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Kreuzfahrt

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. In der Geschichtswissenschaft ist eine Kreuzfahrt im Mittelalter die Teilnahme an einem Kreuzzug

Als Kreuzfahrt bezeichnet man eine Urlaubsreise auf einem Kreuzfahrtschiff, bei der entlang einer bestimmten Route verschiedene touristische Ziele angelaufen werden. Eine Kreuzfahrt ist eine typische Form einer Pauschalreise bestehend aus einem Bündel von Einzelleistungen, wie Transport, Unterbringung, Verpflegung, Unterhaltung etc. Man unterscheidet Kreuzfahrten nach ihrem Fahrtgebiet in Hochseekreuzfahrten oder Flusskreuzfahrten. Hochsee-Kreuzfahrtschiffe sind größer und anders gebaut als Flusskreuzfahrt-Schiffe: letztere haben wenig Tiefgang und sind nicht allzu hoch, damit sie auch bei hohem Wasserstand unter den Flussbrücken hindurchpassen (siehe auch Passagierschiff). Die beiden Kreuzfahrtschiffstypen unterscheiden sich auch in ihren Fahrtzeiten und Zeiten für die Landgänge, dem Freizeitprogramm an Bord und dadurch auch in ihren Zielgruppen.

Seit Jahrzehnten gibt es erfolgreiche Kreuzfahrt-Fernsehserien; diese gelten als ein maßgeblicher Faktor, der diese Urlaubsform populär gemacht hat. Das ZDF strahlt seit 1981 die Serie Das Traumschiff aus, inspiriert unter anderem durch die Serie Love Boat. Die DDR besaß ein Kreuzfahrtschiff; die Plätze für Kreuzfahrten auf der Völkerfreundschaft wurden vorwiegend aktiven Parteimitgliedern angeboten. Diese wurden während der Fahrt intensiv von der Stasi beobachtet mit dem Ziel, Fälle von Republikflucht zu vereiteln.

Kreuzfahrtschiffe der Carnival-Gruppe vor Saint Thomas

Wirtschaftsdaten

Im Jahr 2011 (Stand: Februar 2013) hatte das Kreuzfahrtgeschäft in Deutschland folgende Größenordnungen[1] (Angaben für Flusskreuzfahrten in Klammern):

  • Passagiere: 1,8 Millionen (462.000) Personen
  • Umsatz: 2,4 Milliarden (496 Millionen) Euro
  • mittlerer Reisepreis: 1.710 (1.075) Euro pro Person
  • mittlere Reisedauer: 9,2 Tage

Weltweit unternahmen 2011 erstmals über 20 Millionen Passagiere eine Kreuzfahrt.[2] Deutschland ist hinter den USA und Großbritannien drittgrößter Markt für Kreuzfahrten.

Geschichte

Die Erfindung der Kreuzfahrt wird der Peninsular & Oriental Steam Navigation Company zugeschrieben. Dieses Unternehmen begann als Schiffahrtslinie zwischen England und der iberischen Halbinsel. 1840 nahm es den Postdienst nach Alexandria auf. Ab 1844 bot es Luxuskreuzfahrten nach Gibraltar, Malta und Athen an. P&O Cruises gelten als aeltestes Kreuzfahrtunternehmen Europas.

Als Pionier der Nutzung der freien Winterkapazitäten der Schiffahrtslinien für Kreuzfahrten gilt der deutsche Reeder Albert Ballin, Generaldirektor der Hamburger Hapag. Zuvor waren Passagierschiffe ausschließlich im Linienverkehr eingesetzt. Auch die Schiffe der Hapag lagen in den Wintermonaten im Hafen und brachten der Reederei Verluste, weil ein fahrplanmäßiger Einsatz im Nordatlantik mangels Kundschaft nicht lohnte. 1891 hatte Albert Ballin die Idee, die Schiffe für Vergnügungsreisen in wärmere Gebiete zu nutzen. Die erste Kreuzfahrt war eine zweimonatige luxuriöse Seefahrt der Augusta Victoria. Kaiser Wilhelm II. besuchte das Schiff am Tage der Abfahrt. Von Cuxhaven ging es via Southampton, Gibraltar, Genua nach Kairo, Jerusalem, Damaskus, Constantinopel (Istanbul), Athen und dann via Malta, Neapel und Lissabon zurück nach Hamburg. Unter den 241 Passagieren waren unter anderem Ballin selbst, Friedrich Achelis, Carl Laeisz, Christoph Hellwig Papendieck, Korrespondenten verschiedener Zeitungen und der Maler und Zeichner Christian Wilhelm Allers,[3] der einen Bildband „Erinnerungen an die Reise der Augusta Victoria in den Orient“ schuf.[4]

Früher waren Kreuzfahrten ein Eldorado für ältere, betuchte Damen, die eine bequeme Reisemöglichkeit suchten, bei der sie ohne Hotelwechsel die Welt in angenehmer Atmosphäre kennenlernen konnten. Zudem war gesellschaftlicher Anschluss leicht möglich. Da Herren oft in der Minderzahl waren, haben aufmerksame Reedereien ihr Personal um elegante Tänzer und Unterhalter erweitert (Eintänzer, engl. gentleman hosts oder distinguished gents, siehe auch Gigolo).

Kreuzfahrtarten (Hochseekreuzfahrt)

Hauptzweck einer Hochseekreuzfahrt ist zum einen die Nutzung des Angebots auf den Schiffen, wofür ein umfangreiches Unterhaltungs- und Freizeitprogramm angeboten wird. Zum anderen können die Passagiere fremde Länder und Kulturen kennenlernen, wenn das Kreuzfahrtschiff im Zielgebiet vor Anker (auf Reede) oder im Hafen liegt. Dazu bieten die Veranstalter oft Tagesausflüge in geführten Gruppen an. Die Fahrt zu den Zielhäfen findet häufig nachts statt, um tagsüber Zeit für Landausflüge zu haben. Bei großen Entfernungen zwischen den Häfen können auch reine Seetage notwendig sein.

In den letzten Jahren verstärken sich die Trends nach ausgeprägtem Luxus und legerer Clubatmosphäre. Fernsehserien (z. B. „Das Traumschiff“) und Literatur (z. B. „Mit dem Traumschiff um die Welt“) thematisierten Kreuzfahrten und trugen damit zu ihrer Popularität bei.

Die Reisegestaltung ist an die Zielgruppe angepasst, da die Passagiere je nach Herkunft unterschiedliche Interessen haben: Passagiere aus dem deutschsprachigen Raum legen Wert auf viele interessante Häfen. Bei britischen Gästen steht die Seereise im Vordergrund. US-Amerikaner bevorzugen kurze Kreuzfahrten mit einem reichhaltigen Unterhaltungsangebot an Bord. Dazu verfolgen die Anbieter verschiedene Geschäftsmodelle und bieten unterschiedliche Kreuzfahrtarten an:

Billigkreuzfahrten

Dieses Modell reduziert die Kosten durch Einschränkungen in Service, Verpflegung und Unterkunft. Die Häfen werden meist gegen Mittag angelaufen und in den frühen Morgenstunden verlassen, damit der Reisende am Nachtleben an Land teilnehmen kann. Dieses Geschäftsmodell wurde von EasyCruise genutzt.

Fun-Cruising auf Megaschiffen

Megakreuzfahrtschiff Independence of the Seas

Dieses Kreuzfahrtmodell machte Kreuzfahrten für den Massenmarkt interessant, da große Schiffe mit über 2000 Passagieren kleinere Preise ermöglichen. Außerdem bieten diese modernen Schiffe viele Unterhaltungs- und Freizeiteinrichtungen für den Massenmarkt, wie sie bei Resorts und Clubanlagen auf dem Festland üblich sind (z. B. Hochzeitskapellen, Eisbahnen, Kletterwände, Einkaufszentren, Gesundheits-, Sport- und Wellnesseinrichtungen, Bars, Discos, Kasinos und ein kommerzielles Unterhaltungsprogramm). In den USA ist dieses Kreuzfahrtmodell schon seit den 1970er Jahren beliebt. In Deutschland wird es seit den 1990er Jahren in ähnlicher Form von AIDA Cruises angeboten, die das Konzept des Cluburlaubs vom Land auf das Schiff übertragen haben.

Klassische Kreuzfahrt

Die klassische Kreuzfahrt hat eine treue Anhängerschaft in der Luxus- und Mittelklasse. Neben Neubauten werden immer noch einige klassische Ozeandampfer in der Tradition der Transatlantikliner eingesetzt. In der Regel bieten sie viel Komfort durch große Kabinen und Suiten und sehr guten Service und vermitteln ein Gefühl von Exklusivität. An Bord sind Ruhe und Erholung wichtig, das Unterhaltungsprogramm umfasst beispielsweise klassische Musik, Theater und Lesungen, traditionelle Bordspiele und verschiedenste Kurse (z. B. Yoga, Gymnastik, Fotografie, Computer). Wichtig auf amerikanischen Schiffen ist zudem ein Kasino. Klassische Kreuzfahrten dauern meist 14 Tage, daneben werden auch längere Reisen sowie Weltreisen angeboten, die zwischen 90 und 150 Tagen dauern können. Anbieter in Deutschland sind unter anderem die Peter Deilmann Reederei (Deutschland), Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, Transocean Kreuzfahrten sowie Phoenix Reisen.

Kreuzfahrten auf Großseglern

Eingesetzt wird eine kleine Zahl von Großseglern, die aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg stammen und modernisiert wurden (z. B. Sea Cloud), aber auch Nachbauten früherer Segelschiffe und komplette Neubauten. Einrichtung und Luxus entsprechen den modernen Kreuzfahrtschiffen. Sie bieten daher eine Mischung aus traditioneller Kreuzfahrt und dem Abenteuer des Segelns.

Minikreuzfahrten

Eine Minikreuzfahrt ist eine Kreuzfahrt mit einer Reisedauer von zwei bis fünf Tagen. Alternative Bezeichnungen sind Kurzkreuzfahrt oder Schnupperkreuzfahrt. Minikreuzfahrten werden sowohl für die Hochsee als auch auf dem Fluss angeboten. Sie werden in nahezu alle Destinationen und von nahezu allen Veranstaltern/Reedereien angeboten.

Positionierungskreuzfahrt

Von einer Positionierungskreuzfahrt spricht man, wenn das Schiff nur in einer Richtung benutzt wird, vergleichbar mit der klassischen Passage. Solche Fahrten werden häufig beim Revierwechsel der Schiffe in Frühjahr und Herbst angeboten.

Studienkreuzfahrt/Expeditionskreuzfahrt

Bei Studienkreuzfahrten orientiert sich die Route an historischen, kunstgeschichtlichen oder geographischen Sehenswürdigkeiten. Landausflüge unter qualifizierter Leitung und Vor- und Nachbereitung an Bord durch Lektoren ersetzen das Entertainment.

Expeditionskreuzfahrten erfordern entsprechend ausgerüstete Schiffe, um eisführende Gewässer in den Polarregionen oder flachere Gewässer in Küstennähe befahren zu können. Teilweise kommen auch spezielle Schiffstypen wie beispielsweise Eisbrecher zum Einsatz. Um eine solche Fahrt zu unternehmen, müssen die Schiffe mit modernen Geräten ausgestattet sein. Sie bieten meist sehr komfortable Kabinen. Die Schiffe sind so ausgelegt, dass etwa 200 Passagiere Platz haben. Auf Expeditionskreuzfahrten gibt es kaum Unterhaltung und Animation. Expeditionsschiffe sind hochseetauglich und gleichzeitig klein genug, um auch in schmale Passagen, Fjorde oder große Flüsse (Amazonas) einzufahren.

Tauchsafari

Ein Tauchsafariboot im Roten Meer

Die Tauchsafari oder Tauchkreuzfahrt ist eine spezielle Form der Kreuzfahrt, bei welcher eine Gruppe von Gerätetauchern mit einem Tauchboot von einem Tauchgebiet zum nächsten fährt, um dort zu tauchen und dabei auf dem Schiff isst und übernachtet.

Themenkreuzfahrt

Klassische Kreuzfahrten können als Themenkreuzfahrten angeboten werden. Dabei steht die gesamte Reise unter einem Thema oder Motto (z. B. Golf, Musik, Literatur, Essen und Trinken), an dem sich auch die Route orientiert.

Personal an Bord

Auf den meisten Schiffen gibt es drei Kategorien von Besatzung: Offiziere, Mannschaft und Personal. Offiziere sind Angestellte mit besonderer Verantwortung und Entscheidungsbefugnis, die in den Bereichen Nautik, Technik oder Hotel arbeiten. Der größte Teil der Besatzung ist die Mannschaft, die ebenso in den drei Bereichen arbeitet. Zum Personal zählen alle Mitarbeiter, die entweder über externe Unternehmen (Konzessionäre) oder in Geschäften, Schönheits-/Haarsalons und Kasinos an Bord arbeiten. Das zahlenmäßige Verhältnis von Personal zu Gästen beträgt etwa 1 zu 3, auf Luxusschiffen oft sogar 1 zu 1,5. Auf den größten Kreuzfahrtschiffen arbeiten über 2000 Menschen. Das Service-Personal wird Steward oder Stewardess genannt. Das Verhalten von Mitarbeitern mit direktem Kundenkontakt ist wie in jedem Unternehmen von besonderer Bedeutung.

Arbeitsbedingungen

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Die meisten Kreuzfahrtschiffe sind personell straff organisiert und fahren unter der Flagge eines sogenannten Gefälligkeitslandes wie Panama, den Bahamas oder Liberia. Diese Länder haben meist schwache Arbeitsschutzgesetze, sodass die Besatzung entsprechend wenig Rechte an Bord hat. Die Mitarbeiter haben meist befristete Arbeitsverträge zwischen drei und zwölf Monaten. Die Schichten dauern häufig 12 bis 14 Stunden pro Tag bei sieben Tagen je Woche. Die Freizeitmöglichkeiten an Bord sind für viele Mitarbeiter auf den Personalraum beschränkt. Lediglich höhere Angestellte, z. B. Offiziere, dürfen die öffentlichen Passagierbereiche nutzen.

Auswirkungen der Kreuzfahrt

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Ökonomische Auswirkungen

Die von Kreuzfahrten ausgehenden Umsätze entstehen zum einen direkt in der Kreuzfahrtindustrie (z. B. bei Werften, Reedereien, spezialisierte Reiseveranstalter), zum anderen werden Umsätze im ergänzenden touristischen Bereich (z. B. Einzelhandel, Souvenirindustrie, Reiseversicherungen, Verlage für Reiseliteratur) erzeugt.

In den angelaufenen Destinationen entstehen Einnahmen durch Ausgaben der Passagiere (Ausflüge, Einkäufe usw.), der Crew (Einkäufe) sowie für das Schiff (Hafengebühr, Abfallentsorgung, Wasserversorgung usw.), Steuereinnahmen und Ausgaben wie Marketing und Personal. Dadurch steigen Nachfrage und Preisniveau und erhöhen damit die Kaufkraft der lokalen Nutznießer der Kreuzfahrtindustrie. Für die unbeteiligte lokale Bevölkerung wirkt sich das steigende Preisniveau hingegen negativ aus und senkt deren Kaufkraft.

Die Ruby Princess im Canale della Giudecca, Venedig

Verglichen mit landseitigen Tourismus sind die Einnahmen der Destinationen geringer, da die Passagiere auf dem Kreuzfahrtschiff übernachten und dort verköstigt und unterhalten werden. Wenn durch die Kreuzfahrtindustrie Gäste aus den Hotels der Zielgebiete abgeworben werden, führt das zu sinkenden Einnahmen im Zielgebiet.

Der internationale Kreuzfahrttourismus ist ein Sektor der Tourismusindustrie, der in den letzten Jahren überdurchschnittliche Wachstumsraten aufzuweisen hatte und zu einer erheblichen Polarisierung der Diskussion über Kosten und Nutzen dieser Form von Massentourismus führte. Ver- und Entsorgung sind überdurchschnittlich geregelt. Dennoch verursachen die hohe Anzahl und das Verhalten einiger Schiffsführungen Belastungen.

