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Kilchberg ZH
ZH ist das Kürzel für den Kanton Zürich in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Kilchberg zu vermeiden. |
Kilchberg | |
---|---|
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Zürich (ZH) |
Bezirk: | Horgen |
BFS-Nr.: | 0135 |
Postleitzahl: | 8802 |
Koordinaten: | (683950 / 242164)47.3249988.549174408Koordinaten: 47° 19′ 30″ N, 8° 32′ 57″ O; CH1903: (683950 / 242164) |
Höhe: | 408 m ü. M. |
Höhenbereich: | 406–518 m ü. M.[1] |
Fläche: | 2,58 km²[2] |
Einwohner: | 7809 (31. Dezember 2013)[3] |
Einwohnerdichte: | 2786 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
33,3 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.kilchberg.ch |
Kilchberg von Zollikon aus gesehen | |
Lage der Gemeinde | |
Vorlage:Imagemap Bezirk Horgen |
Kilchberg ist eine politische Gemeinde im Bezirk Horgen des Kantons Zürich in der Schweiz. Sie liegt am Westufer des Zürichsees.
Wappen
- In Blau eine vierblättrige silberne Blume mit goldenem Butzen
Geographie
Von der Gemeindefläche sind 26,4 % landwirtschaftliche Nutzflächen, 2 % ist Wald, 58 % ist Siedlungsfläche und 13 % dienen dem Verkehr.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
---|---|
Jahr | Einwohner |
1634 | 286 |
1671 | 515 |
1722 | 617 |
1836 | 958 |
1850 | 1141 |
1900 | 1951 |
1950 | 5474 |
1970 | 7546 |
1990 | 7081 |
2000 | 7197 |
2013 | 7809 |
Wirtschaft
In Kilchberg liegt der Hauptsitz des bekannten Schokoladenherstellers Lindt & Sprüngli. Es ist der älteste und einzige grössere Industriebetrieb in der Gemeinde. Die 1845 gegründete Firma hat ihren Betrieb seit 1899 am heutigen Standort an der Seestrasse.
Geschichte
Der Alemanne Bankilo dürfte der eigentliche Begründer Kilchbergs – genauer Bendlikons – gewesen sein. Er liess sich zu Ende des 5. Jahrhunderts an der Mündung des Dorfbaches in den Zürichsee nieder. Wie der Name «Kilchberg» wird auch die Kirche auf dem Berge erstmals 1248 erwähnt. Im Alten Zürichkrieg wurde die hölzerne Kirche von den Eidgenossen abgebrannt und später durch einen massiven Steinbau ersetzt, der seither verschiedentlich renoviert worden ist. Seit 1935 hat Kilchberg zudem eine römisch-katholische Kirche. Der heutige Neubau, der nach Plänen des Architekten André M. Studer errichtet wurde und der Heiligen Elisabeth geweiht ist, stammt aus dem Jahr 1967. Im Jahre 1975 zog das damals von Dominikanerinnen geleitete Sanitas Spital von der Enge in einen grosszügigen Neubau im Grünen in Kilchberg.
Ursprünglich war Kilchberg ein Bauerndorf. Neben den Bauern, deren wichtigster Erwerb bis ins 17. Jahrhundert der Weinbau war, sind auch die Schiffer von Bendlikon zu erwähnen, die den Personen- und Warenverkehr mit der Stadt Zürich besorgten. Im 17. und 18. Jahrhundert kam die Heimarbeit der Baumwollspinner und Mousselineweber zu einer gewissen Blüte.
Im 18. Jahrhundert hatte die Porzellanfabrik und später die Fayencefabrik für Kilchberg eine besondere Bedeutung. In der nur 28-jährigen Geschichte der Schooren-Porzellanmanufaktur entstanden mannigfaltige, kunstvoll bemalte Tafelgeschirre, aber auch eine Fülle von Einzelfiguren und Figurengruppen. Bis 1869 wurden dann nur noch Fayencen und Steingutgeschirre fabriziert.
