Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Janosch

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel behandelt den deutschen Illustrator, Kinderbuchautor und Schriftsteller. Siehe auch Janosch (Vorname).
Janosch 2005

Janosch (* 11. März 1931 in Hindenburg O.S., Oberschlesien als Horst Eckert) ist ein deutscher Illustrator, Kinderbuchautor und Schriftsteller. Er lebt heute auf Teneriffa (Spanien).

Leben

Janosch sagte: „Katholisch geboren zu sein, ist der größte Unfall meines Lebens“,[1] auch wenn seine Familie nicht ausgeprägt religiös lebte.[2] Sein Vater wird als Alkoholiker und als gewalttätig gegenüber seiner Familie beschrieben.[3] Janosch wuchs bei seinen Großeltern in einer Bergarbeitersiedlung auf, bis sich seine Eltern eine eigene Wohnung leisten konnten. Mit dreizehn erkrankte er an Gelbsucht, die mit selbstgebranntem Schnaps „behandelt“ wurde. Er war Mitglied in einer nach eigener Aussage „intensiv gepeinigten jesuitischen Jugendgruppe“.[4]

1944 erhielt er eine Lehrstelle als Schmied und arbeitete in einer Schlosserei („Meine beste und allerwichtigste Zeit im Leben, denn man brachte mir den wichtigsten Satz meines Lebens bei: Es gibt nichts, was nicht geht“, zitiert aus Von dem Glück, als Herr Janosch überlebt zu haben). Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Heimkehr seines Vaters 1946 flüchteten die Eltern mit ihm nach Westdeutschland. Janosch lebte 15 Jahre in Bad Zwischenahn, wo er in Textilfabriken arbeitete, und besuchte eine Textilfachschule in Krefeld, wo er an einem Lehrgang für Musterzeichnen bei dem Klee-Schüler Gerhard Kadow teilnahm.

Nach einem Aufenthalt in Paris zog er 1953 nach München, wo er an der Akademie der Bildenden Künste unter anderem bei Ernst Geitlinger studierte, aber sein Kunststudium wegen „mangelnder Begabung“ nach einigen Probesemestern abbrechen musste. Danach arbeitete er als freischaffender Künstler. 1956 begann seine schriftstellerische Tätigkeit im Feuilleton. Ein Freund riet ihm, aus seinen Zeichnungen ein Kinderbuch zu machen, und sein Verleger Georg Lentz, sich „Janosch“ zu nennen. 1960 erschien sein erstes Kinderbuch Die Geschichte von Valek dem Pferd bei dem mit ihm befreundeten Verleger, 1970 sein erster Roman Cholonek oder Der liebe Gott aus Lehm.

1980 zog Janosch, ursprünglich zur Erholung von einer Krankheit, in ein Haus in den Bergen von Teneriffa, das er aber bald zu seinem ständigen Wohnort wählte. In einem Interview antwortete Janosch auf die Frage, warum er so ungern Interviews gebe: „Ich bin wirklich Autist. Am liebsten wäre ich unsichtbar.“[5]

Einige seiner bekanntesten Figuren sind Schnuddel oder die Tigerente, die zusammen mit dem Tiger und dem Bären in Post für den Tiger, Oh, wie schön ist Panama (verfilmt unter dem gleichen Titel) und Ich mach dich gesund, sagte der Bär auftrat. Janosch zeichnet und schreibt jedoch nicht nur Kinderbücher. In seinen Büchern für Erwachsene verarbeitet er unter anderem Erlebnisse seiner Kindheit. Die Ablehnung gottesfürchtiger Religiosität, die Befürwortung familiärer Beziehungen, Freundschaft und die Frage nach dem Sinn des Lebens sind immer wieder Thema für ihn.

1985 und 1989 wurden seine Geschichten als Janoschs Traumstunde fürs Fernsehen produziert.

