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Konrad Wittmann (Architekt)
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Konrad Wittmann (geb. 6. Juni 1891 in Augsburg; gest. 17. April 1951 in New York) war ein deutscher Architekt, Maler,[1] Kupferstecher und Autor.[2] Der Vertreter des Expressionismus[3] wurde - nach seiner Emigration mit seiner Ehefrau aus jüdischer Familie - Professor für Entwerfen an der New Yorker Kunsthochschule Pratt Institute.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Familie
Konrad Wittmann war der Sohn des gleichnamigen Kaufmanns in Augsburg.[1]
Wittmann heiratete 1929 die aus einer jüdischen Familie stammende Marie Alice Dammann.[1]
Werdegang und Werke
Nach dem Schulbesuch in München studierte Konrad Wittmann Architektur an der Technische Universität München, wo er - mitten im Ersten Weltkrieg - 1917 seine Diplomprüfung ablegte. Nachdem er bereits ab 1914 als Soldat im Krieg gedient hatte, wurde der angehende Architekt in den Jahren 1915 und 1916 für die Planung von Soldatenfriedhöfen eingesetzt wurde, sowie 1917 und 1918 für die Inventarisierung von Kunstdenkmälern aus Belgien.[1]
In der noch jungen Weimarer Republik wurde Wittmann im März 1919 in der städtischen Bauverwaltung von Hannover tätig. In dieser Position war er beteiligt[1]
- beim Bau des Wasserkraftwerks am Schnellen Graben,[1]
- bei Neubauten der Gasanstalt,[1] die die Stadt Hannover 1918 von der Imperial Continental Gas Association übernommen hatte,[4]
- sowie bei der Anlage des Stadtfriedhofs Seelhorst,[1] für den er - unter der Leitung von Stadtbaurat Paul Wolf[5]
- die Eingangsbauten am Hohen Weg entwarf,[1] (denkmalgeschützt)[5]
- den Zentralbau mit dem Krematorium[1] (denkmalgeschützt[5] und stillgelegt) und der Kapelle in „monumentaler“ Architektur des Klinkerexpressionismus[3]
- sowie Kolumbarien (die jedoch nicht ausgeführt wurden).[1]
Wittmann wurde Mitglied der städtischen Kommission zur Prüfung der Grabmäler und übernahm 1924 die Leitung für den Innenausbau der Großen und Kleinen Halle des Seelhorster Krematoriums sowie dessen Nebenräumen; die Farb- und Formgebung wurde dabei in Formen des Expressionismus ausgestaltet[1] (denkmalgeschützt).[5]
Ab 1925 arbeitete Konrad Wittmann als selbständiger Architekt. In dieser Schaffensphase
- wirkte er mit bei Bau des Anzeiger-Hochhauses[1]
- und entwarf 1928 das Landhaus für Heinz Appel,[1] den hannoverschen Feinkost-Unternehmer.[6]
1931 erschien in der Deutschen Bauhütte unter dem Obertitel „Deutsches Bauen und Baukritik“ Konrad Wittmanns „... Beitrag zum Aufgabenkreise der fachliterarischen Mitarbeit zum 150. Geburtstage Karl Friedrich Schinkels...“[7] Auch in der Folgezeit war Wittmann redaktionell für die in Hannover erschienene Zeitung tätig.[1] Darüberhinaus war er mehrfach als Ko-Autor für die Berliner „Forschungs- und Beratungsstelle für Sperrholz“ mit Sitz Am Karlsbad 23 tätig.[2]
In der Zeit um 1933 entstanden mehrere Wohngebäude an der Fritz-Beindorff-Allee in Hannover nach Plänen von Wittmann. Daneben entwarf er auch Grabmäler, etwa für den Karussellbauer Hugo Haase.[1]
Da Wittmanns Ehefrau Marie Alice aus jüdischer Familie stammte, geriet er nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten jedoch zunehmend in berufliche Schwierigkeiten. 1938 - im Jahr der Reichspogromnacht - emigrierte das Ehepaar in die Vereinigten Staaten von Amerika. In den USA wurde Wittmann - mitten im Zweiten Weltkrieg - 1941 zunächst Dozent und wurde 1945 zum Professor für Entwerfen an die New Yorker Kunsthochschule Pratt Institute berufen. 1951 starb Konrad Wittmann.[1]
Marie Alice Dammann
Konrad Wittmanns Witwe Marie Alice, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft und der Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten 1938 mit ihrem Ehemann in die USA emigriert war, besuchte in den Wiederaufbaujahren ihre ehemals gemeinsame Heimat Hannover. Dabei erkrankte sie jedoch und starb am 3. Mai 1959. Sie wurde in Hannover auf dem Neuen St. Nikolai Friedhof bestattet.[1]
Literatur
- Peter Schulze: Wittmann, Konrad, in: Stadtlexikon Hannover, S. 682
- Literatur von und über Konrad Wittmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Weblinks
- Konrad Wittmann in der Datenbank von ArchInform.de
Einzelnachweise
- ↑ 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 1,13 1,14 1,15 1,16 1,17 1,18 Peter Schulze: Wittmann, Konrad (siehe Literatur)
- ↑ 2,0 2,1 vergleiche GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
- ↑ 3,0 3,1 Helmut Knocke, Hugo Thielen: Garkenburgstraße, in: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, S. 114f.
- ↑ Rainer Ertel: Gasversorgung, in: Stadtlexikon Hannover, S. 205f.
- ↑ 5,0 5,1 5,2 5,3 Wolfgang Neß: Seelhorst, in Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 2, Bd. 10.2, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt - Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege, Redaktion durch Gerd Weiß und Walter Wulff, Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1985, ISBN 3-528-06208-8, sowie Seelhorst, im Addendum Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege) / Stand: 1. Juli 1985 / Stadt Hannover, S. 20f
- ↑ Waldemar R. Röhrbein: Appel, Heinz, sowie Appel - H. W. A. Feinkost AG, in: Stadtlexikon Hannover, S. 31
- ↑ Angaben der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
---|---|
NAME | Wittmann, Konrad |
ALTERNATIVNAMEN | Wittmann, Conrad; Wittmannus, Conradus; Bittmannos |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt, Maler, Kupferstecher, Professor in New York City |
GEBURTSDATUM | 6. Juni 1891 |
GEBURTSORT | Augsburg |
STERBEDATUM | 17. April 1951 |
STERBEORT | New York City |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Konrad Wittmann (Architekt) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
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