Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Lützows wilde Jagd

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Lützows wilde Jagd ist ein sechsstrophiges Gedicht von Theodor Körner, das am 24. April 1813 im Zuge der Befreiungskriege in Leipzig auf dem Schneckenberge entstand und noch im gleichen Jahr in seinem Gedichtband Zwölf freie deutsche Gedichte in Leipzig veröffentlicht wurde.[1] Im darauffolgenden Jahr wurde das Gedicht nach Körners Tod in veränderter Form von Carl Maria von Weber vertont und entwickelte sich zu einem häufig gesungenen Soldatenlied, das auch unter dem Titel Lützows wilde, verwegene Jagd oder unter der Anfangszeile Was glänzt dort vom Walde? bekannt wurde.

Text in der Originalfassung von 1813

Datei:DBP 1991 1559-1560-R.JPG
Block der Deutschen Bundespost aus dem Jahr 1991 mit der ersten Strophe von Lützows wilder Jagd

Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein,
Hör’s näher und näher brausen;
Es zieht sich herunter in düsteren Reih’n
Und gellende Hörner, sie schmettern drein,
Und erfüllen die Seele mit Graußen.
Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:
Es ist Lützows wilde verwegene Jagd

Was streift dort rasch durch den finstern Wald,
Was jaget von Bergen zu Bergen.
Es legt sich in nächtlichen Hinterhalt,
Das Hurrah jauchzet. Die Büchse knallt.
Es stürzen die fränkischen Schergen.
Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt:
Es ist Lützows wilde verwegene Jagd.

Wo die Reben dort glühen, dort braußt der Rhein,
der … [Wütrich] geborgen sich meinte.
Was naht aber dort im Gewitterschein,
Und stürzt sich mit kräftigem Arm hinein,
Und springet ans Ufer der Feinde?
Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt
Es ist Lützows wilde verwegene Jagd.

Was tobt dort im Thale die laute Schlacht,
Was schlagen die Schwerter zusammen!
Die schwarzen Kämpen schlagen die Schlacht
Und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht,
Und lodert in blutigen Flammen.
Und wenn ihr die schwarzen Kämpen fragt:
Es ist Lützows wilde verwegene Jagd.

Was scheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht,
Unter tausend Feinde gebettet.
Es zuckt der Tod auf dem Angesicht,
Doch die muthigen Herzen erzittern nicht,
Das Vaterland ist ja gerettet!
Und wenn Ihr die schwarzen Gefallenen fragt:
Es ist Lützows wilde verwegene Jagd.

Die wilde Jagd und die deutsche Jagd
auf … [Henkers]blut und Tyrannen.
Drum die Ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt!
Das Land ist ja frei und der Morgen tagt,
Wenn wir’s auch erst sterbend gewannen!
Und von Enkeln zu Enkeln sey’s nachgesagt:
Das war Lützows wilde verwegene Jagd.

Vertonungen

  • Chor für 4 Männerstimmen von Carl Maria von Weber in: Leyer und Schwerdt, Op. 42 n°2 [Heft 2], hrsg. A. M. Schlesinger, Berlin 1816.[2]
  • Franz Schuberts 1815 entstandene Vertonung D.205 wurde 1892 veröffentlicht.[3]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zwölf freie deutsche Gedichte von Theodor Körner. Nebst einem Anhang, Leipzig 1813, S. 31–33.
  2. Choral Public Domain Library (Memento vom 10. Dezember 2016 im Internet Archive)
  3. International Music Score Library Project
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Lützows wilde Jagd aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.