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Kudelski
Kudelski S.A. | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | CH0012268360 |
Gründung | 1951 |
Sitz | Cheseaux-sur-Lausanne, Schweiz |
Leitung | André Kudelski (CEO) und (VR-Präsident) |
Mitarbeiter | 3'068 (2010) |
Umsatz | 1,07 Mrd. CHF (2010) |
Branche | Elektronik |
Website | www.nagra.com |
Kudelski S.A. ist ein börsennotiertes, auf digitale Sicherheitssysteme spezialisiertes Schweizer Unternehmen mit Sitz in Cheseaux-sur-Lausanne. Die von Kudelski entwickelten Technologien finden Anwendung vor allem im Bereich der Informationsübertragung, dem Schutz von Inhalten im Digitalfernsehen und der Zutrittskontrolle von Personen oder Fahrzeugen bei Liegenschaften, Skipisten oder Veranstaltungen.
Bekannt wurde das Unternehmen für Nagravision – ein Verschlüsselungssystem für Bezahlfernsehen, wie es z. B. von Sky Deutschland verwendet wird. Davor hatte sich die Firma – bzw. ihr Gründer Stefan Kudelski – einen Namen mit den legendären Nagra-Tonbandgeräten gemacht.
Stefan Kudelski
Der Firmengründer und Nagra-Erfinder, Stefan Kudelski, wurde am 27. Februar 1929 in Warschau geboren. Im Zweiten Weltkrieg floh seine Familie vor den Nationalsozialisten erst nach Ungarn und Frankreich, ehe sie schliesslich in der Schweiz Asyl fand. Während eines 1948 aufgenommenen Studiums an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne baute er sein erstes Tonbandgerät. 1951 gründete er seine Firma und begann mit der Produktion des Nagra-I-Tonbandgerätes für Radioreporter. 1990 wurde er für seine technischen Verdienste von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences mit dem Gordon E. Sawyer Award geehrt. Er starb am 26. Januar 2013.[1][2]
André Kudelski, der Sohn des Firmengründers, ist der heutige Geschäftsführer des Unternehmens.
Nagra-Tonbandgerät
- 1951: Nagra I – Prototyp, noch mit Miniaturröhren und Federspeicherantrieb, dieses Modell wurde 1952 auf die – gescheiterte – Schweizer Mount-Everest-Expedition unter Raymond Lambert und ab 1953 von Auguste Piccard in sein Bathyscaph Trieste mitgenommen
- 1953: NAGRA II – erstes Serienmodell
- 1955: NAGRA II CI – (Circuit Imprimé) mit gedruckter Leiterplatte statt Chassisverdrahtung
- 1957: Nagra III – transistorisiert (ausgestattet mit Transistoren statt der schwereren, mehr Leistung verbrauchenden und mechanisch empfindlicheren Röhren) und mit Elektromotor und elektronischer Bandgeschwindigkeitskontrolle
- 1960: Nagra SN – (Série Noire) brieftaschengroßes Miniaturtonbandgerät für 0,15-Zoll-Band (3,81 mm)[3], bis 1971 nur an den US-Geheimdienst geliefert, danach Produktion auch ziviler Versionen, z. B.
- Nagra SNN – Mono, Vollspur, Bandgeschwindigkeit 3¾ i. p. s. (9,525 cm/s)
- Nagra SNS – Mono, Halbspur, Bandgeschwindigkeit 15/16 i. p. s. (2,38 cm/s) für Polizeiaufgaben, viermal längere Aufnahmezeit pro Spur auf Kosten von Dynamikbereich und Höhenwiedergabe
- Nagra SNST - Zweikanalausführung für Geheimdienstanwendungen
- Nagra SNST-R – Hi-Fi Stereo
- 1962: Nagra III NP – erstes Nagra für die Filmindustrie
- 1968:
- 16-spurige Bandmaschine
- Nagra IV – mit Silizium-Transistoren
- Nagra IV-L – mit Audiolimiter
- 1970: Nagra 4.2 - verbessertes Nachfolgemodell der N. IV; bis Anfang des 21. Jhd. gefertigt.
- 1971: Nagra IV-S – (Stereo) für Film- und Musikindustrie mit quarzgesteuertem Pilottonsystem
- 1972:
- Nagra 4.2 – Version des IV-S mit Mikrofon-Tonaderspeisung und Equalizer, für die Filmindustrie
- Nagra IV-SJ – für Schallmessanwendungen, mit Stufenschaltern statt Potentiometern für präzise Verstärkungseinstellung, kein Audiolimiter
- 1974: Nagra IS – für Reportereinsatz, in den Versionen:
- Nagra IS-T – mit zwei Geschwindigkeiten
- Nagra IS-L – mit Pilottonsystem
- 1976: Nagra E – (Économique) Low-Budget-Version
- 1978: Nagra TI – transportabler Schallmessrekorder, häufig vom Militär genutzt
- 1984: Nagra IV-STC – mit SMPTE-Timecode, ältere Pilotton-IV-S und -4.2 können nachgerüstet werden
- 1992: Nagra D – 4-Kanal-PCM-Digitalrekorder, verwendet 4-Spur-Band
- 1995: Nagra ARES-C – tragbarer Stereo-Digitalrekorder
- 2001: Nagra V – 24-Bit-Stereo-CompactFlash/Festplattenrekorder, Nachfolger des Nagra IV-STC
- 2008: Nagra VI – 6-Kanal-CompactFlash/Festplattenrekorder
- 2009: Nagra LB – Nachfolger der ARES-Serie, mit graphischem Audioeditor, 2 GB internem Speicher, CompactFlash-Slot, Ethernet, Bluetooth, USB
Die analogen Nagras waren früher das Standard-Tonbandgerät bei Rundfunk, Film und Fernsehen; sie wurden unter anderem 1965, 1977, 1978 und 1983 bei den Academy Awards mit Technik-Oscars ausgezeichnet. Alle außer dem SN sind für ¼-Zoll-Band.
Conditional-Access-Systeme
Die Firma begann 1991 mit der Entwicklung von Verschlüsselungssystemen für Pay-TV; die bekanntesten diesbezüglichen Produkte der Kudelski Group sind:
- Nagravision
- Mediaguard
- Mediacrypt
Onomastik
Nagra leitet sich von der perfektiven (einen abgeschlossenen Vorgang bezeichnenden) Form des polnischen Verbs „nagrywać“ (aufnehmen) her. Diese Form lautet „nagrać“ und heißt wörtlich soviel wie: (etwas) „aufgenommen haben“.
Mitbewerber
- NDS, Vereinigtes Königreich: VideoCrypt (für Analogfernsehen), VideoGuard (für DVB)
- Irdeto, Niederlande: Irdeto, Irdeto-2
Weblinks
- Website Kudelski S.A.
- Website Nagra Audio
- Website Verschlüsselungssystem Nagravision
- Albert Hahling: Kudelski, Stefan im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ Death of Mr Stefan Kudelski. Medienmitteilung vom 28. Januar 2013
- ↑ Stefan Kudelski im Alter von 84 Jahren gestorben. In: Tages-Anzeiger.ch/Newsnet vom 29. Januar 2013
- ↑ Website Roland und Elsbeth unter Die legendären Nagra-Geräte, Nagra SN
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kudelski aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |