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Lateinamerikanische Literatur

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Lateinamerikanische Literatur bezeichnet die in den Sprachen Lateinamerikas verfasste Literatur, überwiegend in den romanischen Sprachen Spanisch und Portugiesisch, auch Französisch.[1] Die lateinamerikanische Literatur wurde als ein Schmelztiegel der Kulturen (crisol de culturas) bezeichnet.[2]

Codex Florentinus, Text in latinisiertem Nahuatl

Je nach Definition werden neben der hispanoamerikanischen bzw. iberoamerikanischen Literatur die Literaturen in den vielen Sprachen der indigenen Ethnien Süd- und Mittelamerikas dazu gezählt, außerdem die afrobrasilianische Literatur (Poesia negra usw.).[3] Es gibt beispielsweise auch eine auf Spanisch verfasste lateinamerikanische Literatur in den Vereinigten Staaten.[4]

Wichtige Momente der lateinamerikanischen Literatur sind die Ankunft der Vertreter der Kolonialmächte (Conquista) sowie die Unabhängigkeit der Länder von der Kolonialherrschaft.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat die lateinamerikanische Literatur stark an Popularität gewonnen, insbesondere aufgrund der Entwicklung der als „magischer Realismus“ (span. realismo mágico) bekannten Stilrichtung. Man spricht von einer Boom-Generation. Das stark gestiegene Interesse an lateinamerikanischen Autoren hat Autoren wie Augusto Roa Bastos aus Paraguay, Jorge Luis Borges, Ernesto Sabato und Julio Cortázar aus Argentinien, Carlos Fuentes aus Mexiko, Mario Vargas Llosa aus Peru, Pablo Neruda aus Chile und Gabriel Garcia Marquez aus Kolumbien weltweite Anerkennung gebracht.[5] Und – erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts – gehört Juan Carlos Onetti aus Uruguay noch in diese Aufzählung.

Zur nächsten Generation von Autoren nach dem frühen Boom zählen Autoren wie Roberto Bolaño, Isabel Allende, Elena Poniatowska und Luisa Valenzuela.

Sechs lateinamerikanische Autoren haben den Nobelpreis für Literatur gewonnen: die chilenische Dichterin Gabriela Mistral (1945), der guatemaltekische Romancier Miguel Asturias (1967), der chilenische Dichter Pablo Neruda (1971), der kolumbianische Schriftsteller Gabriel Garcia Marquez (1982), der mexikanische Dichter Octavio Paz (1990) und der peruanische Schriftsteller Mario Vargas Llosa (2010).[6]

Verschiedene Autoren wurden auch mit dem spanischen Premio Cervantes, dem portugiesischen Prémio Camões oder anderen Literaturpreisen ausgezeichnet.

In der UNESCO-Sammlung repräsentativer Werke (Collection UNESCO d'œuvres représentatives) gibt es eine Iberoamerikanische Reihe (Série ibéro-américaine). Aufnahme fanden darin unter anderem Andrés Bello (Naissance d'une pensée latino-américaine), Flor Romero de Nohra (Crépitant tropique. Roman. Un village colombien à l'heure de la guérilla), das Manuscrit Tovar: origines et coyances des indiens du Mexique, eine Bolivar-Auswahl, Concolorcorvo (Itinéraire de Buenos-Aires à Lima[7]), Juan Zorrilla de San Martín (Tabaré), Gabriel René Moreno (Les derniers jours de la colonie dans le Haut-Pérou), Josué Montello (Les Tambours noirs : la saga du nègre brésilien), José Enrique Rodó (Motifs de Protée), Horacio Quiroga (Contes d'amour, de folie et de mort), Domingo Faustino Sarmiento (Facundo), John Lloyd Stephens (Aventures de voyage en pays maya), Alonso de Ercilla y Zúñiga (La Araucana : le cycle de Lautaro), Garcilaso de la Vega (Commentaires royaux sur le Pérou des Incas), Bernardino de Sahagún (Tenochtitlan México, ed. Jacques Donvez), Joaquim Maria Machado de Assis (Quincas Borba) u. a.

Übersicht

Indigene Sprachen Lateinamerikas: siehe unter Anfänge der lateinamerikanischen Literatur

Portugiesisch: Brasilianische Literatur

Spanisch: Argentinische LiteraturBolivianische LiteraturChilenische LiteraturKolumbianische LiteraturLiteratur Costa RicasKubanische LiteraturDominikanische Literatur siehe Karibische LiteraturEcuadorianische LiteraturGuatemaltekische LiteraturHonduranische Literatur (Schriftsteller) – Mexikanische LiteraturLiteratur NicaraguasPanamaische Literatur siehe PanamaParaguayische LiteraturPeruanische LiteraturPuertorikanische Literatur siehe Karibische LiteraturSalvadorianische LiteraturUruguayische LiteraturVenezolanische Literatur

Französisch usw.: Literatur von Französisch-GuayanaLiteratur von GuadeloupeHaitianische LiteraturLiteratur von MartiniqueKaribische Literatur

Afrobrasilianische Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. Siehe auch frankokaribische Literatur, davon beeinflusst das haitianische Kreol usw.
  2. Rubén Bareiro Saguier: La Literatura latinoamericana: crisol de culturas (unesdoc.unesco.org), S. 27
  3. vgl. z. B. die Auswahl-Bibliographie (unesdoc.unesco.org)
  4. Vgl. z. B. Thorsten Thiel: There is More than One Site of Resistance: Ironie und Parodie im zeitgenössischen Roman der Chicanos/as. Heidelberg: Winter, 2003 (American Studies, Band 98)
  5. vgl. Martin, Gerald (1984), "Boom, Yes; 'New' Novel, No: Further Reflections on the Optical Illusions of the 1960s in Latin America", Bulletin of Latin American Research (Blackwell Publishing) . — Т. 3 (2): 53–63
  6. All Nobel Prizes in Literature
  7. vgl. Klaus-Dieter Ertler: Kleine Geschichte des lateinamerikanischen Romans. 2002, S. 59. ff.

Literatur

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Lateinamerikanische Literatur aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.