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Jürg von Ins

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Jürg von Ins (* 1953 in Zürich) ist ein Schweizer Ethnologe, Kommunikationsberater und Lyriker.

Leben

Von Ins studierte an den Universitäten Zürich und Paris Ethnologie und Religionswissenschaft. Er wurde 1979 in Zürich mit einer Arbeit zum kulturellen Aufbruch um 1968 promoviert.

Bis Mitte der 1980er Jahre beschäftigte er sich mit esoterischen Lehren in Europa und ihren Quellen. In seiner Habilitationsschrift (Der Rhythmus des Rituals) entwickelte er am Beispiel des therapeutischen Besessenheitsrituals Ndëpp (Senegal) ein semiotisches Instrumentarium zur präzisen Dokumentation und Analyse komplexer Ritualstrukturen. Von Ins lehrte an den Universitäten Zürich und Bern sowie an der Freien Universität Berlin.

Neben Lehre und Forschung war von Ins immer auch literarisch tätig. Erst 2008 legte er aber seinen ersten Gedichtband (Ich hab kein Wort verloren) vor, der einen Überblick über sein bisheriges lyrisches Schaffen bietet. Seit 2004 bringt von Ins auch poetische Performances auf die Bühne.

Jürg von Ins ist verheiratet und Vater dreier Kinder.[1]

Wissenschaftliche Publikationen

  • Ekstase, Kult und Zeremonialisierung; Entwurf zu einer anthropologischen Theorie des Rituals, Dissertation, Zürich 1979
  • Dada Dauda – Traditionelle Therapie in Senegal, in: Der Alltag 1, Zürich 1981
  • Symbolische und referentielle Kommunikation, in: Symbolforschung 1, Bern 1983
  • Die Entstehung der Symbole aus der Zerstörung des Begriffs, in: Symbolforschung 2, Bern 1984
  • Der Ndëpp: Ein kultisches Heilritual im Konfliktfeld der Akkulturation, in: Bulletin der Schweizerischen Gesellschaft für Religionswissenschaft Nr 7, 1985
  • La dimension thérapeutique du diagnostique divinatoire, in: Bulletin der Schweizerischen Gesellschaft für Psychotherapie Nr 4, 1985
  • Das Buch der wahren Praktik in der göttlichen Magie von Abraham von Worms, vergleichende Textausgabe mit Kommentar, München 1988
  • Ritual im Wandel, in: Etudes Germano-Africaines Nr. 12–13, Dakar 1994-1995 (mit Franziska Reich)
  • Ethnologie und Kommunikationsberatung, in: Tsantsa Nr. 1, 1996
  • Die geheimen Zeichen der Einheit – Kabbalistische Texte in nicht-jüdischer Rezeption, in: KODIKAS/CODE/Ars Semeiotica, vol.21, Juli/Dezember, Heft Nr. 3–4, 1998
  • Der Rhythmus des Rituals; Grundlagen einer ethnologischen Ritualsemiotik, entwickelt am Beispiel des Ndëpp der Lebu (Senegal), Berlin 2001
  • Possession en France et au Sénégal, suivi de : «Tu n’es plus un Baobab» (transcription d’une séance de ndëpp), in: J. Effenberger ed., De l’instinct théâtral – Le théâtre se ressource en Afrique, Paris 2004
  • Das Ressentiment der europäischen Metaphysik gegen die Bewegung (mit einem Vorwort von Peter Illes) in: Esther Messmer-Hirt und Lilo Roost Vischer Hrsg., Rhythmus und Heilung; Münster 2005
  • David Signer – oder wie der Michel Leiris der Postmoderne das schlechte Gewissen beruhigt, in: Tsantsa 11, 2006
  • Sport, Gewalt und Ritual, in: Causa Sport 2/2006 (mit Claude André Ribaux und Daniel H.R. Freytag)

Literatur und Performance

  • I had imagined liberalism slightly differently, Adam Smith and Peter Ulrich in Dialogue, in: CEO, ed. PricewaterhouseCoopers Switzerland, September 2000
  • Afro Pharma, Sampling CD, Blue Flame Records, Stuttgart 2001
  • Afro Pharma Experience, CD, AfricanDance Records, Berlin 2002
  • Wörter im Berg, poetische Performance im Bergwerk Gonzen, Sargans, 2004 (mit Sarah Hinnen)
Theater Herzbaracke am Bellevue in Zürich
  • Hydraulik der Seele; Bühnenperformance, Theater Herzbaracke, Zürich, 2006 (mit Marcel Schneider und Rina Hofmann)
  • Obduktion der Menschlichkeit; Bühnenperformance Theater Rigiblick, Zürich, 2007 (mit Marcel Schneider, Kaori Kuwabara Peter Adler; Odilo von Ins und Nadia Vassalli)
  • Pagon; Katalog zur Ausstellung von Stiv Pagon im Hvar Heritage Museum, Hvar, Bregenz 2006
  • Ich hab kein Wort verloren, Gedichte, Zürich 2008
  • Peer Gynt, Drama, Neufassung von Henrik Ibsens Klassiker, 2008, unveröffentlicht [1]

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jürg von Ins aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.