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Lionel Richie
Lionel Brockman Richie (* 20. Juni 1949 in Tuskegee, Alabama) ist ein US-amerikanischer Soulsänger, Songwriter, Musikproduzent und Saxophonist. Er gewann in den 1980er Jahren vier Grammys sowie 1986 einen Oscar.
Leben
Richie wurde in Tuskegee (US-Bundesstaat Alabama) geboren und wuchs dort in der Nähe der Tuskegee University auf. Seine Familie zog später nach Joliet (US-Bundesstaat Illinois), wo er zur High School ging. Richie war zu seiner High School-Zeit ein hervorragender Tennisspieler, so dass er ein Stipendium an der Tuskegee University erhielt. Zu Beginn seiner Studienzeit begann seine Musikkarriere, als er dort das spätere Bandmitglied Thomas McClary traf.[1]
1975 heirateten Lionel Richie und Brenda Harvey. 1984 nahmen sie Nicole, die dreijährige Tochter eines alkoholabhängigen Musikers aus Richies Band, bei sich auf. 1987 adoptierte das Paar das Mädchen, das seitdem Nicole Richie heißt. 1991 ließen sich Lionel und Brenda Richie scheiden.
Ein zweites Mal heiratete Richie 1996, diesmal Diane Alexander. Beide haben zusammen zwei Kinder. 2004 ließ sich das Ehepaar scheiden.
Richie ist aktiv als Schirmherr der US-amerikanischen Gesellschaft für die Erforschung und Bekämpfung von Brustkrebs.
Karriere
Richie war im Jahr 1968 Mitbegründer der R&B-Gruppe The Commodores. Nach einer Platte bei Atlantic Records wechselten die Commodores zu Motown und wurden Vorgruppe der Jackson Five. In den 1970er Jahren wurden die Commodores zu einer der erfolgreichsten Soul- und R&B-Gruppen. Lionel Richie war Leadsänger, Saxophonist und Songschreiber der Gruppe. Von ihm stammen die größten Hits der Commodores wie Easy und Three Times a Lady. Als Richie Erfolge als Songschreiber für andere Künstler hatte, brach die Zusammenarbeit mit der Gruppe auseinander. Richie schrieb für den Country-Sänger Kenny Rogers den US-Nummer-eins-Hit Lady. 1981 erreichte Richie Platz eins der Billboard Hot 100 mit dem Titelsong aus dem Film Endless Love, einem Duett mit Diana Ross.
1982 begann Richie seine Solokarriere mit dem Debütalbum Lionel Richie und hatte in den USA mit Truly einen weiteren Nummer-eins-Hit. Seine beiden nächsten Alben Can’t Slow Down und Dancing on the Ceiling festigten seinen Status als Superstar. Ein Höhepunkt seiner Karriere war der Auftritt bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles. Dort sang Lionel Richie All Night Long (All Night) vor einem Fernsehpublikum von etwa 2,3 Milliarden Menschen. 1985 schrieb er gemeinsam mit Michael Jackson und Quincy Jones das Wohltätigkeitslied We Are the World, das zum Welthit wurde. Im Jahr 1986 gewann Richie den Oscar für den Song Say You, Say Me aus dem Film White Nights – Die Nacht der Entscheidung (im selben Jahr war er auch wegen seiner Beteiligung an Miss Celie’s Blues (Sister) für den Oscar nominiert). Nach dem Album Dancing on the Ceiling legte er eine längere Schaffenspause ein, unter anderem bedingt durch eine Erkrankung der Stimmbänder.
Nach dem erfolgreichen Best-of-Album Back to Front im Jahr 1992 konnte Richie im weiteren Verlauf der 1990er Jahre kommerziell nicht mehr an seine Erfolge der 1980er Jahre anknüpfen. 1996 war er in einer Nebenrolle („Britsloe“) in dem Film Rendezvous mit einem Engel zu sehen. Ein musikalisches Comeback schaffte er im Jahr 2000 mit dem Album Renaissance. Mit diesem Album und dem Hit Angel konnte er sich vor allem in Europa wieder in vorderen Chartsregionen platzieren. Trotz sinkender Plattenverkäufe waren die Konzerttourneen von Lionel Richie nach wie vor gut besucht. Sein Album Coming Home erschien im September 2006. Am 1. Februar 2007 erhielt er die Goldene Kamera für sein Lebenswerk. Am 20. März 2009 veröffentlichte er das Album Just Go, zudem ging Richie auf Tournee, die ihn unter anderem auch nach Deutschland führte.
2012 veröffentlichte Richie ein Country-Album, das er nach seiner Heimatstadt Tuskegee benannte und auf dem er mit vielen verschiedenen Künstlern aus dem Country-Genre viele seiner Songs neu interpretierte (u. a. mit Shania Twain, Kenny Rogers und Jimmy Buffett). Im Rahmen dieses Albums bestritt er eine große Deutschlandtour von Oktober bis Dezember 2012, bei der er von der Hamburger Sängerin Oceana als Vorband unterstützt wurde.
Richie hat beinahe 100 Millionen Alben verkauft und 22 Hits in den US-Top-Ten platziert – davon 13 in seiner erfolgreichsten Phase zwischen Sommer 1981 und Anfang 1987.
Auszeichnungen
- 1983: für die beste männliche Gesangsdarbietung im Bereich Pop mit dem Lied Truly
- 1985: für das Album des Jahres Can't Slow Down
- 1985: Grammy als Produzent des Jahres (ohne Klassik, geteilt mit James Anthony Carmichael und David Foster)
- 1986: für den Song des Jahres als Co-Autor von We Are the World (USA for Africa)
- 1986: für den Song Say You, Say Me im Film White Nights – Die Nacht der Entscheidung
- 2009: Sonderpreis für das herausragende musikalische Gesamtwerk
- 2007: für sein Lebenswerk
Sonstige
- 1994: Aufnahme in die Songwriters Hall of Fame
Diskografie
Literatur
- Sharon Davis: Lionel Richie – Hello. Hannibal Verlag, Höfen 2009, ISBN 978-3-85445-301-7 (Originalausgabe: Lionel Richie)
Weblinks
- Offizielle Website (englisch)
- Offizielle Website (deutsch)
- Lionel Richie bei laut.de
- Literatur von und über Lionel Richie im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lionel Richie in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Richie, Lionel |
ALTERNATIVNAMEN | Richie, Lionel Brockman (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Sänger |
GEBURTSDATUM | 20. Juni 1949 |
GEBURTSORT | Tuskegee, Alabama, USA |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Lionel Richie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |