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Jaktation
Klassifikation nach ICD-10 | ||
---|---|---|
F98.4 | stereotype motorische Bewegungsstörungen | |
ICD-10 online (WHO-Version 2013) |
Jaktation (lateinisch das Umherwerfen, das Herumwerfen; fachsprachlich auch: jactatio) nennt man die krankhafte Unruhe bei Fiebernden, bei Menschen im Delirium, bei kognitiver Behinderung, Hospitalismus, oder auch bei Autismus oder Verhaltensstörungen. Generell ist es häufig bei vernachlässigten oder vereinsamten Menschen festzustellen. Jaktation tritt häufiger bei Kindern bis zu zehn Jahren auf, seltener bei älteren.[1]
Symptome und Beschwerden
Die Betroffenen werfen sich mit dem Körper im Bett hin und her, schaukeln, wiegen oder wippen monoton oder rhythmisch mit dem Oberkörper auf und ab.
- Als Jactatio corporis bezeichnet man das Schaukeln, Wiegen oder Wippen mit dem Oberkörper. Das Pagodenwackeln als Unterform ist nach den Bewegungen der chinesischen Priester vor ihren Götterbildern benannt. Kennzeichnend ist das langsame Vor- und Zurückbeugen des Oberkörpers, häufig bei Kindern mit kognitiver Behinderung (Wachstereotypie), bei Hospitalismus und bei autistischen Kindern.
- Jactatio capitis ist das Kopfwackeln, auch im Bett beim Einschlafen.
Durch das monotone Schaukeln, Wackeln, Wiegen oder Wippen beruhigen und stimulieren sich die Betroffenen. Ständige Jaktation stumpft den Betroffenen ab und versetzt ihn in eine Art von Trance. Eine ähnliche Wirkung hat auch das länger dauernde Schaukeln z. B. auf dem Spielplatz oder in der Hängematte.
Durch das Anschlagen mit dem Kopf an die Wand oder das Bett versuchen sich die Betroffenen zu stimulieren und ihren Körper zu spüren, dabei besteht Verletzungsgefahr (z. B. Platzwunden, Gehirnerschütterung).
Behandlung
Eine Behandlung richtet sich nach Ursachen und Schweregrad. Im Falle von Vernachlässigungen besteht sie vor allem in der emotionalen Zuwendung. Liegen hirnorganische Schäden vor, werden heilpädagogische oder verhaltenstherapeutische Methoden angewandt. In gravierenden Fällen und bei Selbstverletzungsgefahr können dämpfende Medikamente wie Neuroleptika oder Antidepressiva verabreicht werden.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Bernhard Blanz: Psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter S. 157
- ↑ V. Faust: Zum Thema: Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter, psychosoziale-gesundheit.net, abgerufen am 20. August 2015
Weblinks
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