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Jakob Herz Sieskind

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Jakob Herz Sieskind (* 1800 in Ballenstedt; gestorben 1861 ebenda) war ein Großkaufmann, Stadtrat und Hofagent im Fürstentum Anhalt-Bernburg.

Leben

Herkunft und Familie

Sieskind war Sohn des David Herz (* 1767 in Ballenstedt; gestorben 7. August 1814 ebenda), welcher in Ballenstedt den Namen Sieskind annahm und dessen Ehefrau Jeanette, geb. Eger (* 1770 in Halberstadt; gestorben 1844 in Ballenstedt). Sein Onkel war der Landesrabbiner des Herzogtums Braunschweig Samuel Levi Egers (geboren am 11. Juni 1769 in Halberstadt; gestorben am 3. Dezember 1842 in Braunschweig). Seine Schwippschwager waren der deutsche Rabbiner Salomon Herxheimer (* 6. Februar 1801 in Dotzheim bei Wiesbaden; gestorben am 25. Dezember 1884 in Bernburg) und der Unternehmer und Politiker Armin Oppé (* 10. Februar 1811 in Mühlhausen; gestorben 29. April 1891 ebenda), Sohn des kaiserlichen Hoflieferanten Samuel Abraham Oppenheim, später Oppé (* 12. Dezember 1774 in Mühlhausen; gestorben 3. Oktober 1857 in Greißelbach). Sein Bruder war David Herz Sieskind (* 1802 in Ballenstedt; gestorben 6. September 1872 in Hamburg).

Sieskind heiratete Mathilde, geb. Oppenheim (* 15. März 1809 in Mühlhausen; gestorben 11. Juli 1891 in Leipzig), Tochter des obengenannten Samuel Abraham Oppenheim und bekam mit ihr 5 Kinder Kinder, nämlich Lina Meyer, Ehefrau des deutschen Rabbiners Samuel Ephraim Meyer, den Millionär und Philanthropen Sieskind Sieskind, Louis Sieskind, Theodor Sieskind und Armin Sieskind.

Karriere

Sieskind wohnte in der Breiten Straße 11 und gehörte zur jüdischen Oberschicht der Stadt Ballenstedt.[1] In Ballenstedt wirkte er viele Jahre als Stadtrat und betätigte sich wirtschaftlich im Wollhandel, wodurch er den Titel Hofagent erhielt. Während der Deutschen Revolution von 1848 erwarb sich Sieskind große Verdienste im Kampf um Bürgerrechte und Parlamentarismus.[2] Aus diesem Grund wurde die Sieskindstraße in Ballenstedt nach ihm benannt, welche mit kurzer Unterbrechung von 1933 bis 1945 bis heute diesen Namen trägt.

Am 15. März[3] 1879 wurde eine Stiftung an Gedenken von seinen vier Söhnen errichtet.[4]

Einzelnachweise

  1. steffen held: Erinnerung an Ehrenbürger: Sieskind Sieskind war im Herzen ein Ballenstedter. Abgerufen am 12. September 2022.
  2. Bärbel Bugaiski: Geschichte jüdischer Gemeinden in Sachsen-Anhalt: Versuch einer Erinnerung. Oemler, 1997, ISBN 978-3-9805751-0-2 (https://books.google.com/books?id=ep4sAQAAIAAJ&newbks=0&printsec=frontcover&dq=%22Jakob+Sieskind%22&q=%22Jakob+Sieskind%22&hl=de).
  3. Klaus Arlt: Zeugnisse jüdischer Kultur: Erinnerungsstätten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Tourist Verlag, 1992, ISBN 978-3-350-00780-6 (https://books.google.com/books?id=qtttAAAAMAAJ&newbks=0&printsec=frontcover&dq=Sieskindstra%C3%9Fe&q=Sieskindstra%C3%9Fe&hl=de).
  4. Hof- und Staats-Handbuch für das Herzogthum Anhalt, 1894. Im Selbstverlage des Herausgebers, 1894 (https://books.google.com/books?id=LR03AAAAYAAJ&newbks=0&printsec=frontcover&pg=PA483&dq=%22Jakob+Sieskind%22&hl=de).
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