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Jorge Amado

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Jorge Amado im Jahr 1997

Jorge Amado (* 10. August 1912, Provinz Itabuna, Bahia, Brasilien; † 6. August 2001 in Salvador da Bahia) gilt als einer der bedeutendsten lateinamerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.

Leben

Jorge Amado wurde 1912 als Sohn eines Kakaoplantagenbesitzers im brasilianischen Bundesstaat Bahia geboren und wuchs in der Hafenstadt Ilhéus auf. Bezüglich des Geburtsortes von Jorge Amado herrscht Uneinigkeit. Manche Biografen behaupten, sein Geburtsort sei die Fazenda Auricídia gewesen, welche zum damaligen Zeitpunkt zu Ilhéus gehörte. Diese Fazenda habe jedoch später zu Itajuípe gehört. Was jedoch sicher zu sein scheint, ist, dass die Geburt in Ferradas registriert wurde, einem Dorf in der Nähe von Itabuna.

Amado besuchte eine Jesuitenschule und arbeitete mit dreizehn Jahren als Hilfsarbeiter auf Plantagen. Bereits im Alter von zwölf Jahren veröffentlichte er eine Kurzgeschichte und mit fünfzehn Jahren schrieb er schon für eine Zeitung. Als Journalist und Schriftsteller setzte er sich für die Armen und Unterdrückten ein. Amado wurde wegen seiner politischen Überzeugungen inhaftiert und lebte von 1937 bis 1942 in Argentinien und Uruguay im Exil. 1945 wurde er Abgeordneter der Nationalversammlung für die kommunistische Partei (PCB) und arbeitete an der neuen brasilianischen Verfassung mit. Nach 1948 ging er erneut nach Europa ins Exil und hielt sich von 1948 bis 1950 in Paris und von 1951 bis 1952 in Prag auf. In Paris nannte man ihn „den brasilianischen Victor Hugo“, weil er bescheiden inkognito seine Baguettes kaufte, ohne sich zu erkennen zu geben.[1] Nach langen Reisen kehrte er nach Brasilien zurück.

Das bekannteste Werk Amados ist der Roman Gabriela wie Zimt und Nelken. Sein wichtigster Übersetzer war Curt Meyer-Clason.[1] Fast alle Werke Amados spielen im Nordosten Brasiliens, überwiegend in und um Bahia. Seine Werke schildern das Leben und Überleben einfacher Leute, häufig im Milieu der Halbwelt angesiedelt. Trotz der materiellen Probleme seiner Protagonisten strotzen die meisten seiner Bücher vor Vitalität und Lebenslust. Schauplätze und Themen, die den Handlungen einen Rahmen geben, sind häufig Bordelle, der Karneval und der afro-brasilianische Kult.

Viele Werke Amados wurden verfilmt. Die Verfilmung von Dona Flor und ihre zwei Ehemänner war einer der erfolgreichsten brasilianischen Filme überhaupt und Grundlage für ein Musical und eine Fernsehserie. Amado war wiederholt Kandidat für den Literaturnobelpreis. Zu seinen Auszeichnungen gehört die Wahl 1961 zum Mitglied der Academia Brasileira de Letras (ABL), Stuhl Nr. 23. 1969 wurde er mit dem Prêmio Juca Pato ausgezeichnet, 1994 erhielt er den hochdotierten Prémio Camões.

Jorge Amado starb kurz vor Erreichen seines 89. Geburtstages am 6. August 2001 in Salvador an Herzinfarkt.[1] Auf seinen Wunsch hin wurde er eingeäschert und die Asche wurde am Fuße eines Mangobaumes im Garten seines Hauses in der Rua Alagoinhas verstreut.[2] 1986 wurde die Fundação Casa de Jorge Amado gegründet und am 7. März 1987 eingeweiht. Sie befindet sich heute in Pelourinho (Casa)-12.971658486751-38.508471116008, der Oberstadt von Salvador da Bahia.

Werke

Filmografie

Literarische Vorlage
  • 1971: The Sandpit Generals - (dt. TV-Titel: Der Herausforderer, DVD: The Defiant - Der Herausforderer) - nach dem Roman „Capitães da areia“
  • 1975: Die Hirten der Nacht (Otalia de Bahia) – nach dem Roman „Os Pastores da Noite“
  • 1976: Dona Flor und ihre zwei Ehemänner (Dona Flor e seus dois maridos)
  • 1977: Basar der Wunder (Tenda dos milagres)
  • 1983: Gabriela
  • 1989: Capitães da areia (bras. TV-Serie)
  • 1996: Tieta do Brasil
  • 2010: Zweimal sterben ist einmal zuviel (Quincas Berro d'Àgua) - nach der Erzählung „A morte e a morte de Quincas Berro d'Água“
Drehbuch
  • 1954/56: Die Windrose - Dokumentarfilm
  • 1986: Jubiabá - nach seinem Roman

Weblinks

 Commons: Jorge Amado – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Der Tagesspiegel vom 7. August 2001, Jörg Plath: Nachruf Jorge Amado: Mit Zimt und Nelken
  2. Jorge Amado – Biography. Fundação Casa de Jorge Amado, abgerufen am 13. August 2014 (englisch).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jorge Amado aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.