symbolisch Bäume als Zeichen der Verbundenheit gepflanzt werden. Im Juni 2013 protestierte der ehemalige Botschafter Südafrikas in Israel, Ismail Coovadia, gegen die Verwendung seines Namens für die Aufforstung des Geländes über dem zerstörten Beduinendorf al-Araqib. Er empfinde die Verwendung seines Namens durch den JNF als Verletzung seiner moralischen Integrität und Würde.[2]

Unterstützung

Der JNF finanziert sich durch private Spenden sowie Nachlässe.

Kritik

In den letzten Jahren wurde verschiedentlich Kritik am JNF laut, darunter an der Politik des Keren Kajemeth LeIsrael (Finanzfonds für Israel) und der vom JNF betriebenen Geopolitik[3], in dem Zusammenhang u.a. auch an der der Israel Nature and Parks Authority.[4]

Umweltschutz und Kooperationen

JNF-Bäume in der Negev-Wüste. Künstliche Dünen halten das Regenwasser in Form eines Limans und erschaffen eine Oase

Es gibt eine Reihe von Projekten, bei den der JNF und Beduinen eng zusammenarbeiten. Ziel dieser JNF-Projekte ist es, die Lebensqualität der Beduinenbevölkerung des Negev zu verbessern. So wurden in der Beduinenstadt Rahat ein Wasserreservoir errichtet und der „Gerar River Park“ und die dazugehörige Promenade angelegt. Um das Bewusstsein für die Umwelt zu verbessern, hat der JNF-KKL die „Clean up Campaign“ ins Leben gerufen, bei der auf die Problematik der Umweltverschmutzung durch den Menschen hingewiesen wird. Ebenso hat der JNF Pflanzungen angelegt, die dazu dienen, durch Überweidung hervorgerufene Bodenerosion und Verwüstung entgegenzuwirken und die Bodenqualität zu verbessern. Dies kommt auch den Beduinen und ihren Herden zugute.[5]

Literatur

  • Susan Nathan: The Other Side of Israel: My Journey Across the Jewish-Arab Divide. HarperCollins, 2005, ISBN 0007195109 (biografischer Bericht zu den Hintergründen der Aktivitäten des Jüdischen Nationalfonds in Israel)
  • Sie schenkten mir Dornen. Lübbe, Bergisch Gladbach 2005, ISBN 3-7857-2225-7

Hauptsitz in Deutschland

  • Jüdischer Nationalfonds e.V., Kaiserstraße 28, D-40479 Düsseldorf

Weblinks

 Commons: Jüdischer Nationalfonds – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jüdischer Nationalfonds aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.