Soziokulturelle Auswirkungen

Insgesamt wird Tourismus oft als ein förderlich für Völkerverständigung und Frieden angesehen. Der Kreuzfahrttourismus kann auch zum Erhalt der Kultur und Traditionen in den Zielgebieten beitragen. Häufig ist dort aber ein kultureller Werteverfall, Akkulturation, ein Aufbau von Vorurteilen und ein Anstieg der Kleinkriminalität zu beobachten sowie die Ausbeutung von Arbeitskräften auf den Kreuzfahrtschiffen.

Ökologische Auswirkungen

Wie die meisten Formen des Tourismus verursacht auch der Kreuzfahrttourismus Umweltbelastungen. So stammen rund 70 Prozent des Mülls, der in der Tiefe des Mittelmeers lagert, von Kreuzfahrtschiffen, die laut Daten der internationalen Meeresschutzorganisation Oceana täglich bis zu 4000 Kilogramm Abfall produzieren.[5][6] Statt mit dem vergleichsweise sauberem Diesel-Kraftstoff zu fahren, verfeuern viele Kreuzfahrtschiffe auf hoher See Schweröl. Rußfilter für große Kreuzfahrtschiffe gibt es bisher noch nicht.[7] Während Kreuzfahrtschiffe also vor allem zur Wasser- und Luftverschmutzung beitragen (siehe dazu auch: Luftverschmutzung im Hamburger Hafen), schneiden sie hinsichtlich Landschaftszersiedlung und –zerstörung besser als der landseitige Tourismus ab.

Umweltschutzmaßnahmen in der Kreuzfahrtindustrie

Umweltschutzmaßnahmen können seitens der Staaten, der Kreuzfahrtverbände, den einzelnen Kreuzfahrtunternehmen und von Umweltschutzverbänden ergriffen werden. Kreuzfahrtschiffe müssen internationale, nationale und regionale Gesetze und Regelungen beachten, da sie auch die jeweiligen Gewässer befahren. Die International Maritime Organization (IMO) ist als maritime Abteilung der UN für gesetzliche Regelungen im weltweiten Schiffsverkehr zuständig und somit ebenfalls für Umweltregelungen auf Kreuzfahrtschiffen. Die IMO erließ das weltweite Übereinkommen zum Gewässerschutz die „International Convention for the Prevention of Pollution from Ships” (auch MARPOL genannt). MARPOL regelt das Einleiten von Abwässern, die Ölentsorgung, den Emissionsausstoß und die Abfallentsorgung auf Schiffen. Kreuzfahrt-Branchenverbände wie die Cruise Lines International Association (CLIA)[8] setzen sich ebenfalls für den Umweltschutz ein und veröffentlichten eigene freiwillige Umweltrichtlinien. Einige Kreuzfahrtunternehmen investieren in emissionsärmere und ressourcenschonende Antriebsmaschinen, effektive Wasseraufbereitungsanlagen, Ölfilteranlagen, Verbrennungsanlagen und ecyclingsysteme.[9]

Gegen die Invasion fremder Spezies über das Ballastwasser (Hemerochorie) befinden sich (Stand 20xx) Technologien noch in der Testphase. Viele Kreuzfahrtunternehmen installieren Programme zur Vermeidung gefährlicher Chemikalien und Abfälle und zum Schutz von Korallenriffen.

Die größten Kreuzfahrtschiffe

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Seit den mittleren 1990er Jahren ist ein stetiges stärkeres Wachstum des Kreuzfahrtsegments zu beobachten, es hat einen regelrechten Bauboom bei großen (über 50.000 BRZ) und vor allem sehr großen Passagierschiffen (über 100.000 BRZ) ausgelöst. Die folgende Liste ist nur eine Momentaufnahme von 2012:

  1. Allure of the Seas (225.282 BRZ, Royal Caribbean Cruise Line), Oasis of the Seas (225.282 BRZ, Royal Caribbean Cruise Line)
  2. Norwegian Epic (155.873 BRZ, Norwegian Cruise Line)
  3. Freedom of the Seas (154.407 BRZ, Royal Caribbean Cruises), Liberty of the Seas (154.407 BRZ, Royal Caribbean Cruises), Independence of the Seas (154.407 BRZ, Royal Caribbean Cruises)
  4. Queen Mary II (148.873 BRZ, Cunard Line)
  5. MSC Fantasia (137.936 BRZ, MSC Kreuzfahrten), MSC Splendida (137.936 BRZ, MSC Kreuzfahrten), MSC Divina (137.936 BRZ, MSC Kreuzfahrten)

Große Kreuzfahrt-Reedereien

Siehe auch Liste von Reedereien von Kreuzfahrtschiffen.

