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Salomo

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(Weitergeleitet von König Salomon)
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Dieser Artikel behandelt den israelitischen König Salomo; zu diesem Vornamen siehe Salomo (Vorname).
Salomon trifft die Königin von Saba; Relief von Lorenzo Ghi­ber­ti an der bron­ze­nen Pa­ra­dies­pfor­te des Bap­tis­te­ri­ums in Flo­renz, 1425ff.

Der König Salomo bzw. Salomon (hebräisch שְׁלֹמֹה Šəlomoh) war – nach der Darstellung der Bibel – im 10. Jahrhundert v. Chr. Herrscher des vereinigten Königreichs Israel. Entsprechend dem biblischen Bericht war er der Erbauer des ersten jüdischen Tempels in Jerusalem und der dritte König in Israel nach Saul und seinem Vater David.

Name

Der Name „Salomo“ kommt aus dem Hebräischen. Er leitet sich von der Wurzel שלם šlm ab, von der auch das Wort שָׁלוֹם šālôm, deutsch ‚Frieden‘, siehe Schalom (Hebräisch), abgeleitet ist. Demnach hieße „Salomo“ „sein Friede“. Der Name kann in (2. Samuel 12,24 ELB) als Trost wegen des zuvor verstorbenen Bruders Salomos verstanden werden. Er ist derjenige, der Frieden in die Familie bringt.[1][2]

Die Wurzel שלם kann allerdings auch als „Ersatz leisten“ übersetzt werden. Hier ist erneut der Bezug zum zuvor verstorbenen Geschwisterkind vorhanden. Die Übersetzung hieße dann „sein Ersatz“.[3]

Zusätzlich zum Namen „Salomo“ erhält das Neugeborene in (2. Samuel 12,25 ELB) durch den Propheten Nathan den Namen Jedidja, der „Geliebter JHWHs“ bedeutet.[4]

Biblische Darstellung

Außen- und Innenpolitik

Das vereinigte Kö­nig­reich Is­ra­el lös­te sich nach dem Tod Sa­lo­mos ca. 926 v. Chr. in das von Je­ro­be­am I. re­gie­rte Nord­reich Is­ra­el (mit der Haupt­stadt Sa­ma­ria; blau ge­färb­tes Are­al) und das von Re­ha­be­am re­gier­te Ju­da im Sü­den (mit der Haupt­stadt Je­ru­sa­lem; ocker ge­färb­tes Are­al) auf.

Die einzigen Quellen sind das 1. Buch der Könige, Kap. 1–11, sowie das 2. Buch der Chronik, Kap. 1–9. Danach war Salomo der Sohn Davids und Bathsebas, welche eine hervorgehobene Rolle unter den Frauen des alternden Königs spielte, vor allem auch hinsichtlich der Frage der Nachfolge. Salomos Regierungszeit wird traditionell mit 40 Jahren angegeben und auf die Zeit von etwa 970 v. Chr. bis ca. 931 v. Chr. berechnet. Allerdings existieren keine historischen Belege außerhalb des Alten Testaments. Bei den „40 Jahren“ handelt es sich zudem um eine zuvor schon öfter verwendete runde Zahl, die in biblischen Erzählungen zumeist für die Dauer „einer Generation“ verwendet wurde. Eine zuverlässige Datierung seiner Regentschaft ist daher nicht möglich.

Salomo soll das von seinem Vater geschaffene Großreich im Wesentlichen erhalten sowie modernisiert und eine moderne Verwaltung mit Beamtenstab geschaffen haben. Das Reich soll außerdem in zwölf Bezirke oder Gaue (1 KönEU) aufgeteilt worden sein. Schließlich sei das Heer ebenfalls modernisiert und mit Kampfwagen ausgestattet worden, wodurch das stehende Heer größere Bedeutung gegenüber dem Heerbann des Volkes gewann. An den alttestamentlichen Darstellungen sind insgesamt Zweifel angebracht. So verweisen viele Erzählungen in das 8. und 7. Jahrhundert v. Chr., die überhöht und anachronistisch-legendenhaft in die Regentschaftzeit Salomos übertragen wurden.

