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Jens Harzer
Jens Harzer (* 14. März 1972 in Wiesbaden) ist ein deutscher Schauspieler und seit März 2019 Träger des Iffland-Ringes.
Leben und Wirken
Jens Harzer besuchte die Otto-Falckenberg-Schule in München. Anschließend wurde er 1993 von Dieter Dorn, in dessen Ensemble er 16 Jahre arbeitete, zunächst an die Münchner Kammerspiele und danach für das Bayerische Staatsschauspiel engagiert. Unter Dorns Intendanz spielte er Hauptrollen in Roberto Zucco von Koltès (Regie: Christian Stückl), im Urfaust und im Torquato Tasso von Johann Wolfgang von Goethe sowie im Amphitryon von Heinrich von Kleist sowie in Martin Kušejs Inszenierung den Woyzeck.
Eine weitere Zusammenarbeit mit Christian Stückl führte ihn von 2001 bis 2004 jährlich nach Salzburg, wo er bei den dortigen Festspielen im Jedermann von Hugo von Hofmannsthal den Tod mimte. 2008 spielte Harzer in der Bühnenversion von Verbrechen und Strafe von Dostojewski in der Salzburger Inszenierung von Andrea Breth die Hauptrolle. Auf der Berlinale 2006 war er in zwei Filmen zu sehen: in Requiem von Hans-Christian Schmid und in der Hauptrolle des Filmdramas Der Lebensversicherer von Bülent Akıncı. 2011 spielte er die Rolle Ich in Peter Handkes Immer Noch Sturm, das bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt wurde.[1]
Neben Arbeiten fürs Fernsehen wirkt Harzer auch bei Tonaufnahmen mit. So sprach er 2012 den Stephen Dedalus im Hörspiel Ulysses nach James Joyce, dem mit einer Laufzeit von mehr als 22 Stunden bis dahin längsten Hörspiel des Südwestrundfunks und einer der aufwändigsten Hörspielproduktionen der ARD.
Seit 2009 ist Jens Harzer festes Mitglied des Ensembles am Thalia Theater in Hamburg. Auf der Mitgliederversammlung der Akademie der Künste Berlin am 25. Mai 2013 wurde er als neues Mitglied in die Sektion Darstellende Kunst gewählt.[2]
Nach dem Tod von Bruno Ganz wurde im März 2019 dessen Verfügung bekanntgegeben, mit der er Jens Harzer zum neuen Träger des Iffland-Ringes bestimmt hatte.[3] Die Übergabe erfolgte am 16. Juni 2019 im Wiener Burgtheater durch den für Kultur zuständigen Minister Alexander Schallenberg.[4]
Kritiken
Über Jens Harzers Darstellung in Salzburg 2004 in Eines langen Tages Reise in die Nacht von Eugene O’Neill schrieb Christine Dössel in der Süddeutsche Zeitung, er besitze „… James-Dean-Qualitäten, … dieser fiebrige Schauspieler mit der Aura eines seltsamen Heiligen … Harzer zuzusehen, ist suchtgefährdend.“[5] In der Online-Ausgabe der Zeit urteilte Sigrid Neudecker über seine Darstellung eines „maliziösen Rezeptionisten“ in der letzten Folge der Serie Der Tatortreiniger, dass man sich ihn „in Dauerschleife ansehen [könne], würde man dadurch nicht Gastauftritte von Olli Dittrich, Florian Lukas, Anneke Kim Sarnau, Charly Hübner oder Bettina Stucky verpassen“.[6]
Filmografie
- 1989: Der Liebe auf der Spur (Fernsehserie)
- 1995: Hades
- 1995: Mutters Courage
- 1996: Adieu, mon ami (Fernsehen)
- 1997: Picasso in München
- 1998: Neue Freiheit – keine Jobs
- 1999: Amphitryon (Fernsehen)
- 2000: Cymbelin (Fernsehen)
- 2003: Annas Heimkehr (Fernsehen)
- 2004: Die eine und die andere (Fernsehen)
- 2006: Der Lebensversicherer
- 2006: Requiem
- 2007: Windland (Fernsehen)
- 2009: Same Same But Different
- 2015: Boy 7
- 2016: Tatort – Es lebe der Tod
- 2016: Neben der Spur – Amnesie
- 2016: Die schönen Tage von Aranjuez
- 2017: Tatort – Amour Fou
- 2017: Babylon Berlin
- 2018: Am Ende ist man tot
- 2018: Der Tatortreiniger, Folge: Einunddreißig
Hörspiele
- 2008: Louis-Ferdinand Céline: Reise ans Ende der Nacht – Regie: Ulrich Lampen (Hörspiel (3 Teile) – BR)
- 2012: Alexander Wwedenski: Wann wo oder Eine gewisse Anzahl Gespräche – Bearbeitung und Regie: Oliver Sturm (Hörspiel – HR/DLF)
- 2013: Gunnar Gunnarsson: Schwarze Vögel – Regie: Judith Lorentz (Hörspiel – DKultur)
- 2013: Händl Klaus: Eine Schneise – Regie: Erik Altorfer WDR
- 2014: Joachim Ringelnatz: Als Mariner im Krieg – Regie: Harald Krewer (Hörspiel – NDR/DKultur)
- 2014: Michael Farin: Wintersoldat – Regie: Michael Farin (Hörspiel – DKultur)
- 2014: Raoul Schrott: Theogonie – Bearbeitung, Komposition und Regie: Klaus Buhlert (Hörspiel (2 Teile) – SWR/NDR)
- 2014: Christian Udo Eichner und Tristan Vostry: Der Tod des Archivars – Regie: Tristan Vostry (Hörspiel – WDR)
- 2014: Dror Mishani: Vermisst – Bearbeitung und Regie: Andrea Getto (Kriminalhörspiel – NDR)
- 2014: Joris-Karl Huysmans: Monsieur Bougran in Pension – Bearbeitung und Regie: Elisabeth Panknin (Hörspiel – DLF)
- 2016/17/18: Valère Novarina: Die Rede an die Tiere, Teil 1: Das Tier der Zeit, Teil 2: Die Unruhe, Teil 3: 1111 Vögel – Übersetzung und Regie: Leopold von Verschuer (Hörspiel – DKultur)
Auszeichnungen
- 1996: Bayerischer Kunstförderpreis im Bereich Darstellende Kunst
- 1996: Kunstpreis Berlin der Akademie für Künste (Förderpreis)
- 2003: Kurt-Meisel-Preis für herausragende künstlerische Leistungen des Vereins der Freunde des Bayrischen Staatsschauspiels
- 2006: Silberner St. Georg des Internationalen Filmfestivals Moskau als Bester Darsteller für Der Lebensversicherer
- 2008: Schauspieler des Jahres (Theater heute) für Onkel Wanja
- 2011: Schauspieler des Jahres (Theater heute) für Don Carlos
- 2015: Rolf-Mares-Preis für seine Rolle als Friedrich Wetter Graf vom Strahl in Das Käthchen von Heilbronn im Thalia Theater
- 2017: Hessischer Fernsehpreis für seine Rolle in Tatort: Amour Fou
- 2019: Iffland-Ring
Weblinks
- Agentur-Profil
- Porträt bei thalia-theater.de
- Porträt von Ingolf Kern bei welt.de, 11. Januar 2008
- Jens Harzer in der Internet Movie Database (englisch)
- Literatur von und über Jens Harzer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Wie soll man denn das bitte spielen? In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 14. August 2011, S. 23.
- ↑ Akademie der Künste Berlin – AdK-Blog vom 27. Juni 2013, abgerufen am 17. Juli 2013.
- ↑ Iffland-Ring geht an Jens Harzer. In: orf.at. 22. März 2019, abgerufen am 22. März 2019.
- ↑ Ovationen für neuen Iffland-Träger Harzer. ORF, 16. Juni 2019, abgerufen am selben Tage.
- ↑ Dössel, Christine: Guten Morgen, liebe Sorgen. In: Süddeutsche Zeitung, 16. August 2004, S. 13.
- ↑ Von Sigrid Neudecker: "Tatortreiniger": Bitte nicht spurlos verschwinden! Abgerufen am 5. Januar 2019.
Ludwig Devrient (bis 1832) | Emil Devrient (1832–1872) | Theodor Döring (1872–1878) | Friedrich Haase (1878–1911) | Albert Bassermann (1911–1952) | Werner Krauß (1954–1959) | Josef Meinrad (1959–1996) | Bruno Ganz (1996–2019)
Personendaten | |
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NAME | Harzer, Jens |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 14. März 1972 |
GEBURTSORT | Wiesbaden |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jens Harzer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |