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Johann Tobias Gottlieb Holzapfel

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Johann Tobias Gottlieb Holzapfel (* 24. Februar 1773 in Marburg; † 9. Mai 1812 in Rinteln[1]) war seit dem 16. November 1798 Professor der orientalischen Sprachen und der Beredsamkeit und ab dem Jahr 1805 auch Professor der Theologie an der Universität zu Rinteln.

unterthänig-gehorsamster J[ohann] T[obias] G[ottlieb] Holzapfel

Kindheit und Schulzeit

Holzapfel wurde am 24. Februar 1773 als ältester Sohn des Archidiakons Johann Tobias Gottlieb (* 1. Mai 1737[2]; † 1804) geboren. Jedoch wurde sein Vater bereits im Jahr 1774 zum Oberpfarrer und Inspector der evangelisch-lutherischen Gemeinde Schmalkalden ernannt; dort wuchs er mit seinen beiden Brüdern Georg Christian Wilhelm und Johann Sebastian Gottfried auf.[3] Seine Schullaufbahn begann zunächst im dortigen Lyzeum. Auf Wunsch seines Vaters wurde seine schulische Ausbildung um Privatstunden in Lateinisch, Hebräisch und Französisch bei Theologiestudierenden erweitert, da der Vater mit der Qualität der Lehrkräfte an der Schule nicht zufrieden war. Bereits während seiner Schulzeit entfaltete sich sein Interesse an den alten Sprachen und er gab jüngeren Schülern Zusatzunterricht in Griechisch und Latein.

Studium

Ab dem 12. Mai 1791 begann Holzapfel sein Theologiestudium an der Universität Leipzig.[4] Dort besuchte er Vorlesungen der Theologie, wobei er besonderes Interesse an den exegetischen Vorlesungen der Samuel Friedrich Nathanael Morus zum Neuen Testament zeigte.[5] Außerdem besuchte er Veranstaltungen über Philosophie, Logik, Metaphysik und Naturrecht. Den Tod von Morus im Jahr 1792 oder 1794 nahm Holzapfel zum Anlass, die von diesem aufgeschriebenen exegetischen Predigen über den Römerbrief zu veröffentlichen, woraufhin ihn Professor Christian Daniel Beck in die Philosophische Societät aufnahm.

Wirken in Rinteln

Noch im Jahr 1795 verließ Holzapfel Leipzig und setzte sein Studium an der Universität Rinteln fort. Dort konzentrierte er sich gänzlich auf das Theologiestudium. Im Jahr 1797 konnte er dieses abschließen und wurde pro ministerio examiniert und schloss damit seine theologische Grundausbildung ab. Zeitgleich nahm er eine Stellung beim Ober-Kriegskommissar und Rentmeister Heuser an. Bereits 1798 wurde Holzapfel zum Professor der Beredsamkeit und der Orientalischen Sprachen an der Universität Rinteln ernannt. Eben dort promovierte er im Jahr 1803 und erhielt am 15. Juni desselben Jahres den Titel Doctor Philosophiae. Nach Erhalt eines zweiten Professorentitels im Jahr 1805 promovierte Holzapfel im März 1806 auch in Theologie. Zwei Monate später wurde er zum zweiten Stadtpfarrer von Rinteln ernannt. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tod im Jahr 1813 inne.

Werke

  • Obadiah, neu übersetzt und erläutert. Mit einem Anhang exegetisch-philologischen Bemerkungen über Jesajas Cap. XIII + XIV, Rinteln 1798.
  • Programm Observationes in loca quaedam Psalmorum, Rinteln 1800.
  • acad. in obitum Ludwig Philip Schröteri, Rinteln 1800.
  • Französisches Elementarbuch für die ersten Anfänger, von Holzapfel + G. P. Schppius,.Leipzig 1800.
  • Erklärung der Schriftstelle Phil. I., Rinteln 1801.
  • Memoria J. J. Jaegerii, Professor, Rinteln 1802.
  • Eine historische exegetische Untersuchung enthaltend: Sollte wohl Salomo der Gegenstand des zweiten Psalms, und die Verfertigung dieses Liedes in die Zeit seiner Erhebung zur Königswürde zu setzen sein? Rinteln 1803. Beide Programme zur Feier der Erhebung des Landgrafen von Hessen-Cassel zum Kurfürsten und zur Feier des Geburtsfestes des Kurfürsten sind mit Verbesserungen und Zusätzen wieder abgedruckt worden, Altenburg 1805
  • Memoria C. God. Fürstenau, Philosoph Dr. & Professor Ord., Rinteln 1803.
  • Probe einer neuen Übersetzung und Erklärung der zweiten Rede Ciceros gegen Catilina.

Literatur

  • Willy Hänsel: Catalogus professorum Rinteliensium: die Professoren der Universität Rinteln und des akademischen Gymnasiums zu Stadthagen: 1610-1810. Bösendahl, Rinteln 1971.

Anmerkungen

  1. Entnommen aus dem Catalogus Professorum Rinteliensium S. 31
  2. Entnommen aus Strieder, Grundlage zu einer hessischen Gelehrten und Schriftsteller-Geschichte S. 110
  3. Erwähnung der Brüder in: Georg Christoph Hamberger: Das Gelehrte Teutschland, S. 205.
  4. Holzapfel wird in den Matrikeln der Universität Leipzig für das Jahr 1791 erwähnt. Georg Erler: Die Immatrikulationen, S. 171.
  5. Entnommen aus seiner Biographie in Westfälischen Kalender 1806.
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