Salomo, der gemäß alttestamentlicher Quellen auf eine Vergrößerung des Reiches verzichtete, soll die friedlichen Beziehungen erweitert haben. Der Handel, den er mit den Völkern des Nordens sowie des Südens im Verbund mit dem phönizischen König Hiram von Tyros betrieben haben soll, widerspricht archäologischen Befunden. Der phönizische Handel und der damit verbundene Schiffsbau in Eilat am Nordostzipfel des Roten Meeres, dem heutigen Golf von Akaba, kann ebenfalls nicht vor dem 8. Jahrhundert v. Chr. erfolgt sein. Die überlieferten dreijährigen Seefahrten in das Goldland Ophir, die „Salomo von dort 420 Zentner Gold brachten“ (1 Kön 9,26–28 GNB), datieren ebenso wie die Tarsis-Schiffe in den gleichen Zeitraum. Die an anderer Stelle erklärte Schiffsfracht aus Ophir mit „Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Pfauen“ verweisen auf altägyptische Handelslisten.

Die Forschung vermutet daher, dass die Schiffe entweder an der arabischen Küste oder an der afrikanischen Ostküste hinuntersegelten. Der Ort Ophir wird deshalb südlich des Sambesi im heutigen Simbabwe vermutet. Die damit zusammenhängende Geschichte der Königin von Saba (1 Kön 10,1–13 EU) gilt als redaktionelle Ergänzung, die wohl aus der assyrischen Epoche Sanheribs und Asarhaddons stammt. Die mit einem ägyptischen Pharao geknüpften Verbindungen sind in ägyptischen Quellen nicht belegt.[Anm. 1] Handelsbeziehungen mit dem goldreichen Tarsis (Tartessos) in Spanien könnten tatsächlich bereits während Salomos Regentschaft stattgefunden haben, wie neue Ausgrabungsergebnisse in Huelva zeigen: In der dort entdeckten spätbronzezeitlichen, bis zu 35 ha großen Siedlung wurden phönizische Importe entdeckt, die bis ins frühe 10. Jahrhundert v. Chr. zurückreichen.[5]

Kulturelle Leistungen

Salomo baute nach alttestamentlichen Angaben mehrere Städte im Land aus, vor allem aber ließ er Jerusalem erweitern und erbaute den ersten Tempel für JHWH (siehe Salomonischer Tempel) sowie seinen eigenen Palast (1 Kön 6–7 EU).

Er öffnete das Reich gegenüber anderen Kulturen und Religionen, was ihm bei anderen Völkern ein großes Ansehen verschaffte und zeitweise in der Forschung als „salomonische Aufklärung“ bezeichnet wurde. Sprichwörtlich wurde die Übernahme altorientalischer Weisheit unter der Regentschaft Salomos.

Traditionell gilt er als Autor der biblischen Schriften Buch der Sprichwörter, Kohelet, Hoheslied und Buch der Weisheit. In der modernen Forschung nimmt man dagegen an, dass er allenfalls der Sammler oder Auftraggeber eines Teils der „Sprüche Salomos“ war.

Das Urteil des Königs Salomo

Darstellung am Do­gen­pa­last in Ve­ne­dig

Diese Geschichte ist besonders bekannt und als salomonisches Urteil auch im allgemeinen Sprachgebrauch verankert. Das Urteil wird hier zitiert nach der Einheitsübersetzung der Bibel (1 Kön 3,16–28 EU); zur Verbesserung der Lesbarkeit sind Anführungszeichen und Absätze hinzugefügt.

