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Leo Sachs
Leo Sachs (hebräisch ליאו זקס; geb. 14. Oktober 1924 in Leipzig; gest. 12. Dezember 2013) war ein deutschstämmiger israelischer Molekularbiologe, Immunologe und Krebsforscher.
Leben
Sachs ging als Jude mit seiner Familie 1933 nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland nach England. 1952 wanderte er nach Israel aus, zunächst mit dem Ziel in der Landwirtschaft in einem Kibbuz zu arbeiten. Er war Professor am Weizmann-Institut, wo er seit 1952 war und die Abteilung Genetik gründete. Er war dort Otto Meyerhof Professor für molekulare Biologie.
In den 1950er Jahren zeigte er, wie mit genetischen Untersuchungen von Zellen aus dem menschlichen Fruchtwasser Hinweise auf Krankheitsdispositionen und zum Beispiel das Geschlecht[1] der Embryos gewonnen werden konnten, was später die Grundlage pränataler Diagnose wurde.
Sachs erforschte dann insbesondere die Entwicklung und Differentiation von Blutzellen in normaler Entwicklung und bei Krebszellen, wofür er erstmals Verfahren zum Studium in vitro entwickelte. Er entdeckte die Rolle verschiedener Colony Stimulating Factors (CSF)[2] (und einiger Interleukine) in der Entwicklung und Differentiation von weißen Blutkörperchen (Monozyten, Neutrophile). Er untersuchte auch die Entwicklung zu Leukämie-Zellen in vitro und entdeckte, dass die Krebsentwicklung auch rückgängig gemacht werden kann durch einige der Botenstoffe, woraus eine neue Therapieform, die Differentiationstherapie, entstand.
1959 zeigte er mit Ernest Winocour[3] unabhängig von Renato Dulbecco und Margarete Vogt die Transformation von gutartigen Zellen in Krebszellen bei Injektion des Polyomavirus der Maus. Er untersuchte auch den Einfluss von Chemikalien und Röntgenstrahlen auf die Entstehung von Krebs in vitro.
1980 erhielt er den Wolf-Preis für Medizin. 1972 erhielt er den Israel-Preis und 1977 den Rothschild-Preis. 1975 wurde er in die Israelische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Er war auswärtiges Mitglied der National Academy of Sciences (1995), Mitglied der Academia Europaea und Fellow der Royal Society (1997), deren Wellcome Foundation Prize er 1986 erhielt. 2002 erhielt er den EMET-Preis, 1996 den Warren Alpert Foundation Prize der Harvard Medical School und 1983 den Bristol-Myers Award für seine Leistungen in der Krebsforschung und 1989 den Alfred P. Sloan, Jr. Prize der General Motors Cancer Research Foundation. Er war Ehrendoktor der Universitäten Bordeaux und Lund.
Sachs starb 89-jährig am 12. Dezember 2013.[4]
Literatur
- Sachs: The adventures of a biologist: Prenatal diagnosis, hematopoiesis, leukemia, carcinogenesis and tumor suppression, Foundations in Cancer Research. Adv. Cancer Res., Band 66, 1995, S. 1–40.
- Sachs: The control of growth and differentiation in normal and leukemic blood cells, Cancer, Band 65, Mai 1990, S. 2196–2206.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Sachs, David Serr, Mathilde Danon Prenatal diagnosis of sex using cells from the amniotic fluid, Science, Band 123, 1956, S. 548
- ↑ Genauer granulocyte CSF, g-CSF. Ichikawa, Putznik, Sachs In vitro control of the development of macrophage and granulocyte colonies, Proc. Nat. Acad., Band 56, 1966, S. 488–495, unabhängig von ihnen Bradley und Metcalfe in Melbourne, Australien, Aust. J. Exp. Biol. Med. Sci., Band 44, 1966, S. 287
- ↑ Sachs, Winocour Tumor induction by genetically homogeneous lines of polyoma virus, J. Nat. Cancer Inst., Band 26, 1961, S. 737–753
- ↑ Prof. Leo Sachs, one of Israel's first geneticists, dies at 89. In: Haaretz vom 15. Dezember 2013 (abgerufen am 18. Dezember 2013).
1978: George Davis Snell, Jean Dausset, Jon van Rood | 1979: Roger Sperry, Arvid Carlsson, Oleh Hornykiewicz | 1980: César Milstein, Leo Sachs, James L. Gowans | 1981: Barbara McClintock, Stanley Norman Cohen | 1982: Jean-Pierre Changeux, Solomon H. Snyder, James Whyte Black | 1983/4: nicht vergeben | 1984/5: Donald F. Steiner | 1986: Hayaishi Osamu | 1987: Pedro Cuatrecasas, Meir Wilchek | 1988: Henri-Géry Hers, Elizabeth F. Neufeld | 1989: John Gurdon, Edward B. Lewis | 1990: Maclyn McCarty | 1991: Seymour Benzer | 1992: Judah Folkman | 1993: nicht vergeben | 1994/5: Michael Berridge, Yasutomi Nishizuka | 1995/6: Stanley Prusiner | 1996/7: Mary Frances Lyon | 1998: Michael Sela, Ruth Arnon | 1999: Eric Kandel | 2000: nicht vergeben | 2001: Avram Hershko, Alexander Varshavsky | 2002/3: Ralph L. Brinster, Mario Capecchi, Oliver Smithies | 2004: Robert Allan Weinberg, Roger Tsien | 2005: Tony Hunter, Anthony Pawson, Alexander Levitzki | 2006/7: nicht vergeben | 2008: Howard Cedar, Aharon Razin | 2009: nicht vergeben | 2010: Axel Ullrich | 2011: Shin’ya Yamanaka, Rudolf Jaenisch | 2012: Ronald M. Evans | 2013: nicht vergeben | 2014: Nahum Sonenberg, Gary Ruvkun, Victor Ambros | 2015: John W. Kappler, Philippa Marrack, Jeffrey Ravetch
Personendaten | |
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NAME | Sachs, Leo |
KURZBESCHREIBUNG | israelischer Molekularbiologe |
GEBURTSDATUM | 14. Oktober 1924 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 12. Dezember 2013 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Leo Sachs aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
- Molekularbiologe
- Immunologe
- Hochschullehrer (Rechovot)
- Ehemaliges Mitglied der Israelischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der National Academy of Sciences
- Mitglied der Royal Society
- Mitglied der Academia Europaea
- Träger des Israel-Preises
- Ehrendoktor der Universität Bordeaux
- Ehrendoktor der Universität Lund
- Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus
- Israeli
- Geboren 1924
- Gestorben 2013
- Mann