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Jennifer Rostock
Jennifer Rostock | |
---|---|
Jennifer Rostock in der Moritzbastei in Leipzig | |
Gründung | 2007 |
Genre | Rock, Alternative-Rock, Electro |
Website | http://www.jennifer-rostock.de |
Aktuelle Besetzung | |
Gesang | Jennifer Weist |
Keyboard | Johannes „Joe“ Walter |
Gitarre | Alex Voigt |
Bass | Christoph Deckert |
Schlagzeug | Christopher „Baku“ Kohl |
Jennifer Rostock ist eine deutschsprachige Rock-Band aus Berlin. Die Gruppe erlangte nach ihrer Gründung 2007 durch ihren Auftritt beim Bundesvision Song Contest 2008 erstmals nationale Aufmerksamkeit.
Bandgeschichte
Die aus Zinnowitz (auf der Insel Usedom) stammenden Jennifer Weist (* 3. Dezember 1986)[1] und Johannes „Joe“ Walter lernten sich bereits im Kindergarten kennen. Walter begann als Fünfjähriger mit Musikunterricht; er lernte zuerst Geige, später spielte er Klavier. Weist traf er mit 13 bei einer Karaoke-Show wieder und lud sie ein in seiner Schülerband No Fame mitzuwirken. Sie versuchten sich mit Rock, Pop und Swing in verschiedenen Genres, sangen dabei zunächst auf Englisch, später auf Deutsch und komponierten schließlich eigene Songs.[2] Im Jahr 2004 gründeten sie die Band aerials.[1]
Nach dem Regelschulabschluss aller Musiker und Jennifer Weist trafen sie in Rostock bei einem Songwriting-Workshop erstmals auf ihren späteren Produzenten Werner Krumme.[3] Nach abgeschlossenem Abitur im Sommer 2006 zogen die beiden nach Berlin, um aktiv einer Musikkarriere nachzugehen. Dort lernten sie schließlich auch die drei zukünftigen Bandmitglieder Alex, Christoph und Baku kennen.[2]
Über die Geschichte des Bandnamens gibt es zwei Versionen, so kam er nach Version eins zunächst durch ein Missverständnis zustande. Mitarbeiter im Berliner Planet Roc Tonstudio adressierten Notizen für die Band immer wieder an „Jennifer Rostock“.[4] Weist bemerkte dazu: „Jennifer, das ging an mich und Rostock, weil sie wussten, wir sind von der Küste und Rostock war wohl die einzige Stadt, die die Studioleute bei uns hier oben kannten.“ Dieser Arbeitstitel wurde letztlich für gut befunden und als Name übernommen.[2] Nach Version zwei, kam er laut Aussage der Sängerin während der Fernsehsendung Das Perfekte Promi-Dinner, sie sei in dem Handy eines Freundes als „Jennifer Rostock“ gespeichert worden, da sie sich mit ihm in Rostock traf. Die zweite Version wurde von Weist in der Sendung Markus Lanz am 5. Juli 2012 bestätigt und dahingehend ergänzt, dass der Name für die Band verwendet wurde, da alle anderen Vorschläge schlechter gewesen seien. Auch in der Sendung "Volle Kanne" am 24. September 2012[5] bestätigte sie die Geschichte um die Entstehung des Bandnamens.
Ins offene Messer (2008)
Die Band gab 2007 ihre ersten Konzerte als Jennifer Rostock und erhielt einen Plattenvertrag von Warner Music.[2] Sie traten vor allem in Berliner Szeneclubs auf und spielten als Vorgruppe der britischen Bands Chikinki und Gallows.[3] Im November veröffentlichten Jennifer Rostock ihre erste EP Ich will hier raus und wurden daraufhin von einigen regionalen Radiosendern in Berlin gespielt. Im Februar 2008 wurde ihre Debütsingle Kopf oder Zahl in die MTV-Rotation aufgenommen. Sie traten mit diesem Song beim von Stefan Raab ins Leben gerufenen Bundesvision Song Contest für Mecklenburg-Vorpommern an und erreichten dort den fünften Platz.[6] Jennifer Rostocks Debütalbum Ins offene Messer erschien am darauffolgenden Tag und erreichte Platz 31 der deutschen Albumcharts.[7]
Im Laufe des Jahres 2008 veröffentlichten Jennifer Rostock mit Feuer und Himalaya zwei weitere Singles aus ihrem Debütalbum. Sie traten im Juni bei der MTV Campus Invasion in Jena auf und spielten deutschlandweit auf Musikfestivals und Konzerten; darüber hinaus hatte die Band mehrere Auftritte in Österreich und der Schweiz. Im Oktober spielten sie ihren Song Himalaya beim Auftakt von Udo Lindenbergs Deutschland-Tournee in Rostock.[8]
Der Film (2009)
Filmemacher Hannes Rossacher begleitete die Band über mehrere Monate und produzierte einen 90-minütigen Dokumentarfilm, der im Herbst 2009 veröffentlicht wurde.[9] Jennifer Rostocks zweites Album Der Film erschien im Juli 2009. Die Platte debütierte sowohl in Deutschland als auch in Österreich in den Top-20 der Albumcharts;[7] die erste Single Du willst mir an die Wäsche erreichte Platz 34 der deutschen Singlecharts.[10] Im Auftrag des Goethe-Instituts traten Jennifer Rostock im Oktober 2009 in fünf Städten in Brasilien auf.[9]
2009 hatte die Band mit dem Lied Du willst mir an die Wäsche einen Gastauftritt in der Seifenoper Gute Zeiten, schlechte Zeiten.
