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Kleiner Mäuseschwanz

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Kleiner Mäuseschwanz
Kleiner Mäuseschwanz (Myosurus minimus)

Kleiner Mäuseschwanz (Myosurus minimus)

Systematik
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Ranunculeae
Gattung: Mäuseschwänze (Myosurus)
Art: Kleiner Mäuseschwanz
Wissenschaftlicher Name
Myosurus minimus
L.

Der Kleine Mäuseschwanz (Myosurus minimus), auch als (Kleines) Mäuseschwänzchen oder Zwergmäuseschwanz bezeichnet, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sie ist auf der Nordhalbkugel weitverbreitet.

Beschreibung

Illustration

Vegetative Merkmale

Der Kleine Mäuseschwanz wächst als einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von etwa 5 bis 12 Zentimeter. Alle Pflanzenteile sind gänzlich kahl. Alle Laubblätter stehen in grundständigen Rosetten zusammen. Die grasartigen Blattspreiten sind bis 6 Zentimeter lang und kaum über 2 Millimeter breit, schmal linealisch und mit stumpfer Spitze und glattem Blattrand.

Generative Merkmale

Je Exemplar werden ein oder meist mehrere aufrechte Blütenschäfte gebildet,[1] die länger als die Laubblätter sind und die in einer einzelnen endständigen Blüte enden. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch. Der kahle Blütenboden oder Blütenachse ist zylindrisch geformt und wächst nach der Anthese auf etwa das sechsfache zur bis zu 6 Zentimeter langen Fruchtachse weiter. Die fünf hellgrünen Kelchblätter sind 3 bis 4 Millimeter lang und oval. Am Grund besitzen sie einen etwa 2 Millimeter langen, dem Blütenstiel anliegenden Sporn. Die fünf gelblich-grünen Honigblätter sind etwa so lang wie die Kelchblätter und fadenförmig mit zungenförmig verbreiterter Spitze. Es sind fünf bis zehn gelbe Staubblätter vorhanden. Die über 50 Fruchtblätter sind schraubig angeordnet.

Die einsamigen Früchte sind etwa 1 Millimeter lange und nur 0,06 mg schwere Nüsschen.[1]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.[2]

Ökologie und Phänologie

Der Kleine Mäuseschwanz wächst als Therophyt[3] in Herden. Die Laubblättern werden meist ab März gebildet.[1]

Die Blütezeit liegt vorwiegend im Mai und Juni. Blütenökologisch handelt es sich um homogame „Nektar führende Scheibenblumen“. Bestäuber sind winzige Zweiflügler, Käfer und Schlupfwespen. Auch spontane Selbstbestäubung ist möglich, wenn während der Streckung der Blütenachse die Narben an den Staubbeuteln vorbeistreifen.[1]

Es handelt sich um einen Windstreuer; daneben unterliegen die Früchte der Schwerkraftausbreitung, der Haftausbreitung mit Erde und der Ausbreitung als Regenschwemmlinge. Neuerdings werden die Früchte auch verschiedentlich durch Weidevieh ausgebreitet. Die Samen sind langlebig. Fruchtreife ist von Mai bis Oktober.[1]

Vorkommen und Gefährdung

Myosurus minimus kommt von Skandinavien bis ins südliche Europa und Nordafrika vor. Ferner ist er in Vorderasien und dem östlichen Nordamerika zu finden. Er ist ein eurasisch-submediterranes Florenelement. In Mitteleuropa ist er nur gebietsweise verbreitet.

In Österreich ist der Kleine Mäuseschwanz selten und gebietsweise stark gefährdet, während er in der Schweiz möglicherweise inzwischen ausgestorben ist. Der Kleine Mäuseschwanz ist in Nord- und Ostdeutschland zerstreut bis ziemlich verbreitet zu finden. Nach Westen und Süden wird er zunehmend seltener und fehlt vielerorts ganz.

Der Kleine Mäuseschwanz ist auf Pionier- und Zwergbinsengesellschaften auf feuchten bis wechselnassen (periodisch überschwemmten), mäßig nährstoff- und basenreichen, manchmal schlammigen Sand- und Lehmböden konzentriert. Solche Standorte finden sich beispielsweise auf Viehweiden an Tritt- und Tränkestellen, auf Äckern und in Fahrspuren unbefestigter Feldwege, gelegentlich auch am Ufer von Gewässern. Er ist in Mitteleuropa zusammen mit Ranunculus sardous eine Charakterart des Myosuro-Ranunculetum sardoi aus dem Verband Agropyro-Rumicion.[2]

Taxonomie

Myosurus minimus wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum erstveröffentlicht.[4]

Bilder

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/9783494014241 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  2. 2,0 2,1 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 418.
  3. Kleines Mäuseschwänzchen. In: FloraWeb.de.
  4. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 284, Digitalisat

Weblinks

 Commons: Kleiner Mäuseschwanz (Myosurus minimus) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kleiner Mäuseschwanz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.