Damals kamen zwei Dirnen und traten vor den König.
Die eine sagte: „Bitte, Herr, ich und diese Frau wohnen im gleichen Haus, und ich habe dort in ihrem Beisein geboren. Am dritten Tag nach meiner Niederkunft gebar auch diese Frau. Wir waren beisammen; kein Fremder war bei uns im Haus, nur wir beide waren dort. Nun starb der Sohn dieser Frau während der Nacht; denn sie hatte ihn im Schlaf erdrückt. Sie stand mitten in der Nacht auf, nahm mir mein Kind weg, während deine Magd schlief, und legte es an ihre Seite. Ihr totes Kind aber legte sie an meine Seite. Als ich am Morgen aufstand, um mein Kind zu stillen, war es tot. Als ich es aber am Morgen genau ansah, war es nicht mein Kind, das ich geboren hatte.“
Da rief die andere Frau: „Nein, mein Kind lebt, und dein Kind ist tot.“
Doch die erste entgegnete: „Nein, dein Kind ist tot, und mein Kind lebt.“
Man brachte es vor den König. So stritten sie vor dem König.
Da begann der König: „Diese sagt: ‚Mein Kind lebt, und dein Kind ist tot!‘' und jene sagt: ‚Nein, dein Kind ist tot, und mein Kind lebt.‘“ Und der König fuhr fort: „Holt mir ein Schwert!“ Nun entschied er: „Schneidet das lebende Kind entzwei, und gebt eine Hälfte der einen und eine Hälfte der anderen!“
Doch nun bat die Mutter des lebenden Kindes den König – es regte sich nämlich in ihr die mütterliche Liebe zu ihrem Kind: „Bitte, Herr, gebt ihr das lebende Kind, und tötet es nicht!“
Doch die andere rief: „Es soll weder mir noch dir gehören. Zerteilt es!“
Da befahl der König: „Gebt jener das lebende Kind, und tötet es nicht; denn sie ist seine Mutter.“
Ganz Israel hörte von dem Urteil, das der König gefällt hatte, und sie schauten mit Ehrfurcht zu ihm auf; denn sie erkannten, dass die Weisheit Gottes in ihm war, wenn er Recht sprach.

Nach Hugo Greßmann handelt es sich bei dem biblischen Stoff vom salomonischen Urteil um eine Wanderlegende, die erstmals in Indien in den Jātakas auftauchte, sich nach Tibet und China ausbreitete, vielfach abgewandelt wurde und auf noch wenig erforschtem Weg auch in den vorderen Orient gelangte.[6]

Mythos und Kritik

Die Zeit der Herrschaft Salomos gilt in der Bibel als eine Zeit des Friedens und des Wohlstandes, charakterisiert durch die Wiedergabe eines Traumgesichts aus dem Anfang seiner Herrschaft: Als Gott ihm die Gewährung eines Wunsches zusagte, da wünschte er sich Weisheit, um sein Volk gerecht regieren zu können, da er sich dieser Aufgabe noch nicht gewachsen fühlte. Gott gefiel, dass er sich nicht langes Leben, Reichtum oder Siege über seine Gegner gewünscht hatte, und so gewährte er ihm all dieses zur Weisheit noch dazu (1 Kön 3,5–15 EU). Charakteristisch für diese Geisteshaltung ist die Geschichte des salomonischen Urteils. Noch im Neuen Testament gilt seine Herrschaft als Beispiel für ein prachtvolles Leben (Mt 6,28–29 EU), (Lk 12,27 EU).

Jedoch wird die Regierungszeit Salomos nicht uneingeschränkt positiv bewertet. Einerseits klingt Stolz auf gesicherten Frieden, den Tempel, auf Wohlstand und weltweites Ansehen an. Andererseits wird Salomo offen und implizit kritisiert. Getadelt werden die extreme Vielweiberei – Salomo hielt einen Harem von 700 Frauen und 300 Nebenfrauen nichtjüdischer Herkunft, wodurch er zum Polytheismus verleitet wurde – und seine Maßlosigkeit, sie gelten als Verstoß gegen Gottes Gebot (1 Kön 11 EU).

