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Kenny Rogers

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Country-Sänger Kenny Rogers. Für den gleichnamigen Baseballspieler siehe Kenny Rogers (Baseballspieler).
Kenny Rogers (2012)

Kenneth Donald „Kenny“ Rogers (* 21. August 1938 in Houston, Texas; † 20. März 2020 in Sandy Springs, Georgia[1]) war ein US-amerikanischer Country-Sänger, Songwriter und Schauspieler, der insgesamt 60 Jahre lang in der Musikbranche tätig war. Mit 22 Nummer-eins-Erfolgen und über 125 Millionen verkauften Tonträgern zählt er zu den erfolgreichsten Sängern weltweit.

Karriere

Anfänge

In seiner High-School-Zeit trat Rogers gelegentlich mit seiner Schülerband als Sänger auf. Seine erste Single That Crazy Feeling / We’ll Always Have Each Other veröffentlichte er 1957 als Kenneth Rogers beim Kix-Label aus Houston. That Crazy Feeling wurde zu einem lokalen Hit. Mitte 1957 spielte er als Mitglied der Scholars zwei weitere Singles für Imperial Records ein, die aber wenig Anklang fanden. Ähnlich erging es Rogers’ nächsten beiden Solosingles für Carlton Records. Alle diese frühen Aufnahmen waren im DooWop - Rock-’n’-Roll-Stil gehalten, erst später wechselte Rogers zur Country-Musik, nachdem die Beliebtheit des Rock ’n’ Roll abebbte. Nach einem Gastauftritt in der Dick-Clark-Show 1958 veröffentlichte er seine folgenden Alben unter dem Namen Kenny Rogers.

Bevor sich Rogers der Country-Musik widmete, spielte er zehn Jahre lang Jazz und wurde Ende der 1950er ein Mitglied des Bobby-Doyle-Trios. In dieser Zeit lernte er auch, Kontrabass zu spielen. Als sich die Jazzband in den 1960ern auflöste, ging er zu einer Folk-Gruppe, die unter dem Namen New Christy Minstrels bekannt war. Kim Carnes, die in Rogers’ späterer Karriere eine wesentliche Rolle spielte, war auch Mitglied dieser Band. 1967 gründete er mit Carnes und zwei weiteren Mitgliedern die Band The First Edition; diese Formation wurde später umbenannt in Kenny Rogers & the First Edition, die bis Mitte der 1970er Jahre mit Hits wie Just Dropped In (To See What Condition My Condition Was In), Ruby, Don’t Take Your Love to Town oder Reuben James großen Erfolg hatte. Es folgten viele Fernsehauftritte und Konzerte, bis sich die Band 1976 auflöste.

Durchbruch

Danach organisierte Ken Kragen (Kenny Rogers’ Manager von 1976 bis 2000) ein Treffen mit Larry Butler, einem Musikproduzenten der Plattenfirma Capitol Records Nashville. Dieser unterzeichnete einen Vertrag über zwei Platten mit Kenny Rogers, und 1976 folgte die erste Single Love Lifted Me, die in die US-Charts stieg. Das gleichnamige Album war zunächst kein Erfolg, doch schon bald folgte die Single Lucille, die in den US-Country-Charts und in Großbritannien zum Nummer-eins-Erfolg wurde. Auch in Deutschland war Lucille erfolgreich und erreichte die Top 10. Das Lied wurde 1977 auch von Michael Holm auf Deutsch gecovert.

1970er Jahre

Die Kooperation mit Larry Butler gilt als die erfolgreichste in Rogers’ Musikkarriere. Nach dem ersten Nummer-eins-Hit produzierte das Duo 1977 das nächste Album Daytime Friends. Der Titelsong wurde zum nächsten Nummer-eins-Hit. Kenny Rogers versuchte sich selten als Songwriter. Auf dem Album veröffentlichte er dennoch seinen selbstverfassten Song Sweet Music Man, der von ihm selbst handelt und sein Hippie-Image betrifft. Das Stück schaffte es auf Platz 9 der Country-Charts. Zudem findet sich auf dem Album noch eine Coverversion des Eagles-Songs Desperado.

1978 schrieb Don Schlitz den Countrysong The Gambler, den Kenny Rogers veröffentlichte. Dieses Lied war so erfolgreich, dass man die erste Miniserie in der Fernsehgeschichte der USA startete. Insgesamt wurden zwischen 1978 und 1994 fünf Gambler-Westernfilme gedreht, in denen Kenny Rogers die Hauptrolle unter dem Namen Brady Hawkes spielte. The Gambler wie auch Kenny Rogers’ Lieblingsballade She Believes in Me kam auf Platz eins.

Im selben Jahr traf Rogers durch Zufall auf Dottie West. Das erste Duett der beiden, Every Time Two Fools Collide, wurde ebenfalls ein Nummer-eins-Hit. Das gleichnamige Album enthielt noch zwei weitere Nummer-eins-Songs All I Ever Need Is You und What Are We Doin’ in Love?. Zudem erreichten die Stücke Anyone Who Isn’t Me Tonight Platz 2 und Till I Can Make It on My Own Platz 3 der Country-Charts.

Kenny Rogers und Larry Butler stellten 1979 das Album Kenny in drei Tagen fertig. Unter den zehn Liedern findet sich auch Rogers’ international erfolgreichster Song Coward of the County, der neben dem Nummer-eins-Erfolg auch verfilmt wurde. In Deutschland ist dieser Westernfilm unter dem Titel Tag des Zorns bekannt. You Decorated My Life war ein weiterer Nummer-eins-Song von diesem Album.

1980er Jahre

Die 1980er Jahre waren Rogers musikalischer Höhepunkt. 1980 arbeitete er mit Kim Carnes zusammen, die nicht nur als Sängerin, sondern auch als Songschreiberin aktiv war. Zusammen mit Dave Ellingson schrieb das Duo elf neue Songs für das Album Gideon, das Larry Butler mit Kenny Rogers produzierte. Es enthielt das Duett Don’t Fall in Love with a Dreamer, das Rogers zusammen mit Kim Carnes aufnahm. Das Stück erreichte Platz 3 der Country-Charts. Seine im deutschsprachigen Raum erfolgreichste und wohl bekannteste Single war ebenfalls ein Duett: Islands in the Stream mit Dolly Parton erreichte im Jahr 1983 Platz 25 der deutschen Charts.

Zusammen mit Larry Butler hatte Rogers zwischen 1976 und 1980 zwölf Top-Ten-Hits. „Irgendwann wurde uns klar, dass wir immer dieselben Lieder nur mit anderen Worten produzieren“, sagte Kenny Rogers in einem Interview. Er wollte sich auf ein anderes musikalisches Territorium begeben. Inspiriert durch Ray Charles’ Album Modern Sound of Country Music, auf dem der R&B-Sänger Country-Songs sang, wollte Kenny Rogers als Country-Sänger einen R&B-Song singen und bat Lionel Richie um Hilfe. Einige Tage später hatte Richie das Lied Lady für ihn bereit, das Platz eins sowohl der Country- als auch der Pop-Charts erreichte.[2] Aus der Zusammenarbeit mit Richie entwickelte sich eine Freundschaft und sie entschieden sich noch im selben Jahr, zusammen ein neues Album zu erarbeiten. Vier Songs schrieb Richie für das geplante Album (The Good Life, So in Love with You, Goin’ Back to Alabama – mit Michael Jackson als Backgroundsänger – und Without You in My Life). Ziel war es, sich vom gewohnten Country-Image der Butler-Rogers-Kooperation abzuwenden und in den Pop einzusteigen. Das Titellied Share Your Love sowie I Don’t Need You und Through the Years wurden zu Nummer-eins-Erfolgen.

21. Jahrhundert

Kenny Rogers (1997)

Aus Anlass seiner 50-jährigen Aktivität in der Musikbranche veröffentlichte Rogers 2008 das Album Kenny Rogers: 50 Years bei der kleinen Plattenfirma Cracker Barrel. Im Oktober 2009 erschien das nächste Best-of-Album The First Fifty Years, das mit Tell Me That You Love Me ein Duett mit Dolly Parton beinhaltet. Goodbye (geschrieben von Lionel Richie) und Loving You Is a Natural Thing to Do sind weitere neue Stücke auf dem Album. Im selben Jahr hatte er in der fünften Folge der fünften Staffel von How I Met Your Mother einen Gastauftritt als Erzähler eines Hörbuchs.[3]

Am 10. April 2010 wurde die Biografie-Show The First Fifty Years aufgezeichnet, in der Stars wie Dolly Parton, Lionel Richie, Wynonna Judd, Chris Isaak, Sheena Easton und weitere prominente Sänger Rogers für seine fünf Jahrzehnte lange Tätigkeit ehrten. Rogers sagte als Abschlusssatz auf seinem Jubiläumsalbum: „Now I’m working on the next fifty years“ (Jetzt arbeite ich an den nächsten 50 Jahren).

2013 wurde Kenny Rogers in die Country Music Hall of Fame aufgenommen.[2] Im Jahr 2015 kündigte er seinen Ruhestand an, da er sich mehr um seine Familie kümmern wolle, und machte eine lange Abschiedstournee. Sein offizielles Abschiedskonzert gab er am 25. Oktober 2017 in der Bridgestone Arena in Nashville, bei dem er von Kollegen wie Dolly Parton, Lionel Richie und Kris Kristofferson unterstützt wurde.[4] Durch eine Verlängerung seiner Abschiedstournee wurden auch 2018 noch Auftritte angekündigt, die er aber im April 2018 aus gesundheitlichen Gründen absagte.[5]

Diskografie

Studioalben Kenny Rogers/Diskografie

Auszeichnungen

Jahr Auszeichnung Kategorie
2007 CMT Music Awards Album of the Year – Water & Bridges
2005 CMT Music Awards Favorite All Time Country Duet – Islands in the Stream mit Dolly Parton
2004 CMT’s 100 Greatest Cheating Songs Greatest Cheating Songs – Ruby Don’t Take Your Love to Town (Platz 6)
2003 Lifetime Achievement Award International Entertainment Buyers Association
2003 CMT’s 100 Greatest Country Songs Greatest Country Song – The Gambler (Platz 26)
2002 CMT’s 40 Greatest Men of Country Music Greatest Men of Country Music (Platz 19)
2000 TNN Music Awards Career Achievement Award
1999 BBC’s Greatest Country Singer Greatest Country Singer (Platz 2)
1997 Diamond Award Für das Album Greatest Hits (12.000.000-mal in den USA verkauft)
1988 Grammy Awards Best Duo Country Vocal Performance – Make No Mistake She’s Mine (mit Ronnie Milsap)
1986 USA Today Favorite Singer of All Time
1985 American Music Awards Favorite Country Album – Eyes That See in the Dark
1985 American Music Awards Favorite Male Country Artist
1983 Academy of Country Music Awards Single of the Year – Islands in the Stream (mit Dolly Parton)
1983 Academy of Country Music Awards Top Vocal Duet – (mit Dolly Parton)
1983 American Music Awards Favorite Pop/Rock Country Artist
1983 American Music Awards Favorite Country Single – Love Will Turn You Around
1983 ASAP Awards Favorite Single – Islands in the Stream (mit Dolly Parton)
1982 American Music Awards Favorite Country Album – Greatest Hits
1981 American Music Awards Favorite Pop/Rock Male Artist
1981 American Music Awards Favorite Country Album – The Gambler
1981 American Music Awards Favorite Country Single – Coward of the County
1980 American Music Awards Favorite Male Country Artist
1980 American Music Awards Favorite Country Album – The Gambler
1980 Music City News Country Single of the Year
1979 American Music Awards Favorite Male Country Artist
1979 American Music Awards Favorite Country Album – 10 Years of Gold
1979 Country Music Association Awards Male Vocalist of the Year
1979 Country Music Association Awards Vocal Duo of the Year (mit Dottie West)
1979 Country Music Association Awards Album of the Year – The Gambler
1979 Music City News Country Male Artist of the Year
1979 Music City News Country Single of the Year – The Gambler
1979 Grammy Awards Best Male Country Vocal Performance – The Gambler
1978 American Music Awards Favorite Single – Lucille
1978 Country Music Association Awards Vocal Duo of the Year – (mit Dottie West)
1978 Academy of Country Music Awards Entertainer of the Year
1978 Academy of Country Music Awards Top Male Vocalist
1977 Country Music Association Awards Single of the Year – Lucille
1977 Academy of Country Music Awards Top Male Vocalist
1977 Academy of Country Music Awards Single of the Year – Lucille
1977 Academy of Country Music Awards Song of the Year – Lucille
1977 Grammy Awards Best Male Country Vocal Performance – Lucille

Weblinks

Einzelnachweisen

  1. Kenny Rogers ist tot. In: Spiegel Online. Abgerufen am 21. März 2020.
  2. 2,0 2,1 CMT.com Staff: Country Hall of Fame Elects Kenny Rogers, Bobby Bare, Jack Clement. In: CMT News. cmt.com. 10. April 2013. Abgerufen am 27. Juni 2014.
  3. CMN Hamburg: Gastrolle How I Met Your Mother. In: Countrymusicnews. countrymusicnews.de. 8. Oktober 2009. Abgerufen am 15. November 2017.
  4. Cindy Watts: Kenny Rogers, Dolly Parton drop the mic on his final performance. Abgerufen am 5. Dezember 2019 (en-US).
  5. Mark Savage: Kenny Rogers cancels tour over health. 2018-04-05 (https://www.bbc.com/news/entertainment-arts-43653358).
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