Vertriebskanäle

Kreuzfahrten wurden 2008 hauptsächlich über Reisebüros und Reiseveranstalter gebucht, besonders bei so genannten Cruise-only-Agenturen, die sich auf den Vertrieb von Kreuzfahrten spezialisiert haben. Zu den größten Kreuzfahrtanbietern (Cruise-only-Agenturen) zählen (Stand 2008) der Atlantic Seereisedienst und der Elbflorenz Reisedienst, die jeweils einen Marktanteil von ungefähr 10 % haben. 2008 wurden 77,7 % der Hochseekreuzfahrten über Reisebüros, 11 % über Reiseveranstalter und 6,8 % direkt bei der Reederei gebucht.

E-Commerce konnte sich 2008 in der Kreuzfahrtenbranche noch nicht durchsetzen: 4,5 % der Hochseekreuzfahrten und 4,3 % der Flusskreuzfahrten wurden per Internet gebucht. Viele Kunden informieren sich im Internet bei sogenannten Bewertungsportalen; anschließend buchen sie über Reisebüros, Reiseveranstalter oder direkt über das Bewertungsportal.

Passagierrechte

Auch bei Schiffsreisen haben Passagiere Fahrgastrechte. Werden diese verletzt, liegt ein Reisemangel vor, der den Passagier ggf. zu Ersatzansprüchen berechtigt.[10]

Siehe auch

Literatur

  • Bob Dickinson: Selling the sea. New Jersey 2008, ISBN 978-0-471-74918-9.
  • Otto Schüßler: Passagier-Schifffahrt. 2. Auflage. Frankfurt am Main 2005.
  • Oliver P. Mueller: Cruise Shipping 2010. In: Hansa. Heft 3/2010, Supplement, ISSN 0017-7504, S. 2–29. (englisch)
  • Axel Schulz: Verkehrsträger im Tourismus. Luftverkehr – Bahnverkehr – Straßenverkehr – Schiffsverkehr. München 2009, ISBN 978-3-486-58876-7.
  • Reinhard Laszig (Hrsg.): Kreuzfahrten. Ein Reiselesebuch. Ellert & Richter, Hamburg 2010, ISBN 978-3-8319-0395-5.
  • Peer Schmidt-Walther: ERLEBNIS KREUZFAHRTEN. Geschichten aus sechs Kontinenten. Ein Lesebuch. nordlicht, 2006, ISBN 3-9809640-1-9.
  • Seatrade Europe 2005, Hamburg. In: Hansa – International Maritime Journal, 2005 Heft 10, ISSN 0017-7504, S. 29–37. (über Kreuzfahrtschiffe)
  • C. W. Allers: Backschisch. Skizzen zu einer Orient-Kreuzfahrt im Jahre 1891. Neuausgabe. Berlin 2008, ISBN 978-3-86805-159-9. (historischer Bericht über die erste deutsche Kreuzfahrt)
  • Sandra Bow: Arbeiten auf Kreuzfahrtschiffen. Oxford 2006, ISBN 3-86040-076-2.
  • Peter Tönishoff: Trends in der Kreuzschifffahrt. In: Schiff & Hafen. Heft 9/2011, Seehafen-Verlag, Hamburg 2011, ISSN 0938-1643, S. 32 ff.
  • Werner Wassmann: Cruise Liner in Hamburg 2014: Das maritime Jahrbuch aus der Hansestadt. Verlag Eurocaribe, Hamburg 2013, ISBN 978-3-9814001-6-8.
  • Kreuzfahrtbranche erleben neues Hoch. In: Hansa. Heft 9/2013, ISSN 0017-7504, S. 18/19.
  • Christian Eckardt: Aktuelle Trends auf Kreuzfahrtschiffen. In: Hansa. Heft 9/2013, ISSN 0017-7504, S. 22–25.
  • Seereisen: Sicherheit hat Vorfahrt. In: Hansa. Heft 9/2013, ISSN 0017-7504, S. 30/31.

Einzelnachweise

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