Salomo im Islam

Die Königin von Sche­ba im Schāh­nā­me des Fer­do­si

Auch im Koran, der Heiligen Schrift des Islam als einer weiteren abrahamitischen Religion, wird Salomo – unter der arabischen Namensform Sulaimān – als Prophet und ebenfalls als Sohn Davids – unter der arabischen Namensform Dāwūd – bezeichnet und siebzehnmal genannt (vierzehnmal in einem Vers aus Mekka, dreimal in einem aus Medina). Ihm werden übernatürliche Fähigkeiten zugeschrieben, wie etwa mit Tieren und Dschinn zu sprechen. So zum Beispiel bat er einen Dschinn, den Thron der Königin von Sheba zu sich zu holen, als er sie in sein Königreich eingeladen hatte, und ließ schwere Arbeit, wie den Bau eines Tempels, niedere Dämonen (Satane/Diw) verrichten, die er mit Hilfe eines Ringes, den ihm ein Engel gab, beherrschen konnte. Einer Erzählung nach verlor er diesen Ring, als er den Götzendienst in seinem Königreich duldete, konnte ihn aber später wieder erlangen.[7] Zudem gilt er als besonders weiser König. Nach einer Überlieferung von Buchari fällte er auch das berühmte salomonische Urteil.

Die historische Person

Ob Salomo als historische Person gelten kann, ist wie bei seinem Vater David umstritten. Wäre ihr Reich wirklich so groß gewesen, sollten sich im Kulturraum von Ägypten bis Mesopotamien deutlich mehr Spuren finden lassen als die 1993 entdeckte Tel-Dan-Inschrift, die ein „Haus Davids“ erwähnt. Auf der anderen Seite lässt bereits der Text der Bibel erkennen, dass der Staat Salomos auf die Hilfe des Königs Hiram von Tyros angewiesen war, ohne den weder der Tempel noch die Seefahrt möglich gewesen wären.

Es gibt Indizien sowohl für die historische Existenz von Salomo selbst als auch von Hiram und der Königin von Saba. So lebte um 740 v. Chr. ein König Sa-la-ma/-nu in Moab[8], ein König Ahiram in Tyrus[9] und eine arabische Königin mit Silbenschreibung Za-bi-be (als Buchstabenschreibung ZBB = Zabba/Sabba). Auch soll diese arabische Königin „Geschenke“ in Form von Tributzahlungen an einen assyrischen König überbracht haben. Inschriften des assyrischen Königs Tiglat-Pilnessar beschreiben dies ausführlich.

Apokryphe Schriften

Neben den genannten biblischen Schriften werden Salomo auch eine Reihe weiterer, apokrypher Werke zugeschrieben: Die griechische und die syrische Überlieferung kennen die Psalmen Salomos, eine Sammlung apokrypher Psalmen jüdischer Herkunft aus dem 1. Jahrhundert v. Chr., und die Oden Salomos, eine um 200 n. Chr. verfasste christliche Lieder- und Gebetssammlung.

Die gnostische Apokalypse des Adam, vermutlich in das 1. oder 2. Jahrhundert zu datieren, erwähnt eine Legende, der zufolge Salomo eine Armee von Dämonen aussendet auf der Suche nach einer Jungfrau, die vor ihm geflohen war. Die Traditionen über Salomo als Beherrscher von Dämonen sind ausgebaut im Testament Salomos, ebenfalls einer gnostischen Schrift, und finden sich zahlreich in der weiteren Volksüberlieferung in Judentum und Islam.

Nachwirken

Im Talmud, im Koran und anderen späteren Überlieferungen finden sich viele Berichte über Salomo. Im Koran heißt es, dass der König Salomo die Herrschaft über die Dschinn hatte, die für ihn Schätze aus dem Meer beschafften und sogar den Tempel von Quds (d. h. Jerusalem) bauten. Er hatte einen Talisman, auf dem der wahre Name Gottes stand und mit dem er alles beherrschen konnte. Auch soll ihm von Allah die Macht über die Tiere übertragen worden sein, und er soll die Sprache der Vögel gesprochen haben.

Im orientalischen Volksglauben, namentlich in Tausendundeine Nacht, wird Salomo (Sulaiman, Soliman, Süleyman) dargestellt als erster namhafter König, der Allah dient, als Inbegriff der Weisheit, der Menschen, Tieren und Geistern befiehlt und der die Dschinn in Flaschen einsperrt und kurzfristig sogar Iblis, den Teufel selbst, als Aufseher über die Dschinn einsetzt. Er wird dort auch als „Herr der Ifrit“ (Totengeister) bezeichnet. Süleyman war daher ein sehr beliebter Vorname, den auch mehrere Kalifen und Sultane trugen.

Für die Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche – und dadurch auch für die Rastafari-Religion Jamaikas – spielt Salomo eine besondere Rolle, da ihnen die alten äthiopischen Kaiser als Nachfahren von Salomo und der Königin von Saba gelten.

Im Mittelalter galt Salomo neben David als Ideal eines christlichen Herrschers. Ersterer stand für den gerechten, Letzterer für den gottgefällig-kriegerischen König. Beispielsweise stellte Karl IV. seine Herrschaft unter das Leitbild der Beiden. Vom Anfang (Rede seiner Gesandten im November 1346 im Papstpalast Avignon) bis zum Ende (Titulierung als zweiter Salomo im Landbuch Kaiser Karls IV., niedergeschrieben 1376) prägte dies seine Amtszeit als römisch-deutscher König.[10]

Durch den Tempelbau hat Salomo auch für die Freimaurerei eine besondere symbolische Bedeutung.

Darstellungen in der Bildenden Kunst

Salomon auf dem Lö­wen­thron (un­ten). Buch­ma­le­rei im Heils­spie­gel, um 1360

In der christlichen Ikonographie wird Salomo mit seinen königlichen Attributen dargestellt: Krone, Zepter, Schwert. Als Einzelfigur steht er oft in der Reihe alttestamentlicher Könige und Propheten, vor allem neben David, aber auch bei den Vorfahren Christi in der Wurzel Jesse. Als Tugendpersonifikation steht Salomo für Weisheit und Gerechtigkeit; in anderen Zusammenhängen ist sein Auftreten typologisch bedingt. So muss der Bildsinn der Figur oder Szene immer kontextabhängig interpretiert werden.

Thron Salomonis

Sein kostbarer, sechsstufiger und von 12 Löwen flankierter Thron wird seltener mit dem sitzenden König selbst dargestellt, häufiger symbolisieren auf Darstellungen der Madonna auf dem Löwenthron diese Elemente die heilsgeschichtliche Erfüllung der alttestamentlichen Weissagungen.

Das Urteil Salomonis

ist wohl die populärste und häufigste Darstellung unter den zahlreichen szenischen Motiven aus dem Leben Salomos: Gern ist sie als vorbildhaftes Gerechtigkeitsbild an Orten der Rechtsprechung zu finden:

  • Skulpturen am Dogenplast Venedig
  • Bremen, Obere Rathaushalle, Wandgemälde von Bartholomäus Bruyn, 1532: (Bild)
  • Straßburger Münster, Südportal, (im 19. Jhdt. erneuert): (Bild)

Besuch der Königin von Saba

Die Königin von Sa­ba fin­det den künf­ti­gen Kreuz­bal­ken (lin­ke Bild­hälf­te), Die Kö­ni­gin von Sa­ba vor Sa­lo­mo (rechts). Fres­ko von Piero della Francesca in San Fran­ces­co zu Arez­zo, um 1460

In die christliche Ikonographie ist die Darstellung der dem Salomo huldigenden Königin aufgenommen worden, weil sie typologisch in Beziehung gesetzt wurde zu den das Jesuskind anbetenden Heiligen Drei Königen (Klosterneuburger Altar).[Anm. 2] Mittelalterliche Legenden weisen ihr ferner einen Platz in der Vorgeschichte der Kreuzauffindung zu: Auf dem Weg zu Salomo erkennt sie einen über einen Bach gelegten Balken als zukünftiges Kreuzesholz.

Literatur, Musik, Film

Im westlichen Kulturkreis beschäftigte vor allem der Stoff des salomonischen Urteils auch Dichter und Komponisten (Oratorien beispielsweise von Giacomo Carissimi, Marc-Antoine Charpentier und Georg Friedrich Händel, das Melodram von Louis-Charles Caigniez und die Oper von Alexander Zemlinsky). Im deutschen Sprachbereich stammen die beiden bekanntesten Bearbeitungen der Fabel von der Ermittlung der rechten Mutter von Bertolt Brecht. In der Erzählung Der Augsburger Kreidekreis und im Theaterstück Der kaukasische Kreidekreis griff Brecht allerdings auf nicht-biblische Überlieferung zurück.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

 Commons: Solomon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. In der älteren Literatur noch mit Siamun verbunden. Neuere Untersuchungen konnten jedoch belegen, dass erst Scheschonq I. den Palästinfeldzug durchführte. Der größte Teil der erwähnten altägyptischen Verbindungen entstand erst in einer redaktionellen Nachbearbeitung.
  2. Bilder: Königin von Saba vor Salomon und Heilige Drei Könige

Einzelnachweise

  1. Art. Salomo, In: WiBiLex, Stand: 13. Februar 2020. https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/25919/
  2. Art. שְׁלֹמֹה, In: Gesenius, 18. Aufl. 2013, S. 1370
  3. Art. Salomo, In: WiBiLex, Stand: 13. Februar 2020. https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/25919/
  4. Art. Jedidja, In: WiBiLex, Stand: 20. September 2018. https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/22247/
  5. Alfredo Mederos Martin: La cronología de Huelva fenicia. In: A. M. Arruda (Hrsg.): Fenícios e púnicos, por terra e mar. Actas do VI Congresso Internacional de Estudos Fenícios e Púnicos (Facultade de Letras da Universidade de Lisboa, 25 de Setembro a 1 de Outubro de 2005). Lissabon 2013, S. 482–495. PDF-Version bei academia.edu
  6. Vgl. Hugo Gressmann: Das salomonische Urteil. In: Deutsche Rundschau 130 (1907), S. 212–228.
  7. Abū Isḥāq Aḥmad b. Muḥammad b. Ibrāhīm aṯ-Ṯaʿlabī: Qiṣaṣ al-anbiyāʾ oder ʿArāʾis al-maǧālis. Islamische Erzählungen von Propheten und Gottesmännern. Übersetzt und kommentiert von Heribert Busse. Otto Harrassowitz Verlag, 2006, ISBN 3-447-05266-X, Band 9, S. 318.
  8. Kurt Galling: Textbuch zur Geschichte Israels. Verlag J.C.B. Mohr, Tübingen 1950, S. 59.
  9. Kurt Galling: Textbuch zur Geschichte Israels. Verlag J.C.B. Mohr, Tübingen 1950, S. 25.
  10. Heinz-Dieter Heimann: „Meisterstück“ eines „Brandstifters“? Karls IV. Erwerb der Mark Brandenburg – gestern und heute. In: Peter Knüvener, Jan Richter, Kurt Winkler für Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (Hrsg.): Karl IV. – Ein Kaiser in Brandenburg. Buch zur gleichnamigen Ausstellung des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte 16. September 2016 – 22. Januar 2017. 1. Auflage, Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin 2016, ISBN 978-3-945256-62-6, „Imago imperatoris“, S. 20.
VorgängerAmtNachfolger
DavidKönig des vereinigten Israels
970? bis 931 v. Chr.
Rehabeam (Südreich Juda)
Jerobeam I. (Nordreich Israel)
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