Im November 2009 erschien die Single Es tut wieder weh, die extra für den Film New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde geschrieben und komponiert wurde, erstmals als spezieller Bonustrack auf der deutschen CD- und Download-Variante des Soundtracks. Am 18. Dezember 2009 folgte die physische CD-Single, die Platz 48 der deutschen Single-Charts erreichte. Das Musikvideo zeigt neben Szenen, in denen die Band in einem Spiegelraum den Song spielt, auch Filmszenen aus New Moon; Regie führte Hagen Decker. Der Song wurde dreimal im Fernsehen promotet, zur Coca Cola Soundwave Show am Brandenburger Tor, im Rahmen der Sendung MTV Home, und schließlich bei einem Auftritt der Sängerin Jennifer Weist bei TV total.
Im Januar 2010 nahm die Sängerin Jennifer Weist an der Promi-Version von Das perfekte Dinner teil.[11]
Am 11. Juni erschien mit Irgendwo anders die zweite Single Auskopplung aus Der Film. Trotz aufwendiger Aufmachung mit 3D-Cover und einer 3D-Brille als Extra, schaffte es die Single nicht in die deutschen Single Charts.
Mit Haut und Haar (2011)
Am 8. April 2011 veröffentlichten Jennifer Rostock den Titel ihres in New Jersey aufgenommenen dritten Studioalbums via Facebook. Laut der Band soll Mit Haut und Haar am 29. Juli 2011 erscheinen. Die erste Single-Auskopplung Mein Mikrofon wurde bereits am 15. Juli als Single veröffentlicht und konnte sich sofort auf Platz 49 der deutschen Singlecharts platzieren. Obwohl es bisher erst zwei Single-Auskopplungen aus Mit Haut und Haar gibt, veröffentlichte die Band bereits fünf Musikvideos: Es war nicht alles schlecht, Mein Mikrofon, Der Kapitän, Ich kann nicht mehr und Hier werd ich nicht alt. Des Weiteren nahm die Band am 29. September mit der zweiten Single-Auskopplung Ich kann nicht mehr erneut am Bundesvision Song Contest in der Lanxess Arena in Köln teil und belegte diesmal den achten Platz.
Im Januar 2013 tourte die Band durch Deutschland.[12] Aufmerksamkeit erregten Jennifer Rostock am 28. Januar 2013 unmittelbar nach dem Auftritt in Hamburg. Die Musiker erklärten bei Facebook, dass sie auf den T-Shirts von Besuchern ihrer Konzerte die Namen der Böhsen Onkelz und Frei.Wild „nicht lesen“ wollten.[13] Es folgten Proteste auf Facebook, was zur Folge hatte, dass sich die Gruppe in einer zweiten Stellungnahme davon distanzierte, dass alle Fans der beiden Gruppen automatisch Nazis seien.[14][15] Inzwischen hat sich auch der ehemalige Böhse Onkelz-Musiker Stephan Weidner zu Wort gemeldet, der die Gruppe scharf kritisiert.[16]
Anfang 2013 kündigte die Band an, noch im selben Jahr ein neues Studio-Album veröffentlichen zu wollen.[17]
Musik
Weist und Walter schreiben die Liedtexte der Band gemeinsam, außerdem komponieren und arrangieren sie die Songs.[2] Für ihre Arbeit wurden sie im Jahr 2009 für den Deutschen Musikautorenpreis der GEMA in der Kategorie Nachwuchs nominiert.[18] Jennifer Rostock wird besonders auf Grund ihrer ersten Single und deren Ähnlichkeit zur 80er-Jahre-Band Ideal mit der Musik der Neuen Deutschen Welle in Verbindung gebracht, insgesamt lässt sich die Gruppe jedoch nur schwer klassifizieren. Die taz ordnete die Musik „zwischen Glam-Punk, Elektro-Pop und Hauptstadt-Rock“ ein.[19]
Nebenprojekte
Schlagzeuger Baku widmet sich neben Jennifer Rostock auch noch anderen Bands. So war er als Sänger und Shouter in dem Electro-/Screamo-Projekt Bionic Ghost Kids und ist als Schlagzeuger in der Punkband Kotzreiz tätig.
Diskografie
Alben
Jahr | Titel | Chartpositionen | Anmerkung | ||
---|---|---|---|---|---|
DE [7] | AT [20] |
CH [21] | |||
2008 | Ins offene Messer |
30 | – | – | Wiederveröffentlichung:
Ins offene Messer - jetzt noch besser! |
2009 | Der Film | 13 | 18 | 63 | |
2011 | Mit Haut und Haar | 4 | 7 | 58 | |
2012 | Live In Berlin | 3 | 13 | – |
Singles und Musikvideos
Jahr | Titel | Chartpositionen | Regisseur(e) | ||
---|---|---|---|---|---|
DE [10] | AT [20] |
CH [21] | |||
2008 | Kopf oder Zahl Ins offene Messer |
48 | 69 | – | Katja Malinowski, Christopher Häring |
Feuer Ins offene Messer |
– | 24 | – | Katja Malinowski | |
Himalaya Ins offene Messer |
85 | – | – | Jan Kosch, Daniel Kosch | |
2009 | Du willst mir an die Wäsche Der Film |
34 | 44 | – | Uwe Flade |
Es tut wieder weh New Moon O.S.T. |
48 | 64 | – | Hagen Decker | |
2010 | Irgendwo anders Der Film |
– | – | – | Uwe Flade |
2011 | Mein Mikrofon Mit Haut und Haar |
49 | – | – | Kaya B, Daniel Franke |
Ich kann nicht mehr Mit Haut und Haar |
60 | – | – |
EPs
- 2007: Ich will hier raus
- 2008: iTunes Live: Berlin
Auszeichnungen
Nominierungen
- Live Entertainment Award 2008 – event. Publikumspreis (Clubkünstler des Jahres)[9]
- Deutscher Musikautorenpreis 2009 – Nachwuchsförderung[18]
- 1Live Krone 2009 – Bester Newcomer
- 1Live Krone 2011 – Beste Band
Weblinks
- Offizielle Webseite
- Offizielle Myspace-Seite
- Offizielle Fanpage
- Review zu "Mit Haut und Haaren" auf sounds2move.de
- Profil bei Warner Music Germany
- Podcast: Jennifer Rostock auf Bonedo.de
- Jennifer Rostock bei MusicBrainz (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Jennifer Rostock. FanLexikon.de.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Usedomer Band rockt beim Bundesvision Song Contest für M-V. Anke Radlof 12. Dezember 2007.
- ↑ 3,0 3,1 Jennifer Rostock (Biographie). laut.de.
- ↑ Jennifer Rostock Bandinfo & Biographie. booni.de.
- ↑ [1]
- ↑ Die Sieger des BuViSoCo: Subway To Sally. MTV.de. 15. Februar 2008.
- ↑ 7,0 7,1 7,2 Chartverfolgung / Jennifer Rostock / Longplay. Musicline.de.
- ↑ dpa. Udo Lindenberg begeistert in Rostock. Rhein-Zeitung. 8. Oktober 2008.
- ↑ 9,0 9,1 9,2 Jennifer Rostock - News. Warner Music Germany.
- ↑ 10,0 10,1 Chartverfolgung / Jennifer Rostock / Single. Musicline.de.
- ↑ Jennifer Weist beim perfekten Promi-Dinner
- ↑ Fabian Hecken: Stageload: Jennifer Rostock – Termine der Deutschlandtour 2013
- ↑ „Jennifer Rostock will keine Fans von Frei.Wild haben“, Hamburger Abendblatt vom 31. Januar 2013.
- ↑ Laut.de: Onkelz-Diss führt zum Shitstorm, erschienen am 30. Januar 2013, abgerufen am 30. Januar 2013
- ↑ in-your-face.de: JENNIFER ROSTOCK: "Nie wieder Leute mit Böhse Onkelz Shirts"
- ↑ Cosima Weiske: Musikexpress: JENNIFER ROSTOCK LEGEN SICH MIT FREI.WILD-FANS AN
- ↑ Metal-Trails.com Musikmagazin: Jennifer Rostock-Interview mit Christoph Deckert und Christopher Kohl vom 25. Januar 2013 in der Großen Freiheit 36, Hamburg, erschienen am 2. Februar 2013, abgerufen am 2. Februar 2013
- ↑ 18,0 18,1 Deutscher Musikautorenpreis 2009 - Die Nominierungen. GEMA.
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern - Jennifer Rostock. taz. 17. Dezember 2007.
- ↑ 20,0 20,1 Discographie Jennifer Rostock. austriancharts.at.
- ↑ 21,0 21,1 Discographie Jennifer Rostock. hitparade.ch.
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