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Jonathan Glazer

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Jonathan Glazer (2023)

Jonathan Glazer (* 26. März 1965 in London) ist ein britischer Regisseur. International bekannt wurde er insbesondere für seine vielfach preisgekrönten Spielfilme Under the Skin (2013) und The Zone of Interest (2023).

Leben und Werk

Nach dem Studium in Theaterdesign begann er als Theaterregisseur und produzierte Film- und Fernsehtrailer. Mit der Zeit wurde er mit seinen Musikvideos und Werbespots unter anderem für Wrangler, Guinness, Levi’s sowie Barclays, Volkswagen und Stella Artois einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Das Video zu Jamiroquais Virtual Insanity wurde bei den MTV Video Music Awards 1997 mit drei Awards ausgezeichnet: Bestes Video des Jahres, Beste Spezialeffekte sowie Bestes Breakthrough Video.

Glazers Spielfilmdebüt Sexy Beast aus dem Jahre 2000 mit Ray Winstone und Ben Kingsley, der für seine Rolle im Film mit diversen Preisen auszeichnet wurde, erhielt zahlreiche positive Kritiken. Auch sein zweiter Film, Birth (2004), bei dem er auch einer der Drehbuchautoren war, wurde überwiegend positiv aufgenommen. In der Hauptrolle war Nicole Kidman zu sehen. 2013 folgte mit der Literaturverfilmung Under the Skin sein dritter Spielfilm.

Im Jahr 2023 erhielt er für seinen vierten Spielfilm The Zone of Interest seine erste Einladung in den Wettbewerb um die Goldene Palme des Filmfestivals von Cannes. Dem Werk wurde in Cannes der Große Preis der Jury und der FIPRESCI-Preis zuerkannt.[1][2] Ein Jahr später folgten fünf Oscar-Nominierungen, darunter als bester Film sowie für Glazer selbst als Regisseur und Drehbuchautor. The Zone of Interest wurden die Preise in den Kategorien Bester internationaler Film (Einreichungsland: Vereinigtes Königreich) und Bester Ton zuteil.

In seiner Dankesrede bezog sich Glazer unter anderem auf den israelischen Angriff auf Gaza:

Alle unsere [filmischen] Entscheidungen haben wir getroffen, um uns in der Gegenwart zum Nachdenken anzuregen, und nicht um zu sagen: »Seht, was sie damals getan haben«, sondern: »Seht, was wir heute tun.« Unser Film zeigt, wohin die Entmenschlichung in ihrer schlimmsten Form führt; sie hat unsere gesamte Vergangenheit und Gegenwart geprägt. Gerade jetzt stehen wir hier als Menschen, die es ablehnen, dass ihr Jüdischsein und der Holocaust von einer Besatzungsmacht gekapert wird, die so viele unschuldige Menschen in einen Konflikt gezogen hat. Ob die Opfer des 7. Oktober in Israel oder des andauernden Angriffs auf Gaza, alle Opfer dieser Entmenschlichung, wie können wir Widerstand leisten?[3]

Musikvideos (Auswahl)

Spielfilme

DVD

  • 2005: The Work of Director – Jonathan Glazer (Palm Pictures, Directors Label)

Auszeichnungen

Weblinks

 Commons: Jonathan Glazer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tweet von @Festival_Cannes. In: twitter.com, 27. Mai 2023 (abgerufen am 27. Mai 2023).
  2. Meldung von @FIPRESCI bei twitter.com, 27. Mai 2023 (abgerufen am 27. Mai 2023).
  3. “All our choices were made to reflect and confront us in the present — not to say, ‘Look what they did then,’ rather, ‘Look what we do now.’ Our film shows where dehumanization leads, at its worst. It shaped all of our past and present. Right now we stand here as men who refute their Jewishness and the Holocaust being hijacked by an occupation, which has led to conflict for so many innocent people. Whether the victims of October the 7th in Israel or the ongoing attack on Gaza, all the victims of this dehumanization, how do we resist?”
    Andrew Lapin: In Oscars Speech, “Zone of Interest” Director Jonathan Glazer Denounces “Occupation” and “Dehumanization” in Israel and Gaza. In: Haaretz, 11. März 2024; Aja Romano: No, the director of Zone of Interest did not disavow his Jewish identity at the Oscars Vox, 11. März 2024; Rachel Fink: Jonathan Glazer's Oscars Speech About Gaza Sparked Controversy. This Is What He Really Said. In: Haaretz, 11. März 2024; Abid Rahman: Jonathan Glazer’s Oscar Speech Becomes Latest Battleground in Israel-Gaza Conflict The Hollywood Reporter, 11. März 2024; Gaza-Krieg auch bei den Oscars Thema Der Standard, 11. März 2024; Jonathan Glazer Was Right: Jewishness and the Holocaust Have Been Hijacked by the Occupation. In: Haaretz, 13. März 2024.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jonathan Glazer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.