Politik
Die Kantonsratswahlen 2011 ergaben folgende Wähleranteile in Kilchberg: Die Schweizerische Volkspartei (SVP) 25.44 %, die Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) 10.21 %, die Freisinnig-Demokratische Partei (FDP) 29.52 %, die Grüne Partei der Schweiz (Grüne) 9.82 %, die Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) 5.18 %, die Grünliberale Partei (glp) 12.76 % und die Evangelische Volkspartei (EVP) 1.67 %. Gemeindepräsident ist Jean-Marc Groh.
Die Wahlen in den Gemeinderat, die Rechnungsprüfungskommission, die Schulkommission, die Sozial- und Vormundschaftskommission, die Gesundheits- und Sportkommission und die Baukommission hatten im Jahr 2006 folgende Stimmenanteile ergeben: FDP 36 %, Vereinigung der Parteilosen 30 %, SVP 16 %, CVP 10 %, GP 3 %, keine Partei 2 %, GLP 1,0 %, diverse 0,6 %.
Kirchen
In Kilchberg gibt es zwei Kirchen:
- Die Reformierte Kirche Kilchberg wurde 1248 erstmals urkundlich erwähnt. Sie befindet sich auf dem Scheitel des Zimmerberges und gilt als das Wahrzeichen der Gemeinde.
- Die römisch-katholische Kirche St. Elisabeth wurde von André M. Studer 1965 bis 1967 erbaut und gilt wegen ihres archaischen Erscheinungsbildes als exemplarisches Beispiel für die moderne katholische Kirchenarchitektur in der Schweiz.
Bilder
Reformierte Kirche Kilchberg, Blick von Südosten
Ref. Kirche Kilchberg, davor das Grabmal von Conrad Ferdinand Meyer
Sehenswürdigkeiten
Persönlichkeiten
- Friedel Bohny-Reiter (1912–2001), Krankenschwester, ab 1920 bei Kilchberger Pflegefamilie aufgewachsen.
- Rudolf Gwerb (1483– nach 1541), Pfarrer und Reformator
- Charles Linsmayer (* 1945), Literaturwissenschaftler und Schriftsteller, hier geboren.
- Alfred Marxer (1876–1945), Maler, lebte von 1915 bis zu seinem Tod in Kilchberg.
- Erwin Poeschel (1884–1965), Jurist und Kunsthistoriker, hier verstorben.
- Balser Puorger (1864–1943), Autor und Lehrer, hier verstorben.
- Eduard Schweingruber (1899–1975), Theologe, hatte 1942–1964 hier das reformierte Pfarramt inne.
- Erika Streit (1910–2011), Malerin, war von 1943 bis zu ihrem Tod hier wohnhaft.
- Warren Thew (1927–1984), Pianist, Komponist, Dichter und Zeichner, lebte seit 1956 in Kilchberg.
- Hedi Wyss (* 1940), Schriftstellerin und Journalistin, lebt hier.
Prominentengräber
Auf dem Kilchberger Friedhof befinden sich die Grabstätten bekannter Persönlichkeiten wie
- Conrad Ferdinand Meyer (1825–1898), Dichter
- Friedrich Wilhelm Foerster (1869–1966), Philosoph, Pädagoge und Pazifist
- Ludwig Klages (1872–1956), Philosoph, Psychologe und Graphologe
- Thomas Mann (1875–1955) und seine Familienmitglieder (ausgenommen Klaus Mann)
- Ferdinand Lion (1883–1968), Journalist und Schriftsteller
- Gert Westphal (1920–2002), Regisseur, Schauspieler und Rezitator
Städtepartnerschaft
- Kilchberg (Tübingen) (Baden-Württemberg) seit 1981
Literatur
- Gottlieb Binder: Geschichte der Gemeinde Kilchberg. 3. Auflage, Kilchberg ZH 1968.
- Hermann Fietz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Band II: Die Bezirke Bülach, Dielsdorf, Hinwil, Horgen und Meilen. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 15). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1943. DNB 365803049.
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Kilchberg ZH
- Martin Illi: Kilchberg (ZH) im Historischen Lexikon der Schweiz
- Statistische Daten Gemeinde Kilchberg ZH
- Fayence- und Porzellanfabrik Kilchberg-Schooren in der Forschungsdatenbank der Universität Zürich
Einzelnachweise
- ↑ BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- ↑ Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
- ↑ Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
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