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Klaus Pringsheim junior
Klaus Hubert Pringsheim jun. (geb. 23. Mai 1923 in Berlin; gest. 6. Februar 2001 in Ancaster, Ontario, Kanada) war deutscher Ostasien-Historiker in den USA und Kanada.
Familie
Klaus Pringsheim entstammte einer äußerst wohlhabenden schlesischen Kaufmannsfamilie jüdischer Abstammung und galt offiziell als Sohn des gleichnamigen Dirigenten und Komponisten Klaus Pringsheim senior (1883-1972), Zwillingsbruder von Katia Mann, und seiner Ehefrau Klara Koszler, genannt Lala. Tatsächlich war laut seiner Autobiographie der Opernsänger Hans Winckelmann sein Vater.[1]
Erst aus seiner Autobiografie wurde bekannt, dass sein Vater homosexuell war. Viele Jahre vor seiner Übersiedelung nach Japan lebte dieser zudem schon von seiner Frau Lala getrennt und konnte damit nicht der leibliche Vater von Klaus Pringsheim sein, was dieser erst im Erwachsenenalter erfuhr, während es bei den anderen Familienmitgliedern ein offenes Geheimnis war.
Leben
Als Pringsheim zur Emigration gezwungen war, folgte er 1939 als 15-Jähriger Klaus Pringsheim sen. nach Japan, der dort bereits als Generalmusikdirektor in Tokio arbeitete. Von den Japanern wurde er vermutlich irrtümlich wegen Spionage verhaftet und kam für sechs Monate ins Gefängnis. Anschließend lernte er Japanisch und arbeitete ab 1945 als Dolmetscher.
1946 ging er nach Kalifornien und lebte einige Zeit im Haus seines Onkels Thomas Mann und seiner Tante Katia. Über diese Zeit berichtete er in Heinrich Breloers Doku-Drama Die Manns - Ein Jahrhundertroman. Nach Gelegenheitsjobs als Taxifahrer und Staubsaugervertreter, sowie beim Militär als Japanisch-Lehrer, studierte er japanische und chinesische Geschichte sowie Politik an den Universitäten von Los Angeles, New York und zuletzt Hongkong, wo er auch seine Dissertation schrieb.
In Hongkong heiratete er die Chinesin Hsiu Ping und kehrte mit ihr in die USA zurück.
Dort erhielt er einen Lehrauftrag an der Universität von Kansas, folgte aber bald einem Ruf an die University of California, Berkeley als Dozent für japanische und chinesische Politik. Schließlich wurde er 1966 bis 1988 ordentlicher Professor an der McMaster University in Hamilton in Ontario.
Neben seinen Vorlesungen und Forschungsarbeiten in Japan schrieb Pringsheim mehrere Bücher und Aufsätze. Seit seiner Emeritierung in 1988 war er Präsident des Kanadisch-Japanischen Wirtschaftsförderungsbüros.
Siehe auch
Bibliografie
- Wer zum Teufel sind Sie?, Lebenserinnerungen, geschrieben mit Victor Boesen, aus dem Amerikanischen von Tilman Lang, Verlag Weidle, Bonn 1995, ISBN 3-931135-14-4. - Aufbau Taschenbuch Verlag, 2. Auflage, 2001, ISBN 3746617995.
Weblinks
- Literatur von und über Klaus Pringsheim junior im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Internet-Todesanzeige (Obituary) mit Foto
- Sein Stammbaum
Einzelnachweise
- ↑ Klaus Pringsheim jr., Wer zum Teufel sind Sie?, Berlin ²2002, S. 267 u. ö.
Personendaten | |
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NAME | Pringsheim, Klaus junior |
ALTERNATIVNAMEN | Pringsheim, Klaus Hubert jun. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ostasien-Historiker in den USA und Kanada |
GEBURTSDATUM | 23. Mai 1923 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 6. Februar 2001 |
STERBEORT | Ancaster, Kanada |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Klaus Pringsheim junior aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |