Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Jerry Rawlings

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jerry Rawlings (2011)

Jerry John Rawlings, auch J.J. (Junior Jesus) genannt (* 22. Juni 1947 in Accra; † 12. November 2020 ebenda), war von 1981 bis 2001 Präsident von Ghana.[1]

Leben

Rawlings wurde als Sohn eines Schotten und einer Ewe geboren. Nach dem Schulbesuch am Achimoto College ging er nach Großbritannien und studierte Wirtschaftswissenschaften. Nach seinem Eintritt in die Armee besuchte er die Militärakademie in Teshie und wurde Hauptmann der Luftwaffe.[2][3]

Erster Putsch

Mitte Mai 1979 unternahm er mit weiteren Kameraden der ghanaischen Armee einen ersten Putschversuch gegen die Militärregierung des Präsidenten Akuffo. Dieser Versuch scheiterte, und Rawlings wurde wegen Meuterei inhaftiert. Kurz vor seiner geplanten Hinrichtung wurde er von Putschisten befreit, die am 4. Juni 1979 einen erfolgreichen Staatsstreich unternommen hatten. Der Initiator des Coups und Chef der Junta war Major Kojo Boakye-Djan. Seine drei Vorgänger Afrifa, Acheampong und Akuffo wurden im Juni vor ein Erschießungskommando gestellt. Im Juli des Jahres fanden Wahlen statt und Rawlings übergab die Macht am 24. September 1979 an den gewählten Präsidenten Hilla Limann, der Rawlings aus der Armee als Hauptmann entließ (der Vertrag als Zeitsoldat war bereits beendet).

Zweiter Putsch

Nachdem er 1979 als Marionette benutzt worden war, stürzte Rawlings am 31. Dezember 1981 Limann und wurde für die kommenden rund zwanzig Jahre Diktator. Er blieb an der Macht, auch wenn seine Macht wie bei einem sog. „counter coup“ (1982) und einem Putschversuch im Juli 1983 gelegentlich herausgefordert wurde.

Ursprünglicher Antrieb für Rawlings’ Umtriebigkeit waren die Bekämpfung der Korruption und die Durchführung sozialistischer Reformen. 1985 bzw. 1986 vereinbarte er mit Burkina Fasos Präsident Thomas Sankara den vollständigen Zusammenschluss beider Staaten innerhalb von zehn Jahren, doch mit der Ermordung Sankaras scheiterte dieses Projekt einer Westafrikanischen Union 1987. Im Laufe der Zeit neigte Rawlings dann mehr einer marktwirtschaftlichen Ordnung zu. Auf wirtschaftlichem Gebiet konnte Ghana in seiner Amtszeit Erfolge vorweisen, kritisiert wurde er hingegen in der Frage der Menschenrechte. Die Situation besserte sich, als er dem Land 1992 eine neue Verfassung gab.

1992 und 1996 wurde er bei Wahlen bestätigt, denen ein gewisses Maß an Fairness zugebilligt wurde. 2001 endete seine Amtszeit. Sein bisheriger Vizepräsident John Atta-Mills trat an und unterlag John Agyekum Kufuor. Kufuor war schon Rawlings Herausforderer bei den Wahlen von 1996 gewesen.

1993 erhielt er in Tokio den Afrikapreis der nichtstaatlichen Organisation The Hunger project. Im August 2005 beschäftigte sich die ghanaische Presse mit Drohungen von Rawlings gegen die Justiz, die einige Todesfälle aus dem Sommer 1982 untersuchte[4].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Breaking News: Jerry John Rawlings is dead. Abgerufen am 12. November 2020 (english).
  2. Der „Flight Lieutenant“ entspricht dem Dienstgrad eines Hauptmanns.
  3. Jerry J. Rawlings | head of state, Ghana. Abgerufen am 1. April 2020 (english).
  4. Rawlings? Threats to the Judiciary Must be Taken Seriously (englisch)

Weblinks

Literatur

  • Christian Kohrs: Nkrumah-Rawlings. Eine Annäherung an das politische Denken zweier ghanaischer Staatsmänner. Books on African Studies, 2001

Vorlage:Navigationsleiste Präsidenten Ghanas

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jerry Rawlings aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.