Janosch war früher Mehrheitseigner an der Janosch AG (Janosch film & medien AG). Die Aktien erhielt er anstelle eines vereinbarten Übernahmepreises und überließ sie der an der AG hängenden VEM-Bank für 0,07 Cent pro Aktie.[4]

Sein autobiografisches Buch Tagebuch eines frommen Ketzers wurde bisher noch nicht durch einen Verlag verlegt.[4] Das erste Kapitel wurde jedoch ins Polnische übersetzt und 2005, nach dem Besuch des Schriftstellers in Oberschlesien, in der größten polnischen Zeitung Gazeta Wyborcza veröffentlicht. In dem in Polen veröffentlichten Kapitel seiner Autobiographie rechnet Janosch kritisch mit seiner konservativen schlesischen Familie ab.[6]

Janosch gehört inzwischen dem Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung an,[7] für die er kirchenkritische satirische Cartoons zeichnet.[8] Auch ist er Unterstützer der „Spatzenkampagne“ der Deutschen Wildtier-Stiftung. Als Begründung für sein Engagement gibt er an, in gewisser Weise eine Schuld wiedergutmachen zu müssen, da sein Vater Vogelfänger gewesen sei. Zudem engagiert er sich für die Nachsorgeklinik Tannheim.[4]

Am 16. April 2010 kündigte Janosch im Rahmen einer Ausstellung seiner Arbeiten an, keine weiteren Bücher mehr schreiben zu wollen. Er wolle fortan nur noch „reisen und in der Hängematte liegen“[9] und halte sich ohnehin für unbegabt.

Juli 2013 kündigte das ZEITmagazin sein „Comeback“ mit einem wöchentlichen Beitrag für das Magazin an. In diesen Zeichnungen geht es nach Janoschs Worten „um mich: Wondrak, den neuen Superstar“.[10]

Werke (Auswahl)

Von Janosch sind bislang über 150 Bücher erschienen, die zum Teil in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden:[8]

Auszeichnungen (Auswahl)

Ehrungen

Literatur

Filme

  • „Da wo ich bin ist Panama“. Die Lebensreise des Herrn Janosch (D 2011, Regie Joachim Lang)
  • „Ja ist gut, Nein ist gut“ (D 2009, Regie Joachim Lang)

Weblinks

 Commons: Janosch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Reinhold Michels: Stoiber greift Zeichner Janosch an. In: rp-online.de. 9. Juni 2007, abgerufen am 24. Juni 2014.
  2. [ (Link nicht mehr abrufbar) Interview Connection Verlag]
  3. Tilman Spreckelsen: Beinahe ein Millionär. In: faz.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. Juni 2007, abgerufen am 24. Juni 2014.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 Philipp Zieger: Kinderbuchautor Janosch über soziales Engagement und die Nachsorgeklink Tannheim. „Ich engagiere mich gerne“. In: Südkurier vom 13. Mai 2009.
  5. Corinne Schmid: Janosch: „Am liebsten wäre ich unsichtbar“ – Gespräch zum 75. Geburtstag. In: Allgemeine Zeitung Mainz. 9. März 2006.
  6. Życie jak ze złota. Fragmenty nieopublikowanej biografii Horsta Eckerta, czyli Janoscha (polnisch), Gazeta Wyborcza Katowice 1. Juli 2005.
  7. Janosch: „Grüß Gott, Herr Stoiber!“ In: hpd.de. Humanistischer Pressedienst, 14. Juni 2007, abgerufen am 24. Juni 2014.
  8. 8,0 8,1 Philipp Zieger: Janosch. In: Südkurier vom 13. Mai 2009.
  9. Janosch im LN-Interview: „Scheiß Tigerente“ (Memento vom 25. April 2010 im Internet Archive) In: Lübecker Nachrichten. 17. April 2010.
  10. Tillmann Prüfer: Wo haben Sie bloß die ganze Zeit gesteckt, Herr Janosch? In: zeit.de. Die Zeit, 26. Juli 2013, abgerufen am 24. Juni 2014.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Janosch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.