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Kaysersberg
Kaysersberg | ||
---|---|---|
Gemeinde | Kaysersberg Vignoble | |
Region | Grand Est | |
Département | Haut-Rhin | |
Arrondissement | Colmar-Ribeauvillé | |
Koordinaten | 48° 8′ N, 7° 16′ O48.1391666666677.2608333333333Koordinaten: 48° 8′ N, 7° 16′ O | |
Postleitzahl | 68240 | |
Ehemaliger INSEE-Code | 68162 | |
Eingemeindung | 1. Januar 2016 | |
Status | Commune déléguée | |
Website | www.ville-kaysersberg.fr | |
Blick auf Kaysersberg |
Kaysersberg (im alemannischen Ortsdialekt Kaisersbari[1], welsch Kèysprè) ist eine ehemalige französische Gemeinde mit Ungültiger Metadaten-Schlüssel 68.162cd Einwohnern (Stand: Vorlage:FormatDate: Ungültiger Wert ("0-0-0") für das Datum! ) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est. Die frühere Reichsstadt gehörte zuletzt zum Arrondissement Colmar-Ribeauvillé und zum Kanton Sainte-Marie-aux-Mines. Kaysersberg ist der Geburtsort des Nobelpreisträgers Albert Schweitzer.
Mit Wirkung vom 1. Januar 2016 wurden die früheren Gemeinden Kaysersberg, Kientzheim und Sigolsheim zu einer Commune nouvelle mit dem Namen Kaysersberg Vignoble zusammengelegt.
Geografie
Kaysersberg liegt im Tal des Flusses Weiss, nordwestlich von Colmar an der Elsässer Weinstraße. Das Gebiet gehört zum Regionalen Naturpark Ballons des Vosges.
Geschichte
Wahrscheinlich befand sich an der Stelle der späteren Stadt bereits in römischer Zeit eine Siedlung. Das Tal der Weiss wurde im Mittelalter als wichtiger Verbindungsweg zwischen der Rheinebene und Lothringen genutzt. Als Castrum Keisersberg wurde die Siedlung 1227 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Zum Schutz dieser wichtigen Wegstrecke ließ der Stauferkaiser Friedrich II. den günstig gelegenen Platz, an dem vermutlich bereits eine Burg gestanden hatte, vom kaiserlichen Schultheiß Wölflin erwerben und (erneut?) befestigen. 1293 erhielt Kaysersberg das Stadtrecht, nahm aufgrund des regen Handels einen raschen Aufschwung und trat 1353 als Freie Reichsstadt dem Zehnstädtebund bei. Bald gewann auch der Weinbau an Bedeutung: Von dem hier ansässigen kaiserlichen Vogt Lazarus von Schwendi (1522–1584) wird erzählt, dass dieser, als Heerführer gegen die anrückenden Türken in Ungarn dienend, von dort die Tokajerrebe mitgebracht haben soll. Im Westfälischen Frieden 1648 fiel die Stadt an Ludwig XIV. und blieb fortan, außer zwischen 1871 und 1918, französisch. Seiner kaiserlichen Privilegien und seiner strategischen Bedeutung beraubt, fiel Kaysersberg nach 1648 sehr rasch in weitgehende Bedeutungslosigkeit. Nach der Französischen Revolution hieß der Ort vorübergehend Mont-Libre. Heute ist die kleine Stadt mit ihrem gut erhaltenen, pittoresken Altstadtkern ein beliebtes Ausflugsziel.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2013 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 2821 | 2979 | 2949 | 2707 | 2755 | 2676 | 2720 | 2701 |
Quelle: Cassini und INSEE |
Sehenswürdigkeiten
Auf vielen Häusern, hohen Masten und Kirchen sieht man Storchennester, sitzende, an- und abfliegende Störche. Dies ist besonders im Frühjahr während der Paarungszeit und Aufzucht der Jungvögel ein Spektakel.
Bauwerke
- Die im Mittelalter entstandene Burg Kaysersberg ist noch als mächtige Burgruine erhalten geblieben, zu der von der Stadt zwei Fußwege führen. In den Bergfried wurde eine neue Treppe aus Beton eingebaut; die Turmspitze ist über diese frei zugänglich.
- In der Kirche Sainte-Croix (Heilig Kreuz) findet sich eine übergroße Christusfigur und ein Schnitzaltar von Hans Bongart aus dem Jahr 1518.[2]
- Das ehemalige Rathaus (Hôtel de ville) ist ein sehenswerter Renaissancebau (1604) mit Innenhof.
- In der Altstadt finden sich weiterhin viele reich verzierte Fachwerkhäuser.
- Teile der alten Stadtbefestigung inklusive 2 Türme.
Museen
- Das örtliche historische Museum (frz.: Musée local historique) ist in einem Steinhaus aus dem Jahre 1521 untergebracht und zeugt von der Geschichte der Region.
- Das Albert-Schweitzer-Museum (frz.: Musée Albert Schweitzer) bietet Ausstellungsstücke aus dem Leben des 1875 in Kaysersberg geborenen Missionsarztes Albert Schweitzer.
Gemeindepartnerschaften
Kaysersberg pflegte eine Partnerschaft mit Lambaréné in Gabun (Afrika), wo der in Kaysersberg geborene Albert Schweitzer in dem von ihm gegründeten Urwaldhospital gewirkt hatte. Seit 2008 bestand auch eine Partnerschaft zur belgischen Gemeinde Perwez in Wallonien.
Persönlichkeiten
- Johann Geiler von Kaysersberg (1445–1510), bedeutender deutscher Prediger des ausgehenden Mittelalters, ist zwar nicht in Kaysersberg geboren, wuchs aber ab seinem 4. Lebensjahr hier bei seinem Großvater auf.
- Matthäus Zell (1477–1548), Theologe und Reformator
- Joseph Philippi (1808–1891), Pfarrer und Reichstagsabgeordneter
- Albert Schweitzer (1875–1965), evangelischer Theologe, Orgelkünstler, Musikforscher, Philosoph, Missionsarzt und Friedensnobelpreisträger (1952)
- Henri Stoll (* 1955), Politiker der Grünen und Bürgermeister von Kaysersberg
Literatur
- Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 675–681.
Einzelnachweise
- ↑ Foto von zwei Ortsschildern mit den beiden Schreibweisen des Stadtnamens. (Memento vom 12. August 2014 im Internet Archive)
- ↑ Inneneinrichtung der Pfarrkirche Unserer Lieben Frau (Link nicht mehr abrufbar), mitte-sued-ka.de, abgerufen am 5. Januar 2015
Weblinks
Bank der geistlichen Fürsten: Hochstift Worms | Hochstift Speyer | Hochstift Straßburg | Fürstbistum Basel | Hochstift Fulda | Fürstentum Heitersheim | Fürstpropstei Weißenburg | Abtei Prüm | Frühere Mitglieder: Erzstift Besançon | Hochstift Sitten | Hochstift Lausanne | Hochstift Genf | Hochstift Metz | Hochstift Toul | Hochstift Verdun
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Rheinische Prälaten: Kloster und Ritterstift Odenheim | Frühere Mitglieder: Kloster Kaufungen
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Gründungsmitglieder Hagenau • Colmar • Weißenburg • Türkheim • Oberehnheim • Kaisersberg • Rosheim • Münster • Schlettstadt • Mülhausen
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