Layla (DJ-Robin-und-Schürze-Lied)

Layla
Veröffentlichung	25. März 2022
Länge	3:07
Genre(s)	Partyschlager
Autor(en)	Michael Müller Robin Leutner
Label	Summerfield Records

Layla ist ein am 25. März 2022 veröffentlichter Partyschlager der beiden deutschen Künstler DJ Robin und Schürze. Der Sommerhit erreichte als erstes Ballermann-Lied Platz 1 der deutschen Singlecharts.

Entstehungshintergrund

Das Lied wurde federführend von Michael Müller alias Schürze geschrieben, einem Sänger, der 2013 einen Nachwuchs-Contest auf Mallorca gewonnen hatte. Ursprünglich war der Song für Almklausi geplant, der den Song als Coverversion mit Rick Arena aufnehmen sollte. Letztlich wählte Müller als Duettpartner jedoch Robin Leutner aus, der als DJ Robin im Bierkönig in Palma de Mallorca auflegt. Der geplante Deal mit der Universal Music Group, bei der Almklausi unter Vertrag steht, platzte aus unbekannten Gründen. So erschien am 25. März 2022 die erste Version von Layla und das erste Musikvideo bei Summerfield Records, bei dem auch Künstler wie Lorenz Büffel und Mia Julia unter Vertrag stehen und das von Matthias Distel (Ikke Hüftgold) gegründet wurde.

Musikstil

Layla ist ein Song im typischen Schlagerpartystil mit eingängiger Melodie und einem eher schlichten Text, der dazu bestimmt ist, das Publikum zum Mitsingen zu bewegen. Das Tempo ist mit 140 bpm eher schnell. Die Akkordfolge ist G-Moll, Es-Dur, Bb-Dur und F-Dur, die wiederholt wird, mit einer leicht absteigenden Melodie innerhalb einer Oktave. Die Produktion kann mit vergleichbaren internationalen Songs mithalten.

Der Text handelt von zwei Männern, die einander begegnen. Der eine behauptet ein Bordell zu besitzen, bei dem die titelgebende „Puffmutter“ namens Layla arbeitet, die laut seiner Aussage „schöner, jünger, geiler“ sei. Der Text benennt nicht, in Bezug auf welche anderen Personen dieser Vergleich gezogen wird. Da Layla als Puffmutter für die Leitung des Bordells und die Beaufsichtigung der Prostituierten zuständig ist, liegt es nahe, dass der Vergleich eben diesen Prostituierten gegenüber gilt.

Musikvideo

Das erste Musikvideo, das veröffentlicht wurde, war ein reines Lyrikvideo. Am 13. Mai 2022 erschien das offizielle Musikvideo, das DJ Robin und Schürze zeigt, wie sie den besungenen Puff besuchen. Dort wird in Ballermann-Manier getanzt, dann erscheint Layla, die von einem Mann verkörpert wird und an einer Stange tanzt.

Aufgenommen wurde das Video in der Disco „Barfüsser“ in Schwäbisch Hall.

Chartplatzierungen

Chartplatzierungen Erklärung der Daten

Singles

Layla (DJ Robin & Schürze)   DE 1 20.05.2022 {{{5}}}   AT 1 14.06.2022 {{{5}}}   CH 5 19.06.2022 {{{5}}}

Nachdem das Lied zunächst unter dem Radar lief, erreichte es am 20. Mai 2022 erstmals die deutschen Charts auf Platz 72. Es stieg in der zweiten Woche auf Platz 27 und erreichte in der dritten Woche mit Platz 7 erstmals die Top 10 der Singlecharts. Anschließend stieg es auf Platz 3, bevor es am 24. Juni 2022 erstmals Platz 1 der deutschen Charts erreichte. Diese Position verteidigte der Titel auch bislang in den drei darauffolgenden Wochen.

Ähnlich erfolgreich ist der Titel in den österreichischen Charts, wo er am 14. Juni 2022 zunächst auf Platz 30 einstieg. Platz 1 erreichte er am 5. Juli 2022. In der Schweiz stieg er bislang bis auf Platz 5.

Kontroverse um Sexismus

Kurz nach Erreichen seiner höchsten Chartplatzierung mehrten sich kritische Stimmen, die dem Song Sexismus vorwerfen. So spricht der Musikwissenschaftler Markus Henrik („Dr. Pop“) von einem kalkulierten Sexismus, „toxischer Männlichkeit“ und einem Prollo-Hit. Er vermutet dahinter eine „schräge, unterbewusste Antwort auf die MeToo-Debatten der letzten Jahre“. Dem pflichtete der Musikfachmann Michael Fischer (Hochschule für Musik Freiburg) bei.

Ähnlich, jedoch eher positiv, äußerte sich in einem Spiegel-Interview der deutsche Musikproduzent und Summerfield-Mitbegründer Dominik de Leon. Der Song sei politisch unkorrekt gehalten und polarisiere bewusst. Er zeigte sich verwundert über den Erfolg und Mutmaßte, dass die Menschen nach zwei Jahren Corona, dem Ukraine-Krieg sowie den Geschlechterdiskussionen einfach Lust hätten, wieder zu feiern. Das Schlagerportal Schlagerprofis schrieb, das Lied ginge „so weit, dass man davon ausgehen kann, dass auch dieser Song in den einschlägigen Schlager-TV-Shows wohl kaum stattfinden kann, weil viele ihn anstößig finden könnten.“

DJ Robin und Schürze sehen hingegen keinen Sexismus: Das Musikvideo sei bewusst mit einer männlichen „Layla“ versehen worden, weil die beiden „gar nicht darauf aus sind, irgendwie Sexismus da reinzubringen“. Dem widerspricht wiederum Fischer, der darin weder Ironie noch Transaspekte erkennt. DJ Robin zog auch Parallelen zu Skandal im Sperrbezirk der Spider Murphy Gang sowie dem Schlager Olé, wir fahr’n in’ Puff nach Barcelona.

Dass das Lied bei einem Landestag der Jungen Union Hessen von deren Vorsitzendem Sebastian Sommer angestimmt wurde, sorgte für einen kleinen Eklat. Die Landesvorsitzende der Jusos Hessen, Sophie Frühwald, empörte sich auf Twitter über den Umgang mit dem Song. In Würzburg verbot die Stadt das Abspielen auf dem Kiliani-Volksfest. Parallelen wurden zum sogenannten Donaulied gezogen, das in Passau nach einer Petition verboten wurde. Auf der Rhein-Kirmes in Düsseldorf unterband der St. Sebastian-Schützenverein als Veranstalter das Spielen von Layla, nachdem er von Vertretern der Stadt auf den Text aufmerksam gemacht wurde. Eine rechtliche Grundlage für ein behördliches Verbot sehe man jedoch nicht. Weitere Politiker schalteten sich in die Debatte ein. So betonte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) auf Twitter, man müsse Schlagertexte nicht mögen, verurteilte aber ein behördliches Verbot. Künstler wie die feministische Rapperin Sookee befürworteten ein Verbot auf Volksfesten, während Schlagerstars wie Mickie Krause, Melanie Müller sowie Ikke Hüftgold den Inhalt solcher Partylieder für überbewertet halten.