Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Jan Faktor
Jan Faktor (* 3. November 1951 in Prag) ist ein tschechisch-deutscher Schriftsteller und Übersetzer.
Leben
Jan Faktors Mutter Františka Faktorová und Großmutter waren Überlebende der deutschen Judenverfolgung in der besetzten Tschechoslowakei. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings lebte er zwei Jahre in der Hohen Tatra. Er arbeitete ab 1973 als Systemadministrator und Programmierer an einem Prager Rechenzentrum. Er heiratete die Autorin Annette Simon, eine Tochter Christa Wolfs,[1] und sie zogen 1978 nach Ost-Berlin, wo er als Schlosser und Kindergärtner arbeitete. Er engagierte sich bereits frühzeitig in der Untergrund-Literaturszene Ost-Berlins. Im Wendejahr 1989 war Faktor Mitarbeiter des Rundbriefs des Neuen Forums, später Mitarbeiter der Zeitung Die Andere.
Sein Roman Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams von Prag wurde 2010 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und gelangte auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises. Zwölf Jahre später erreichte er mit Trottel erneut die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2022.[2]
Veröffentlichungen
- Einakter von Dichtung und Frechheit. Ursus-Press, Berlin 1988.
- Georgs Sorgen um die Zukunft. (gekürzte Fassung) in: Experimentelle Texte Nr. 18. Universität-Gesamthochschule Siegen, Siegen 1988, ISSN 0178-7802.
- Georgs Versuche an einem Gedicht und andere positive Texte aus dem Dichtergarten des Grauens. Aufbau-Verlag, Berlin/Weimar 1989, ISBN 3-351-01451-1.
- Henry’s Jupitergestik in der Blutlache Nr. 3 und andere positive Texte aus Georgs Besudelungs- und Selbstbesudelungskabinett: Texte, Manifeste, Stücke und ein Bericht. Janus Press, Berlin 1991, ISBN 3-86163-022-2.
- Körpertexte. (Herausgegeben anlässlich der Verleihung des Kranichsteiner Literaturpreises.) Janus Press, Berlin 1993, ISBN 3-928942-16-6.
- Die Leute trinken zuviel, kommen gleich mit Flaschen an oder melden sich gar nicht oder Georgs Abschiede und Atempausen nach dem verhinderten Werdegang zum Arrogator eines Literaturstosstrupps: Körpertexte, Sprechtexte, Essays. Janus Press, Berlin 1995, ISBN 3-928942-21-2.
- Mein Leben als Gebrauchsangewiesener Mensch in der DDR. (Realsatirische Diavorträge über Gebrauchsanweisungen aus der DDR, 1997 bis 1999.)
- Fremd im eigenen Land? Psychosozial-Verlag, Gießen 2000, ISBN 3-89806-004-7. (Essayband, gemeinsam mit Annette Simon)
- Minsk 32 – my love: Ein Computer-Aussteiger aus den 70er Jahren packt aus. In: Frankfurter Rundschau v. 24. Juni 2000.
- Schornstein. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2006, ISBN 3-462-03682-3.
- Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder Im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams von Prag. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2010 ISBN 978-3-462-04188-0.
- Jiříkovy starosti o minulost. PLUS, Praha 2015, ISBN 978-80-259-0091-8.
- Ivan Blatný: Hilfsschule Bixley. Nachdichtung aus dem Tschechischen, gemeinsam mit Annette Simon. Edition Korrespondenzen, Wien 2018, ISBN 978-3-902951-31-1
- Trottel. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2022, ISBN 978-3-462-00085-6.
Auszeichnungen
- 1993: Kranichsteiner Literaturpreis für Körpertexte
- 2005: Alfred-Döblin-Preis für das Manuskript des Romans Schornstein
- 2010: Candide-Preis für sein bisheriges Gesamtwerk
- 2018: Italo-Svevo-Preis
- 2022: Shortlist zum Deutschen Buchpreis mit Trottel
- 2022: Wilhelm Raabe-Literaturpreis für Trottel[3]
Literatur
- Lothar Quinkenstein: Erinnerung an Klara Blum: Essays und Kritiken aus der Mitte Europas, S. 67–84, St. Ingbert: Röhrig Universitätsverlag 2015, ISBN 978-3-86110-587-9
Weblinks
- Literatur von und über Jan Faktor im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rezensionen zu Werken von Jan Faktor bei perlentaucher.de
- Biographische Angaben, Werke und Hörproben von Jan Faktor bei Literaturport
- Jan-Faktor-Archiv im Archiv der Akademie der Künste, Berlin
Einzelnachweise
- ↑ Jan Faktor (Memento vom 4. Januar 2014 im Internet Archive) auf der Website literaturzirkel.eu.
- ↑ 2022 Shortlist. In: deutsch-buchpreis.de. Abgerufen am 20. September 2022.
- ↑ Schriftsteller Jan Faktor erhält Raabe-Literaturpreis, wdr.de, veröffentlicht und abgerufen am 27. September 2022.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Faktor, Jan |
KURZBESCHREIBUNG | tschechisch-deutscher Schriftsteller und Übersetzer |
GEBURTSDATUM | 3. November 1951 |
GEBURTSORT | Prag |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jan Faktor aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |