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Jesreelebene

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Blick von Nazerat Illit auf die Jesreelebene

Die Jesreelebene (hebräisch עמק יזרעאל Emek Jizre'el, also Jesreeltal) ist eine Ebene in Nordisrael zwischen den Bergen Galiläas und Samarias. Oft wird die Ebene einfach nur haEmek („Das Tal“) genannt, in der Bibel kommt auch die Bezeichnung Tal Esdrelon vor.

Geographische Angaben

Mit „Jesreelebene“ ist gelegentlich die ganze Kette von Tälern gemeint, die sich von der Bucht von Haifa in südöstlicher Richtung bis zum Jordan bei Bet Sche'an erstrecken[1]. Die Täler ermöglichen den einzigen Zugang vom Mittelmeer zum Jordan, bei dem kein Gebirge überquert werden muss.

Bei einer korrekten Begriffsverwendung bezieht sich die Bezeichnung „Jesreelebene“ jedoch nur auf den zentralen Abschnitt dieser Kette. Dieses kleinere Gebiet entspricht dem Dreieck zwischen den Städten Jokne'am, Nazaret und Dschenin.

Entsprechend bildet im Westen das Karmelgebirge eine natürliche Grenze der Ebene; nur nördlich von Jokne'am besteht im Zevuluntal eine natürliche Verbindung zum Meer bei Haifa. Im Norden wird die Senke von den abrupt abfallenden Bergen Galiläas begrenzt. Im Osten schließen sich entlang der Berge von Gilboa das Harodtal und das Tal von Bet Sche'an an die Ebene an und bilden so eine Verbindung zum tiefer gelegenen Jordangraben. Die Berge von Samaria begrenzen das Becken im Süden. In den südöstlichen Ausläufern des Karmel besteht mit der Straße nach Chadera über einen Pass eine Verbindung zur Scharonebene.

Die Jesreelebene ist mit 365 Quadratkilometern das größte ebene Becken Israels. Entwässert wird das Tal durch den Fluss Kischon, der bei Haifa ins Meer mündet. Die sich im Osten anschließenden Täler liegen bereits unter dem Meeresspiegel und entwässern zum Jordan.

Der Hauptort der Jesreelebene ist die Stadt Afula. Es bestehen viele Kibbuzim und Moschawim; auch Nahalal, der älteste Moschaw, liegt in der Jesreelebene.

Geschichte

Wegen ihrer zentralen Lage und ihrer Straßen war die Jesreelebene schon immer ein strategisch wichtiges und umkämpftes Gebiet. Auch die Bibel berichtet über Kämpfe in der Jesreelebene, z. B. in Richter 5,19 und 7.

Seit der Zeit der Römer war das Becken weitgehend versumpft und es bestanden nur noch wenige Verkehrsrouten. Die Festung von Megiddo lag an der wichtigsten Kreuzung und hatte daher über Jahrhunderte hinweg eine große militärische Bedeutung (z. B. in der Schlacht bei Megiddo 1457 v. Chr.), weswegen der apokalyptische Endzeitkampf zwischen Gut und Böse häufig mit diesem Ort (vgl.Harmagedon) in Verbindung gebracht wird.

Die letzten wichtigen Kämpfe fanden im 20. Jahrhundert statt: In der Ebene konnten 1918 die Engländer die Eroberung Palästinas entscheiden; im Palästinakrieg im Jahr 1948 sicherte sich die israelische Armee nach einem Sieg den Zugang zu den nördlichen Landesteilen.

Jüdische Besiedlung der Jesreelebene

Die Jesreelebene war Ende des 19. Jahrhunderts von arabischen Bauern besiedelt und landwirtschaftlich genutzt. Die Siedlungen lagen in den meisten Fällen an den umgebenden sicheren Berghängen, was den periodischen Einfällen von Nomaden zuzuschreiben war.

Auf die Fruchtbarkeit der Ebene wird schon in den Reiseaufzeichnungen des 19. Jahrhunderts hingewiesen:

  • „Den Weg nach Ramleh verfolgend, kamen wir quer über Merdsch ibn Amr, eine ausgedehnte und höchst kultivierte Ebene …“ (der US-amerikanische Marineoffizier W. F. Lynch)
  • „… und ohne Frage ist hier das größte Gebiet zusammenhängendes Ackerlandes, das sich im Inneren des westlichen Palästinas überhaupt befindet“ (Georg Ebers und Hermann Guthe)
  • „Die Leser werden erstaunt sein zu erfahren, dass sich fast jeder Morgen der Ebene von Esdraelon zu diesem Zeitpunkt im höchsten Stadium der Kultivierung befindet …“ (der britische Reisende Laurence Oliphant)

Ab 1901 begann der Jüdische Nationalfonds vom Besitzer der ganzen Ebene (dem griechischen Bankier Sursuk aus Beirut) Flächen aufzukaufen. Mitte des 20. Jahrhunderts wurden vor allem durch die jüdischen Siedler die Sümpfe trockengelegt und die Berge und Hänge bewaldet.

Heute gehört das Gebiet wegen seiner Fruchtbarkeit zu den am intensivsten landwirtschaftlich genutzten Gegenden Israels.

Einzelnachweise

  1. zum gesamten Abschnitt zur Geographie vgl.: Karmon, Yehuda: Israel. Eine geographische Landeskunde. Darmstadt 1994, 2. Aufl., S. 167ff.

Literatur

Weblinks

 Commons: Jesreelebene – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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